Seit Langem wird in die Mühlenbacher Blumenteppiche viel Arbeit investiert. Archivfoto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Bei Vorbereitungen der Mühlenbacher Fronleichnamsprozession fehlen fleißige Hände

"Wir haben bei uns eine der schönsten Fronleichnamsprozessionen in Deutschland", sagt Mühlenbachs Bürgermeisterin Helga Wössner. Jetzt werden weitere Helfer für die Vorbereitungen im kommenden Jahr gesucht.

Mühlenbach. Denn es werden immer weniger, die beim Auslegen der Blumenteppiche mitmachen und es ist nicht sicher, in welchem Rahmen die Prozession in Zukunft stattfinden wird.

"In Mühlenbach sind circa 90 Prozent der Bewohner Katholiken", informiert Wössner. Das Leben der Gemeinde ist dadurch geprägt. Ein Zeichen dafür ist die ungefähr ein Kilometer lange Prozession, bei der die Anwohner der Strecke vor ihrem Haus die Straße mit wundervollen Blumenteppichen schmücken.

"Es ist schon eine Herausforderung für die Anwohner, die bisher allein die Verantwortung für die Fläche vor ihrem Haus tragen", sagt die Bürgermeisterin.

Muster werden entworfen und Schablonen gefertigt

Und genau hier liegt das Problem. Einige der Anwohner sind zwischen 70 und 80 Jahre alt, manche noch älter. Da fällt es dem einen oder anderen nicht mehr so leicht, Muster und Schablonen zu entwerfen, stundenlang Blumen zu pflücken, diese zu zupfen und schließlich anzuordnen.

In den vergangenen Jahren wurde viel Arbeit von der Frauengemeinschaft aufgefangen. Zwei Sitzungen zu dem Thema hat es bereits gegeben, bei denen sich Wössner, fast alle Anwohner und auch Klaus Klinger von der Seelsorgeeinheit Haslach, getroffen haben. In einer der Versammlungen nahm Klinger den Druck von den Anwohnern und stellte ihnen die Fortführung der Tradition frei.

Ohne die Last der Verpflichtung, waren sich dann alle einig, dass die Prozession beibehalten werden soll. Eine Liste der Grundstücke an der Strecke wurde angelegt und ein "Fronleichnamteam" gegründet, dem außer Wössner auch Edeltraud Vollmer und weitere vier Personen angehören.

Klar ist, dass Hilfe bei den Vorbereitungen des Fests gebraucht wird. "Das Problem ist das Blumenholen", so Vollmer. "Jede halbe Stunde ist eine Hilfe, es werden nicht nur Verantwortliche gesucht" fügt die Bürgermeisterin hinzu.

Von 20 organisierenden Anwohnern machen heute nur noch fünf mit

"Früher waren wir 20 Leute, die den Blumenschmuck gefertigt haben. Jetzt sind wir gerade einmal fünf", erinnert sich Vollmer. Sie ist seit 36 Jahren mit dabei, obwohl sie nicht einmal an der Strecke wohnt. Damals hat sie einer Anwohnerin geholfen, die mittlerweile gestorben ist und wurde gebeten weiterzumachen. Alles in allem rechnet Vollmer mit insgesamt 20 Stunden Arbeitszeit pro Haus.

Wer mithelfen möchte, bekommt Unterstützung von "den alten Hasen". Diese wissen beispielsweise genau, welche Blumen und Gräser an welchem Ort zu finden sind. "Die Prozession ist sehr wichtig auch für die politische Gemeinde Mühlenbach, sie ist ein Aushängeschild", sagt die Bürgermeisterin. Jedes Jahr kommen Besucher mit Bussen auch von weit her. Die Ministranten bewirten beim Pfarramt.

Wer sich an den Vorbereitungen für die Prozession beteiligen möchte, kann sich bei der Gemeinde Mühlenbach unter Telefon 07832/9 11 80, per E-Mail an helga.woessner@muehlenbach.de oder bei Edelgard Vollmer unter Telefon 07832/4343 melden. Außerdem gibt das Pfarrbüro unter Telefon 07832/2233 oder per E-Mail an pfarrbuero.muehlenbach@kath-haslach.de Informationen.