Seit seiner Jugend ist der heute 59-jährige Werner Geith dem FC Mietersheim verbunden. Foto: Bühler Foto: Lahrer Zeitung

Fußball: Der Vorsitzende des FC Mietersheim geht mit dem FCM durch dick und dünn

(büh). "Ich bin ein waschechter Mietersheimer. Nur mit dem einen Makel, dass ich in Lahr im Krankenhaus zur Welt gekommen bin" erklärt Werner Geith mit einem Augenzwinkern. Schon in der Jugend spielte er für den 1946 gegründeten Verein Fußball. Nach seiner aktiven Zeit wurde er beim FC Mietersheim Pressewart, danach Jugendleiter beziehungsweise Jugendtrainer. Der 59-Jährige ist mittlerweile Vorsitzender seines Vereins. Wie er anfügt: "Und noch vieles mehr." Denn zeitweise kümmert sich Geith auch um die Pflege der Sportanlage. Dazu gehört Büsche und Bäume zu pflanzen oder Brombeerhecken zu entfernen. Seine Ehefrau Petra ist zudem seit 2012 Clubheimwirtin. Sein Hauptverdienst ist es bis heute, den hoch verschuldeten FCM finanziell saniert zu haben. Im Jahre 2015 ist es ihm gelungen, den Mitgliedern in der damaligen Hauptversammlung eine schwarze Null zu präsentieren. Wie Werner Geith auch rund drei Jahre später betont: "Nach wie vor ist die Vereinspolitik dafür ausgeschrieben, den FC Mietersheim schuldenfrei zu halten." Dabei nimmt der Mietersheimer in Kauf, dass es derzeit sportlich nicht besonders gut läuft beim B-Ligisten. Zuletzt unterlag die Mannschaft von Trainer Thorsten Vollmer gegen den SV Heiligenzell mit sage und schreibe 1:22. Am vergangenen Sonntag musste Geith das Spiel zu Hause gegen die Sportfreunde Kürzell absagen, weil es nicht gelungen war, elf Spieler zu stellen. Gleich drei Torhüter wären nicht einsatzfähig gewesen. Trotzdem hätte er sich gefreut, dass sich die restlichen Spieler zum Training mit Trainer Vollmer getroffen hatten. Jetzt am kommenden Sonntag um 15 Uhr gastiert Mietersheim beim Tabellenvorletzten TGB Lahr. Nach dem Ermessen von Geith, eine halbwegs schlagbare Mannschaft für sein Team das derzeit ein unglaubliches Torverhältnis von 1:73 aufweist. Sollte der erste Saisonsieg gelingen, wären zwei bis drei Kisten Bier für die Mannschaft kein Thema. "Bei Kleinigkeiten bin ich immer großzügig" fügt der gelernte Industriekaufmann an. Er vertritt die These: "Sollte bei Mietersheim der erste Euro für die Bezahlung von Spielern fallen, wäre ich ganz schnell Vereinsrentner." Geith ist zudem der Meinung: "Wenn Vereine Geld in Spieler investieren, machen sie sich das Leben selbst schwer." In seiner Freizeit hält er sich auf seinem Anwesen in der Mietersheimer Hauptstraße, dass er von seinen Eltern geerbt hat, zehn Hühner. Seine Eltern hatten in der Vergangenheit einen landwirtschaftlichen Betrieb geführt. Die Hühner legten so nicht nur frische Eier, sondern seien zudem Abfallversorger. "Es ist nervenschonender die Hühner zu beobachten, als der Mannschaft zuzuschauen, wie sie gegen Heiligenzell mit 1:22 verliert."