Das Nasslager, das vergangenes Jahr im Hausacher Hasenfeld eingerichtet wurde und 15 000 Festmeter fasste, ist mittlerweile weit geräumt. Bis Ende März soll es aufgelöst sein.Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Forst: FVS erwartet keine erneuten Schadholz-Mengen / Holzpreise im Leitsortiment ziehen an

Die Wetterlage leistet einen idealen Beitrag zur Wasserversorgung des Waldes. Die FVS (Forstliche Vereinigung Schwarzwald) erwartet aber keine Schadholz-Mengen durch etwa Schneebruch wie nach den Frühjahrsstürmen im vergangenen Jahr.

Mühlenbach. "Der Waldboden ist nicht gefroren. Das ist ideal für das Auffüllen der Grundreserven und hat in den vergangenen Jahren oft gefehlt", erklärte FVS-Vorstandssprecher Joachim Prinzbach. Wenn es auch bei einzelnen Waldbesitzern zu Wertverlusten durch Schneebruch kommen könne, werde keine Schadholzmenge erwartet, die den Markt beeinflussen würde. Den Erholungssuchenden im Wald rät er allerdings, bei hoher Schneelast die breiteren Holzabfuhrwege nicht zu verlassen und bei angesagtem Sturm den Wald zu meiden.

Allein in Hausach lagerten zwischenzeitlich 15 000 Festmeter

Denn wie sich Winterstürme im Wald auswirken können, hätten im vergangenen Jahr "Sabine", "Victoria" und "Yulia" gezeigt. Innerhalb kürzester Zeit hätten neun Nasslager mit einem Volumen von etwa 40 000 Festmetern eingerichtet werden müssen, um das Schadholz vor Käferbefall zu schützen. Das größte Nasslager wurde mit 15 000 Festmetern im Hausacher Hasenfeld eingerichtet, wo etwa 500 Langholz-LKW-Beladungen lagerten.

Anfang November wäre dann mit der Auslagerung begonnen worden, mittlerweile sei ein großer Teil des Holzes abgefahren. Bis Ende März sollen die Lager weitestgehend geräumt sein.

"Es war gut, dass wir die Nasslager eingerichtet und das Holz erst einmal vom Markt genommen haben", blickt Joachim Prinzbach zurück. Auch wenn die Einrichtung aufwendig und teuer sei sowie wasserrechtlich kritisch gesehen werden könnte, habe es sich gelohnt.

Das Hausacher Nasslager wäre durch die Wasserentnahme aus dem nahe gelegenen Gewerbekanal gut aufgestellt gewesen, ein zu trockener Sommer hätte die Beregnung des Holzes deutlich erschweren können.

Dass nach den Stürmen die Sägewerke durch das Coronavirus ausgebremst worden seien, habe die Vermarktungs-Situation im vergangenen Frühjahr erschwert. Durch die aktuelle Wetterlage werde nun die Holzmenge am Markt reduziert, weil das Holz weder eingeschlagen noch aus dem Wald abtransportiert werden könnte. Aufgrund der allgemein guten Rahmenbedingungen mit boomender Holzbau-Wirtschaft gebe es aber eine große Holznachfrage.

"Sobald der Schnee weg ist gibt es für private und kommunale Waldbesitzer die Möglichkeit, planmäßige Hiebe durchzuführen, die nicht etwa durch den Käfer, die Trockenheit oder einen Sturm verursacht werden", wirbt der FVS-Vorstandssprecher. Ganz nach dem Motto "Holz der kurzen Wege" werde in erster Linie mit Sägern in der Region zusammengearbeitet. Die Verträge werden für mehrere Monate ausgehandelt, Ende des vergangenen Jahres stiegen auch die Preise wieder an. "Im Leitsortiment Fichte-Tanne liegen wir jetzt beinahe bei 80 Euro, nachdem wir im vergangenen Jahr bei etwa 55 Euro lagen", beziffert Joachim Prinzbach. Es bestehe in allen Sortimenten eine sehr gute Nachfrage und biete Waldbesitzern gute Perspektiven.

"Mit den ausgehandelten Liefer-Verträgen hat die FVS in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gemacht", erklärt Vorstandssprecher Joachim Prinzbach. Das Zusammenspiel aus Waldbesitzern, Revierleitern, Forstunternehmern und Spediteuren habe hervorragend funktioniert. Die Kundenstruktur der FVS sei gut aufgestellt und die ausgehandelten Verträge seien eine Kooperation partnerschaftlicher Beziehungen. "Die Wertschöpfung bleibt in der Region", betont Prinzbach. Im badischen Raum sei man in der glücklichen Situation, kleine Sägewerke mit speziellem Sortiment und große Abnehmer wie die Sägewerke Streit, Keller oder Finkbeiner zu haben.