Niklas Schwab (von links), Dominik Duffner und Michael Schwab hatten mit ihren "Gschichtle" die Lacher auf ihrer Seite. Foto: Wölfle

Die erste Open-Air-Elfimess am Fasentsonntag ist der Mühlenbacher Narrenzunft gut gelungen. Um die 80 Personen zählte die närrische Gesellschaft, die sich eine Stunde lang aufs Köstlichste amüsierte.

Mühlenbach. Eineinviertel Stunden dauerte die Narrenmesse, bei der Pfarrer Gerhard Koppelstätter den närrischen "Humor in die Kirche" geholt hatte. Anschließend hatten die Musiker der "Blächmechoniger" vor dem Rathaus ein kleines Konzert gegeben um die närrische Gesellschaft so richtig in Stimmung zu bringen. Bei strahlendem Sonnenschein und guter Musik saßen die närrischen Mühlenbacher anschließend vor dem Narrenkeller bei der Open-Air-Elfimess zusammen.

Gespannt warteten alle auf die Auftritte der drei Schnurrgruppen. Selina Gärtner, Rebecca Eisenmann, Marco Keller und Stefan Schmieder betraten das kleine Podium, das vor dem Narrenbrunnen aufgebaut war. In so einige "Fettnäpfchen" waren die Dorfbewohner im Laufe des vergangenen Jahres getreten und den vieren war es eine Freude, an diese zu erinnern.

"Hit het de Koppelstätter aber weder arg long für d’Predigt brucht, des het mi hit weder richtig gschlucht", waren sich die vier einig, bevor sie über "de Mulag usem Biachern" lästerten, der doch tatsächlich vergessen hatte, dass seine Frau jetzt genauso heißt wie er. "Aber in Burggräbers, do isch fascht s’gliche passiert, ich sags eich, d’Sepp het sich so richtig blamiert", meinten sie. "Hallo, ich bin de Burggräber Sepp un bruch d’Kronkmeldung für minni Frau Petra Keller, dere geht’s echt nit gut, geht des au ä bissle schneller?", hatte dieser in der Arztpraxis gedrängt. Doch die arme "Maidli" hinterm Tresen konnten keine Akte finden, weil "D’Petra isch jo schu ewig sinni Frau, un heißt schu long nimmi Keller, sondern Neumaier, genau".

Wandergruppe tappt im Dunkeln

Auch die neue "Millibacher Sportgrupp" um Thomi, Dieter, Severin, Oli und Alo wurden durch den Kakao gezogen. "Ich glaub die hab’ ich vor kurzem mol gesehen, wie sie im stockdunkle ihri Runde drehen. Hajooo, die sin mir au schu ufgfalle, die falle richtig uf, weil alli ä Lomp ufm Kopf hen obe druf". Dieters Stirnlampe leuchtete wohl etwas zu dunkel, sodass alle immer mal wieder über seine Walkingstöcke stolperten. Und so kaufte sich dieser natürlich gleich neue. "Jetzt het er so ä mega Teil uf’äm Kopf, die leuchtet eimol im Kreis, sieht fascht wie ä Ufo us, ich verzell euch kei Scheiß", erzählten die Schnurranten und resümierten: "Jetzt stolpere sie über ihre eigene Stöck un Bei, weil de Dieter sie bländet, un sie keini Stöck meh sähne, un keini Stei".

Der "Hennevadder und sinni zwei Chicks" alias Niklas Schwab, Dominik Duffner und Michael Schwab betraten als zweite Gruppe die Bühne. Die drei plauderten eine besondere "Gschichtle" aus: Sven Neumaier hatte sich doch tatsächlich bei Simon Vetterhanse, der im Urlaub verweilte, still und heimlich ins Bett gelegt, um schlafend seine Energiereserven während seiner Wanderung vom Büchern in den Burggraben wieder aufzutanken.

"Ihr wisse, obe im Bärenbach het Frau Wössner, neben dem Jäger Hilarius, ihre Residenz", so die Narren. Eines Morgens wollte die Bürgermeisterin vor dem stressigen Arbeitstag im Rathaus mit einer Tasse Kaffee auf dem Balkon die schöne Idylle vom Bärenbach genießen. Doch Hilarius hatte eine Wildsau entdeckt. Er ging in die Waffenstube, holte die "Bix" und erlegte die Wildsau. Bei dem Knall hatte die Rathauschefin vor Schreck die Kaffeetasse fallen lassen.

Humor für Erwachsene von Axel Klausmann

Ein Höhepunkt war anschließend der gereimte Song übers Miriam Keller, bei dem alle den Refrain mitsangen: "Ich bin die Miri vuns Kellers us Millibach, ich bin schee, ich bin gscheit un nid dumm, doch min Gedächtnis des gleicht om a Schwizer Käs, ich konn mir schlecht Sache merke und drum: Hab’ ich mir denkt ich muss mit ner Eselsbrücke ron, damit d’Horst net merkt, dass ichs Narrelied ned konn", witzelte das Trio.

Der dritte Show-Akt mit Axel Klausmann bestach mit zahlreichen Witzen, die nicht immer ganz jugendfrei waren. So traf er einmal einen guten Freund beim Stammtisch und fragte ihn: "Hast du schon mal mit meiner Frau geschlafen?" Dieser verneinte. "Musst aber mal machen, die ist nämlich viel besser als deine".

Die Mühlenbacher "Blächmechoniger", die auch bei der Open-Air-Elfimesse auftraten, gibt es seit dem Schmutzigen Donnerstag 1989. Grund für ihre Gründung sei, laut Webeite der Musiker, eine Wette gewesen. Wetteinsatz war damals eine Kiste Sekt.