Die Besucherzahlen bei der Mineralienhalde in Wolfach haben Rekordhöhen erreicht. Foto: Kovac

"Die Mineralienhalde betreiben wir seit 15 Jahren, aber so viele Gäste bei einer Großen Halde hatten wir noch nie". Darüber freut sich Hans-Jörg Kovac, dem die Mineralienhalde seit 2014 gehört.

Wolfach - Und die mehr als 400 Gäste am Samstag und mehr als 300 am Sonntag sind ebenfalls glücklich. Bestes Wetter und gutes Material sind die allerbesten Voraussetzungen. Die ersten Gäste stehen bereits am Samstag ab 6.30 Uhr vor dem Tor der Mineralienhalde, nach und nach trafen die Sammler aus Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien ein. Die meisten niederländischen Sammler nahmen das Treffen zum Anlass, bereits am Donnerstag nach Wolfach zu kommen. Gut dreissig Niederländer, Carel ist schon zum 180. Mal zum Sammeln in Wolfach, Gerard und seine Frau Corry kommen zwei mal pro Jahr seit vielen Jahren.

Steine werden auseinander geklopft

Die Sammler zählen am Samstag rückwärts – fünf, vier, drei, zwei, eins – dann öffnet Kordula Kovac das große Tor. Die Sammler eilen zur Kasse, zahlen Eintritt und bekommen ihren Stempel. Dann geht es weiter auf die großen Erzhalden. Heute zumeist auf die Silbererzhalden. Dort finden die Sammler viele Mineralien, graben sich tief in die Halde ein und klopfen die Steine auseinander.Andere versuchen ihr Glück bei den Schwerspat- oder Fluorithalden. Die Funde sind gut, das hatte sich bereits in den vergangenen Tagen auf der Mineralienhalde abgezeichnet. Auch dort fanden Sammler und Familien in den letzten Tagen vor der "Großen Halde" viele Mineralien. Dadurch, dass täglich auf den Halden der Firma Sachtleben das gleiche Material abgeladen wird, lag die Vermutung, hier ebenfalls gutes Material zu finden, gleichfalls gut.

Anfänger bekommen gute Tipps

Der Strom der Mineraliensuchenden reißt nicht ab. Jetzt kommen vermehrt Familien mit Kindern. Einige von ihnen waren schön öfters auf den großen oder den normalen Halden der Mineralienhalde. Sie haben Freude am Sammeln der Mineralien entdeckt, wollen an diesem Wochenende das erweiterte Suchen erleben. Diejenigen, die erstmals auf die Suche nach den 434 Mineralien der Grube Clara gehen, bekommen eine Einweisung vom Personal und Tipps. "Die Grube Clara ist die mineralienreichste Grube weltweit", informieren die Mitarbeiter. "Mineralien, die ihnen gefallen, sollten sie mitnehmen", ist der Tipp für Anfänger. Und immer wieder zeigt sich, dass die Mineraliensammler stets bereit sind, ihre vielseitigen Kenntnisse der Mineralien der Grube Clara an die erstmaligen Sammler weiter zu geben. "Das ist besonders schön", danken diese den Sammlern, die mit Stolz ihre Kenntnisse weitergeben. Auch in der Hoffnung, dadurch neue Sammlerfreunde zufrieden zu stellen und die Freude an ihrem Hobby weiterzugeben.

Gute Funde

Die besten Funde am Samstag machten Anne, die mit ihrem Vater einen wunderschönen blauen Fluorit mit schön ausgebildeten Kristallwürfeln gefunden hat. Und der Mineraliensammler Andi, der unter Sammlern als "der italienische Schwarzwälder" bekannt ist, der gleichfalls sehr gut ausgebildete blaue Fluoritwürfel fand.

Die "Große Halde"

An drei Wochenenden pro Jahr öffnen die großen Mineralienhalden auf dem Gelände der Firma Sachtleben in Kirnbach. Diese Tage haben sich zu echten Highlights für professionelle Sammler und Hobbysammler nicht nur aus Deutschland entwickelt. Die täglich neuen Gesteinslieferungen aus der Grube Clara, mit über 400 verschiedenen nachgewiesenen Mineralien die mineralienreichste Grube der Welt, versprechen einzigartige Mineralienfunde.