Helga Wössner (Mitte) freute sich mit ihrem Ehemann Stephan über Geschenke zur Vereidigung und Verpflichtung, die Bürgermeister-Stellvertreterin Evmarie Buick vornahm. Foto: Reinhard

Kommunales: Helga Wössner wird als Bürgermeisterin von Mühlenbach in ihr Amt eingeführt

Mühlenbach - Nun ist es amtlich: Seit Freitagabend ist Helga Wössner als Mühlenbacher Bürgermeisterin im Amt und Würden. In ihrer Antrittsrede betonte Wössner erneut, vermehrt die Bürger in ihre Arbeit einbinden zu wollen.

Nachdem eine Abordnung der Trachtenkapelle Mühlenbach beschwingt auf den Abend eingestimmt hatte, oblag es Bürgermeister-Stellvertreterin Evmarie Buick, die Verpflichtung vorzunehmen. Zuvor blickte sie auf die zurückliegende Bürgermeisterwahl zurück, bei der die Bürger Wössner im ersten Wahlgang mit einem Votum von 61 Prozent zum neuen Gemeindeoberhaupt bestimmt hatten. Buick wies auf das "in zweierlei Hinsicht historische Ereignis" hin: "Zum ersten Mal in der Geschichte wurde eine auswärtige Person gewählt und zum ersten Mal hat eine Frau den Sprung in das oberste Amt der Gemeinde geschafft."

Buick versäumte nicht, auf die Herausforderungen hinzuweisen, die das Amt mit sich bringt. "Gerade in der Einarbeitungszeit werden Sie Herzblut und Engagement brauchen, um die Fülle, Vielfältigkeit und Komplexität der verschiedenen Aufgaben und Herausforderungen, die auf Sie warten, mit Bravour meistern zu können." Sie gab sich optimistisch, denn schließlich habe die neue Bürgermeisterin eine engagierte und kompetente Verwaltung hinter sich. Auch der aktive und teamfähige Gemeinderat werde sie tatkräftig unterstützen. "Wir sind bereit. Fordern Sie uns!", unterstrich Buick am Ende ihrer Rede die allgemeine Aufbruchsstimmung.

Schließlich bat sie Wössner nach vorne, um die Vereidigung und Verpflichtung vorzunehmen. Danach legte sie der neuen Bürgermeisterin die Amtskette um und Wössner wandte sich an die Bürger. "Mit großem Respekt, aber auch mit Freude und Zuversicht trete ich das Amt an", erklärte sie. "Ich freue mich auf die Chance, Lösungen für die Herausforderungen der kommenden Jahre zu finden und gemeinsam mit Ihnen gute Entscheidungen zu treffen."

Sie bedankte sich bei ihrem Vorgänger Karl Burger, der sie in den vergangenen Wochen "in die verschiedenen Geheimnisse Mühlenbachs" eingeweiht habe und sie bereits in die Sitzungen eingebunden habe. Wössner wies darauf hin, dass nicht nur Burger nach Jahrzehnten das Rathaus verlassen habe, sondern dass mit Angelika Grießbaum aus dem Bürgerbüro demnächst ein weiteres "Urgestein" in den Ruhestand verabschiedet wird.

Den Verwaltungsmitarbeitern versprach sie von ihrer Seite aus eine konstruktive Zusammenarbeit und Loyalität. Das erwarte sie im Gegenzug aber ebenfalls, genau wie eigenverantwortliche Arbeit. Nachdem sie nun bereits eine Woche mit dem Rathausteam zusammengearbeitet habe, sei sie in dieser Hinsicht zuversichtlich. Gleiches betreffe die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, den sie bisher als "offen, sachlich und konstruktiv" erlebt habe.

Fürsorgliche Bürgerin sorgt sich um die Frisur der Kandidatin

In Rückblick auf ihre Bewerbung bezeichnete sie die Hausbesuche und Gespräche als schöne Erfahrung. Gerade die fürsorgliche Art der Mühlenbacher habe sie beeindruckt. In diesem Zusammenhang erinnerte sie sich an ein Erlebnis mit einer Bürgerin, die ihr an einem heißen Sommertag einen Kamm gegeben habe, damit Wössner nicht so "verstruwwelt" durchs Dorf laufen müsse.

Dass sie sich schon gut eingearbeitet hat, zeigte Wössner, indem sie die Projekte aufzählte, die sie in ihrer Amtszeit "gut abschließen" will. Dazu gehören die Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses und den Neubau an der Hauptstraße für den sozialen Wohnungsbau. "Mein Ziel ist es, neutral, transparent und offen zu arbeiten und hier möchte ich die Bürger verstärkt mit einbinden", meinte Wössner abschließend.

Peter Weiß (MdB, CDU) bezeichnete die Verpflichtung Wössners als "besonders Adventsgeschenk für Mühlenbach". Dass Burger seinen Abschied so gelegt habe, dass Wössner ihr Amt just an Mariä Empfängnis antrete, wäre wohl kein Zufall. Der Bürgermeisterin wünschte er für ihre "königliche Aufgabe" alles Gute.

In Vertretung für den erkrankten Philipp Saar sprach Karla Mahne für Haslach und die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft. Sie sei eine alte Freundin von Helga Wössner. Dem Schwabo erklärte sie im Anschluss, dass sie und Wössner sich durch ihre Mitgliedschaft in der CDU kennen. "Wir alle freuen uns auf dich, liebe Helga, und darauf, dass deine weibliche Sicht die Männerrunde bereichert", meinte Mahne.

Ihre erste Gemeinderatssitzung leitet Bürgermeisterin Helga Wössner bereits am morgigen Dienstag. Sie beginnt um 19 Uhr im Sitzungssaal des Mühlenbacher Rathauses. Auf der Tagesordnung steht der Haushaltsplan für das kommende Jahr. Darüber hinaus berät das Gremium unter anderem den barrierefreien Ausbau der Haltestellen entlang der B 294 im Zuge der Deckenerneuerung der Straße von der Heidburg bis zum südlichen Ortseingang von Mühlenbach.                        (lmk)