Die Mädchen der TG Altdorf zeigten ihr Können an den neuen Geräten der Münchgrundhalle. Foto: Göpfert

Die Altdorfer Vereine haben eine neue Heimat: Die Münchgrundhalle ist eingeweiht. Mit einem Mehrzweckraum, neuen Geräten und moderner Technik bietet sie den Akteuren viele Möglichkeiten und dem Dorfleben einen neuen Mittelpunkt.

Altdorf - "Wir strahlen mit der Sonne um die Wette", erklärte Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz anlässlich der Einweihung der neuen Münchgrundhalle vor den geladenen Gästen in Altdorf am Freitag. Sowohl in seiner Rede als auch in denen der anderen Baubeteiligten wurde deutlich, dass die Entscheidung, die alte Halle abzureißen, keineswegs eine leichte gewesen war. Hatte diese mit ihrer Historie, dem von den Altdorfern ausgehobenen Schwimmbecken und der roten Wand als Markenzeichen doch Kult-Charakter gehabt – nur war sie leider nicht sanierungsfähig gewesen. Doch Metz zeigte sich zuversichtlich, dass die vielen Akteure im Bereich Sport, Schule, Kultur und Vereine auch in der neuen Halle ihre "Heimat in Altdorf" finden werden. Die neue Halle punkte mit ihrer Ästhetik und hohen Funktionalität, hob Metz hervor: So bietet sie mehr Platz als ihre Vorgängerin sowie den von Altdorf stark gewünschten, zusätzlichen Mehrzweckraum für parallele Veranstaltungen. Zudem hat sie mit dem privat finanzierten Anbau des TTC nochmals einen weiteren, direkt angebauten Raum zur Vereinsnutzung hinzubekommen.

Nur noch Kleinigkeiten fehlen an der Halle

"Wir sind begeistert von der neuen Halle", erklärte auch Ortsvorsteher Andreas Kremer stellvertretend für die Altdorfer. Die Halle sei für den Ort "immens wichtig" und "der einzige Platz, an dem soziales Leben in Altdorf ausgeprägt stattfindet". Der Bau in Corona-Zeiten habe seine Herausforderungen mit sich gebracht, sei aber noch zu einem Zeitpunkt erfolgt, "an dem die Baupreise noch nicht davongelaufen" seien. Dass aufgrund der "verrückten Lieferbedingungen" aktuell noch Kleinigkeiten wie e Vorhänge für die neue Bühne fehlten, sei verschmerzbar.

Kremer zeigte sich begeistert von den neuen technischen Optionen, die die Halle in Sachen Akustik, Lüftung, Heizung oder Wandlungsfähigkeit bietet, und den neuen Möglichkeiten, die sie für den Sport eröffnet. Dementsprechend groß war sein Dank an die Bauleitung, die Architekten und alle anderen Verantwortlichen sowie die Anwohner, die die Baustelle tapfer ertragen hätten. Ein besonderer Dank galt Hausmeister Jürgen Guth für sein Engagement.

Auch SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner zeigte sich begeistert von der neuen Halle: "Wenn Ettenheim sich so ein Projekt vornimmt, dann wird es auch durchgezogen", so sein Resümee.

Altdorfer Vereine testen die neue Halle

5800 E-Mails hatte Kim Höfer, vom zuständigen Architekturbüro Schaudt und Lamprecht in Bezug auf das Projekt "Münchgrundhalle" gezählt. Für sie war der Bau ein Herzensprojekt gewesen, war sie doch in Altdorf zur Grundschule gegangen. Zudem hatte ihr Vater hatte beim Bau der Vorgängerhalle 1964 mitgewirkt. Sowohl vom Design als auch von der Technik, dem Gebäude und der Baustruktur her habe man alles getan, um die neue Münchgrundhalle zeitlos zu halten, erklärte Uwe Schaudt.

Pfarrerin Severine Plöse und Pfarrer Martin Kalt spendeten der neuen Münchgrundhalle ihren Segen. Was die neue Halle zu leisten vermag, stellten die Altdorfer Vereine mit dem Vorsitzenden der Vereinsgemeinschaft Michael Andlauer beim Empfang gleich unter Beweis: Der Musikverein Altdorf demonstrierte sein Können und die neue Hallenakustik. Die Mädchen und Jungs der TGA zeigten, was an der neuen Kletterwand, den Ringen und dem Barren so alles möglich ist. Die Grundschule, die beiden Sendewelle-Balletts und die Dancing Company testeten die neue, festeingebaute Bühne tänzerisch.

Voller Einsatz beim Tag der offenen Tür

Vollen Einsatz zeigten die Altdorfer Vereine auch beim Tag der offenen Tür am Samstag. Dass die Veranstaltung begonnen hatte, tat die Böllergruppe des Schützenvereins Altdorf lautstark kund. In drei Durchgängen hatten sie ihre Böller gezündet. Vor der Halle präsentierten sich die Fliegergruppe mit einem Segelflugzeug sowie der Kleintierzuchtverein mitsamt Hasen. Die Turngemeinde, das Sendewelle-Ballett der Narrenzunft und die Dancing Company des Sportvereins präsentierten sich mit kleinen Showeinlagen auf der neuen großen Bühne. Der TTC hatte eine Mini-Tischtennisplatte mitgebracht, an der die Jüngsten sich ausprobieren konnten und der Musikverein stellte Instrumente vor.

Zahlen, Daten und Fakten

Nachdem die alte Münchgrundhalle abgerissen werden musste, wurde im März 2020 mit dem Neubau begonnen. Die moderne Mehrzweckhalle hat eine Gesamtfläche von 1397 Quadratmetern. Insgesamt wurde die Halle in einer Holzkonstruktion errichtet, lediglich Gründungen und Hallenwände sind aus Beton. Auf der Halle ist eine Photovoltaikanlage und es wurde eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Geheizt werden die Halle und die benachbarte Grundschule mit Pellets. Die Baukosten betrugen rund fünf Millionen Euro. Hinzu kamen 600 000 Euro für Außenanlagen, die die Halle und die benachbarte Grundschule miteinander teilen. Davon wurden 1,14 Millionen Euro durch Zuschüsse gefördert.