Derzeit werden alle Hauptschüler an der Mühlenbacher Heinrich-König-Schule unterrichtet. Die Klassen fünf und sechs gehen eigentlich Hofstetten zur Schule. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Hofstetter befürchten Abschaffung der Außenstelle / Schüler werden in Mühlenbach unterrichtet

Die Mühlenbacher Heinrich-König-Schule mit ihrer Außenstelle Hofstetten sieht sich vor große personelle Probleme gestellt. Sie ist eine der wenigen reinen Hauptschulen im Ortenaukreis.

Mühlenbach/Hofstetten. Seit Jahresbeginn werden deshalb auch die Fünft- und Sechstklässler in Mühlenbach beschult.

Die Gemeinden Hofstetten und Mühlenbach hatten sich in einer vertraglich festgelegten Zusammenarbeit den Betrieb der gemeinsamen Hauptschule bis Ende des Schuljahrs 2021/2022 garantiert. Die Klassen fünf und sechs wurden bisher in Hofstetten unterrichtet, die Klassen sieben bis neun in Mühlenbach. Vor dem Hintergrund von Langzeit-Krankheitsfällen und der anschließenden Corona-Situation sei der Entschluss gefallen, alle Hauptschüler in Mühlenbach zu unterrichten. "Im neuen Schuljahr gilt wieder die alte Regelung", erklärte Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth in der Gemeinderatssitzung.

Mühlenbachs Schulleiter Stefan Benz blickte zunächst auf die angespannte Personal-Situation. "Diese verschärfte sich und wurde im November so schwierig, dass wir den Unterricht für die Klassen fünf und sechs in Hofstetten fast nicht mehr erteilen konnten." Im Dezember habe er sich gezwungen gesehen, die beiden Klassen bis zum Ende des Schuljahrs ebenfalls in Mühlenbach unterrichten zu lassen. Knappe zweieinhalb Monate habe regulärer Unterricht stattfinden können. Dann kam Corona.

Die Personalsituation habe sich aufgrund der Risikogruppen bei den Lehrern verschärft. "Deshalb bitte ich Sie um Verständnis und hoffe, dass Sie einer weiteren Beschulung der Klassen fünf und sechs in Mühlenbach zustimmen. Eine sinnvolle Pädagogik kann nur geleistet werden, wenn alle Kinder unter einem Dach unterrichtet werden", warb der Schulleiter.

Doch der Hofstetter Gemeinderat befürchtete in weiten Teilen der Diskussion die Abschaffung der Außenstelle. "Im Moment wird viel auf die Corona-Pandemie geschoben. Das erfordert von allen Flexibilität, die erwarte ich auch von Ihnen", meinte etwa Hubert Kinast (CDU). Veronika Neumaier (FW) verwies auf den bestehenden Vertrag und forderte die Einhaltung. Bernhard Kaspar (CDU) hatte kein Verständnis dafür, dass es seit Dezember keine Krankheitsvertretung gibt. Allerdings sei es für ihn entscheidend wichtig, dass die Kinder gut unterrichtet werden. Für Aßmuth war am Ende klar: "Es geht heute nur um den Sachstand. Es gibt keine Veranlassung, sich heute schon festzulegen, wie es im kommenden Schuljahr weiter geht."

Die Stelle der Schulleitung in Hofstetten wurde bereits im vergangenen Jahr ausgeschrieben, doch es hatte sich kein Bewerber gefunden. Mühlenbachs Schulleiter Stefan Benz führt sie kommissarisch. Er habe sich mit den weiteren verantwortlichen Personen schon zu vielen Arbeitssitzungen getroffen, damit das kommende Schuljahr gut geplant ist.