Dieter und Michaela Limberger führen das 100 Jahre alte Mühlenbacher Malergeschäft Limberger in dritter Generation. Im kommenden Jahr wird das Jubiläum groß gefeiert. Foto: Störr

Jubiläum: Mühlenbacher Malerbetrieb Limberger wird 100 Jahre alt

Mühlenbach - Der Mühlenbacher Malerbetrieb Limberger blickt auf 100 Jahre handwerkliche Erfahrung und Kompetenz in der Gestaltung von Innenräumen und Außenfassaden. Dieter und Michaela Limberger führen das Unternehmen in der dritten Generation.

Es war Fridolin Limberger (1899 bis 1974), der sich im Mai des Jahres 1921 zur Selbstständigkeit entschloss und diese Anfang Juli offiziell anmeldete. Damals mit den bescheidenen Mitteln eines Fahrrads samt Anhänger, ohne eigene Werkstatt – aber mit viel Fleiß und gestalterischen Ideen.

Das berufliche Rüstzeug hatte er in verschiedenen Betrieben bekommen, aufgrund des Ersten Weltkriegs waren die Voraussetzungen damals schwierig. Der Gengenbacher Malermeister Schilli war 1913 sein erster Lehrmeister gewesen, die Gesellenprüfung hatte Fridolin Limberger am Ende in einem Triberger Betrieb abgelegt. Fleißig arbeitete er sich von Baustelle zu Baustelle, rührte die Farben den Kundenwünschen entsprechend selbst an und leistete sich schließlich ein Moped als Betriebsfahrzeug.

Ein handgeschriebener Lebenslauf existiert noch

Ein handgeschriebener Lebenslauf und auf Pergamentpapier geschriebene Zeugnisse existieren noch heute, auch gibt es noch alte Rechnungen aus den Anfangsjahren des Malerbetriebes. Doch Jahre später hinterließ der Zweite Weltkrieg seine Spuren, der Firmengründer geriet in Gefangenschaft und hatte es nach seiner Rückkehr aufgrund des Materialmangels und der wirtschaftlichen Umstände schwer.

1950 entschied sich Sohn Manfred (1931 bis 2020) nach seiner anfänglichen Bäckerlehre zu einer Ausbildung als Maler und ging Vater Fridolin zur Hand. Acht Jahre später folgte die Meisterprüfung in Reutlingen sowie die Hochzeit mit Ehefrau Annemarie und im März 1959 schließlich die Übernahme des väterlichen Malerbetriebs. Im neu erbauten Haus im Bärenbach richtete Manfred Limberger eine erste Werkstatt ein und baute den Betrieb kontinuierlich aus. Die ersten Mitarbeiter wurden eingestellt, der Fuhrpark erweitert und der Kundenstamm vergrößert.

Darüber hinaus setzte sich Manfred Limberger als Werkstatt-Lehrer in der Haslacher Gewerbeschule für den Malernachwuchs und als Innungs-Obermeister für seine Berufskollegen ein. Die Auszeichnung mit dem Diamantenen Meisterbrief im Jahr 2019 hatte einen hohen Stellenwert für ihn.

Da führte Sohn Dieter bereits seit 25 Jahren den Malerbetrieb Limberger mit Ehefrau Michaela. Denn 1994 übernahm der den elterlichen Betrieb und stellte ihn zukunftsfähig auf. Zehn Jahre später hatte Dieter Limberger im Mühlenbacher Vorbäch eine moderne Werkstatt mit 200 Quadratmeter großer Muster- und Verkaufsfläche gebaut, seither bietet er ein umfassendes Spektrum handwerklicher Gestaltung für den Innenraum und die Außenfassade. 30 Mitarbeiter beschäftigt Dieter Limberger mittlerweile und hat die Malerwerkstatt aus den bescheidenen Anfängen mit vier Mitarbeitern seit 1994 ist ein leistungsstarkes Unternehmen verwandelt.

Neues Aufgabenfeld Gebäude-Sanierung

Zu den üblichen Maler-, Bodenbelags-, Gipser- und Stuckateurs-Arbeiten ist im Laufe der vergangenen Jahre die energetische Gebäude-Sanierung mit Wärmedämm-Verbundsystemen als neues Aufgabenfeld dazu gekommen. Und trotzdem bieten Dieter und Michaela Limberger auch dem Heimwerker individuell gemischte Farben und umfassendes Material, um sich die eigenen vier Wände selbst zu gestalten.

Eine fundierte Ausbildung ist Dieter Limberger als berufliche Grundlage wichtig, nur so lässt sich dem Fachkräftemangel entgegen wirken. Aus diesem Grund engagiert er sich als Prüfungs-Vorsitzender bei den Gesellenprüfungen und bildet aktuell vier Lehrlinge aus. Für das Limberger-Team aus Meistern, Fachkräften, Gesellen und Hilfsarbeitern wird aktuell Verstärkung durch einen fachlich qualifizierten Maler gesucht. Das 100jährige Jubiläum hätte eigentlich mit einem großen Fest gefeiert werden sollen, wird Corona-bedingt aber auf Mai nächsten Jahres verschoben.