Planer Peter Neher (links) überreichte Bürgermeister Karl Burger eine Pappausführung des Schilds zum Karl-Burger-Platz, das am Platz zur Lärchenstraße aufgestellt wird. Foto: Störr

Friedhofsteil und Halle nach Sanierung ihrer Bestimmung übergeben

Mühlenbach (stö). Mit einer Segensfeier ist der neu gestaltete Teil des Mühlenbacher Friedhofs und die sanierte Aussegnungshalle ihrer Bestimmung übergeben worden. Der Platz vom Lärchenweg her kommend wird künftig "Karl-Burger-Platz" heißen.

Die Namensgebung war nicht die Idee von Bürgermeister Karl Burger selbst, sondern vom Planer Peter Neher aus Sindelfingen. Er überreichte zunächst ein Papp-Schild, weil die Stahl-Ausführung nicht rechtzeitig war. Sie wird zu einem späteren Zeitpunkt aufgestellt.

Zu Beginn der Segensfeier stimmte der Mühlenbacher Kirchenchor ein Loblied an. Den Sängern um Esther Baumann oblag die Umrahmung der Segensfeier.

Burger betonte im Anschluss, es entspreche dem menschlichen Grundbedürfnis, die Erinnerung an Verstorbene wach zu halten und damit eine Verbindung zu halten. "Mit der heutigen Einweihung und Segnung des neu gestalteten Friedhofteils haben wir in Mühlenbach einen zusätzlichen Ort des Totengedenkens geschaffen", unterstrich er.

Mit der Neuanlage der Terrassenfelder seien zwei Ziele verfolgt worden: Zum einen die bessere und barriereärmere Zugänglichkeit mit einem Zugang vom Lärchenweg und von der Gartenstraße. Zum anderen trage die Neugestaltung den geänderten Bestattungsformen Rechnung, weil neue Grabflächen ausgewiesen wurden.

Neben den klassischen Erd- und Urnengräbern sind demnach am Ende des Hauptwegs jetzt Urnenstehlen installiert. Es gibt in der mittleren Terrasse auch Urnengemeinschaftsgräber, die von der Gemeinde gepflegt werden. Außerdem seien halbanonyme Baumbestattungen im Urnengemeinschaftsgrabfeld möglich, so Burger.

Planer Neher hatte seinem Konzept das Zitat eines Schweizer Kollegen zugrunde gelegt: "Unser Umgang mit dem Tod und dem Friedhof wird durch die Lebenden bestimmt (...). Der Friedhof ist also weniger ein Reich der Toten, als vielmehr Gedenkstätte für die Lebenden." Auf dieser Grundlage sei auch die Gestaltung des Friedhofs in Mühlenbach mit besonderem Augenmerk für die Hinterbliebenen entwickelt worden.

In den vergangenen Jahren wurden etwa 1750 Tonnen Erde bewegt. Dazu kamen etwa 500 Tonnen Schotter für Wege und Rampen, 240 Laufmeter Stufen, 400 Quadratmeter wassergebundene Decke, 70 Quadratmeter Pflaster, 200 Tonnen Betonfundamente sowie 200 Quadratmeter Mauersteine. Die Gesamtkosten lagen bei 900 000 Euro. Sie wurden aus dem Ausgleichstock 400 000 Euro bezuschusst. Der zusätzliche Sanierungsaufwand für die Aussegnungshalle und die dortige Treppenanlage betrug 40 000 Euro.