Kommunales: Frauen haben die Mehrheit am Ratstisch / Wössner: "Das hat Vorbildfunktion im Ortenaukreis"

Der Mühlenbacher Gemeinderat ist zu seiner ersten Sitzung nach der Wahl zusammengekommen. In der neuen Zusammensetzung ist das Gremium nun paritätisch mit Freien Wählern und CDUlern besetzt.

Mühlenbach. Auffallend hoch ist der Frauenanteil im Gremium. Zur ersten Bürgermeister-Stellvertreterin wurde Evmarie Buick (FW) gewählt, der zweite Stellvertreter ist Stefan Müller (CDU).

Zu Beginn der Gemeinderatssitzung oblag Helga Wössner zunächst die Verabschiedung der scheidenden Räte Friedrich Uhl (CDU), Klaus Grießbaum (FW) und Franz Hansmann (CDU). Im Namen der Verwaltung und der Mühlenbacher Einwohner gelte es, Dank für das große Engagement zu sagen. Schon allein die Bereitschaft, zu kandidieren, benötige Mut und sei aller Ehren wert.

Deshalb gelte der besondere Dank für die freiwillige, unbezahlte Arbeit, die viel Zeit und mentale Flexibilität gefordert habe. Schließlich gelte es nicht nur, die monatlichen Gemeinderatssitzungen zu absolvieren, sondern sich gründlich in Themen einzuarbeiten und Ansprechpartner für die Bevölkerung zu sein. "Die Bürger erwarten zu recht, dass man sich Zeit für Gespräche nimmt", betonte die Bürgermeisterin. Dass dabei eher selten Lob zu erwarten wäre und es oft ein dickes Fell und eine hohe Frustrationstoleranz benötige, wisse jeder der Gemeinderäte.

"Die Zusammenarbeit mit Bürgermeister und Verwaltung war immer sehr sachlich und konstruktiv, ich durfte ja nur einen kleinen Teil davon erleben", erklärte Wössner die Anwesenheit von Altbürgermeister und Ehrenbürger Karl Burger mit Ehefrau Brigitte.

Für die drei scheidenden Räte gab es neben ehrenden Worten (siehe Info) Reisegutscheine und ein gutes Tröpfchen, bevor Helga Wössner weitere Gemeinderäte für ihre lange Amtszeit auszeichnete.

So erhielten Friedrich Uhl (20 Jahre), Monika Öhler, Thomas Keller und Stefan Müller (alle zehn Jahre) die Ehrennadel des Gemeindetags.

Anschließend verpflichtete sie den neuen Gemeinderat per Verpflichtungsformel und Handschlag für die kommenden fünf Jahre ins Amt. "Die konservativen Mühlenbacher haben ohne Quote für eine Mehrheit der Frauen am Ratstisch gesorgt", zeigte sich die Bürgermeisterin begeistert. "Unser kleines Mühlenbach hat Vorbildfunktion im Ortenaukreis."

Man könne stolz auf die gute Alters- und Berufsmischung im Gremium sein, eine gute Kommunalpolitik sowie große Nähe zum Bürger wären der Weg, um wieder mehr Politik-Interesse zu wecken. "Vor uns liegt jede Menge Arbeit, bei eingeschränktem Budget das Dorf bestmöglich zu gestalten und das Angefangene weiter zu führen", blickte sie voraus. Entsprechend umfangreich gestaltete sich dann auch die Besetzung der verschiedenen Ausschüsse.