Siegerfoto mit den Gastgebern: Von links Julia Xenia Barteczko, Meinrad Schmiederer, Laura Brucker, Martin Herrmann und Chiara Stella Narduzzi. Foto: Dollenberg

19-jährige Polizeischülerin kommt aus dem Kinzigtal. 16 junge Frauen im Schönheitswettbewerb.

Bad-Peterstal-Griesbach/Mühlenbach - Die neue Miss Schwarzwald ist eine echte Schwarzwälderin. Die 19-jährige Polizeikommissar-Anwärterin Laura Brucker kommt aus Mühlenbach im Kinzigtal (Ortenaukreis) und konnte bei ihrer Proklamation im Hotel Dollenberg ihr Glück kaum fassen. „Das darf ich niemandem verraten“ stammelte sie mit zittriger Stimme ins Blitzlichtgewitter der Fotografen, als ihr Zwei-Sterne-Koch Martin Herrmann die Krone auf die dunklen Locken setzte.

16 junge Frauen zwischen 18 und 27 Jahren aus Baden-Württemberg hatten sich im Relais & Chateaux-Hotel in Bad Peterstal-Griesbach um den Titel der Miss Schwarzwald beworben. Unter ihnen viele Auszubildende und Studentinnen, aber auch eine Ärztin, eine Projektmanagerin, eine Verwaltungsangestellte und eine Hotelfachfrau. Es dauerte nach einer lukullischen Küchenparty bis nach Mitternacht, bis die Siegerin feststand.

Miss Baden-Württemberg-Wahl ist Anfang November

Sie hat nun Anfang November bei der Messe Offerta in Offenburg die Gelegenheit, Miss Baden-Württemberg zu werden und sich damit unter die 20 schönsten Frauen für die Wahl der Miss-Deutschland im Februar im Europa-Park Rust einzureihen.

In zwei Durchgängen – einmal im Abendkleid und einmal im knappen Badedress – stöckelten die jungen Frauen auf dem roten Teppich vor Gäste und Jury und beantworteten die Fragen von Moderator Lutz Riemenschneider. „Des isch halt mei Dialekt“ sagte ihm Laura Brucker unbekümmert, auf ihr vollendetes Badisch angesprochen. Fitness und reisen, schoppen und kochen seien ihre Hobbys, für die sie allerdings wenig Zeit findet.

Überdeutlicher Punktvorsprung ist auffällig

Seit Juli besucht die 19-Jährige die Polizeischule in Lahr, möchte später einmal zur Kriminalpolizei gehen. Sie nahm zum ersten Mal bei einer Misswahl teil und hatte ihren Mitschülern davon nichts verraten. Der Überraschung am nächsten Schultag sah sie mit gemischten Gefühlen entgegen. Ihre Nominierung überraschte sie selbst wohl am meisten: „Da sind so viele schöne Mädle … sagte sie über ihre 15 bildhübschen Konkurrentinnen. Dabei fiel ihre Wahl mit überdeutlichem Punktvorsprung auf.

Zweite Miss Schwarzwald wurde die 24-jährige Studentin Julia Xenia Barteczko aus Tübingen, dritte die gleichaltrige Chiara-Stella Narduzzi, Auszubildende mit italienischen Wurzeln aus Baden-Baden, die an gleicher Stelle bereits 2015 zur Miss Schwarzwald gekürt worden war. Sie kommt aus einer Gastronomen Familie und wollte eigentlich Hebamme werden. Jetzt hat sie im Hotel „Kleiner Prinz“ in Baden-Baden eine Lehre als Hotelfachfrau begonnen und möchte später „viel Reisen und in meinem Beruf viel von der Welt sehen“.

Die Wahl war eingebettet in eine bunte Show mit viel Musik und Tanz, bei der es den Jurymitgliedern, darunter zwei Frauen, ein Architekt und ein Steuerberater „und sogar ein Schwabe“ (so Hausherr Meinrad Schmiederer) nicht leichtfiel, die drei schönsten Bewerberinnen zu küren.

Diese wurden später bei der Siegerehrung mit fürstlichen Geschenken des Hauses von Patron Meinrad Schmiederer und Sternekoch Martin Herrmann bedacht. Die Wahl der „Miss Schwarzwald“ scheint, so war am Rand der Veranstaltung zu hören, hohen Stellenwert zu genießen. Obwohl das Hotel Dollenberg die Rechte daran hält, hat ein Berliner Unternehmen die Schwarzwald-Wahl ausgeschrieben. Jetzt werden sich wohl die Rechtsanwälte mit der Miss-Wahl beschäftigen.