Grünen-Landtagsabgeordnete Sandra Boser (Von rechts) informierte sich bei Bürgermeisterin Helga Wössner und den Räten Margareta Brucker-Prinzbach, Klaus Armbruster, Klaus Prinzbach, Evmarie Buick und Kindergartenleiterin Elisabeth Schäfer. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Mühlenbacher machen Abgeordnete Sandra Boser auf Kindergarten-Situation aufmerksam

Fehlender Platz im Kindergarten und die Arbeit der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald (FVS) haben die Grünen-Abgeordnete Sandra Boser bei ihrem Besuch in Mühlenbach beschäftigt. Bürgermeisterin Helga Wössner und Gemeinderäte kamen mit ihr ins Gespräch.

Mühlenbach. Zunächst stellte Helga Wössner mit anstehenden Straßen- und Kanalsanierungen die Pflichtaufgaben der Gemeinde vor, die ein sparsames Haushalten erfordern würden. "Das ist für niemand erfreulich, wir würden lieber gestalten und entwickeln", befand sie im Hinblick auf den neu gewählten Gemeinderat.

Die Arbeit der Erzieherinnen im Kindergarten St. Bernhard sei hervorragend, jetzt müsse eine weitere Gruppe eingerichtet werden. "Ich wäre froh, wenn wir Tagesmütter oder -väter ergänzend im Angebot hätten, gerade in den Randzeiten", betonte die Bürgermeisterin. Die Gemeinde habe sich für die Zahlung einer Platz-Pauschale entschieden.

Forstwirtschaftliche Vereinigung Schwarzwald informiert Politikerin

Im Kindergarten St. Bernhard bekam Sandra Boser einen Einblick in die Arbeit von Musikpädagoge Tobias Elsäßer, der seitens der Musikschule einmal wöchentlich die SBS-Förderung (Singen-Bewegen-Sprechen) anbietet. "Sie erleben die Förderung als Spiel und bekommen eine didaktische Einheit, die auch die Schulfähigkeit fördert", erklärte Leiterin Elisabeth Schäfer.

Das aktuelle Problem in Mühlenbach seien geburtenstarke Jahrgänge: "Der Platz wird nicht reichen – Geld wird benötigt", machte sie es kurz. Die bestehenden Gruppen einfach nur zahlenmäßig zu vergrößern gehe zu Lasten der Erzieherinnen und zu Lasten der Kinder.

In den Geschäftsräumen der FVS informierte Geschäftsführer Joachim Prinzbach über die Genossenschaft als bewährten Kooperationspartner bei neuen Herausforderungen durch die bekannten Kalamitäten. Er zeigte die Entwicklung vom ersten forstlichen Zusammenschluss 1960 bis zur Gründung der FVS im Jahr 2010 mit mittlerweile 60 Mitgliedern und 3700 Waldbesitzern auf. Die Vermarktungsstrategie sehe kurze Wege des Holzes vor, 90 Prozent werde in einer Entfernung von bis zu 80 Kilometern verarbeitet. "Wir bieten alles an, was sich um die Waldbewirtschaftung dreht", fasste Prinzbach zusammen.

Auf Nachfrage erklärte der FVS-Geschäftsführer die Auswirkungen des Trocken-Sommers auf die Region: "Mit guten Strukturen in der Region, viel Eigeninitiative der Beteiligten und ein bisschen Glück haben wir den Schaden minimiert." Die Beteiligung der FVS am Klimaprojekt der forstlichen Versuchsanstalt in Freiburg wurde anschließend von Matthias Neumaier vorgestellt.

FVS-Geschäftsführer Joachim Prinzbach gab der Grünen- Landtagsabgeordneten Sandra Boser als Wunsch und Anregung mit, dass es kein Angebot von Verwaltungen geben sollte, wo die Arbeit durch Unternehmen möglich sei. "Wir brauchen ein stabiles Beamtensystem. Aber wo es nicht nötig ist, können es Private besser und effektiver", betonte er im Hinblick auf die Holzvermarktung. Die Waldwirtschaft müsse auch künftig Grundlage für private und forstwirtschaftliche Betriebe sein, die Grundlage für die Säge- und Holzindustrie und außerdem die Grundlage für die allgemeine Betretung und Erholung.