In Meißenheim hat Aline Jung vor der Flagge Surinams über ihre Reise in das südamerikanische Land berichtet. Foto: Lehmann Foto: Lahrer Zeitung

Weltgebetstag: Aline Jung gibt Einblicke in den kleinen Staat

Meißenheim. Mit "Auf, miteinander nach Surinam" hat Referentin Aline Jung die Gäste zu ihrem Vortrag im evangelischen Gemeindehaus Meißenheim am Donnerstag begrüßt. Der Staat in Südamerika ist Weltgebetstags-Land. Mit dem Gesang zum Weltgebetstag wurde der Vortragsabend zu Surinam eröffnet. Frauen aus Meißenheim und Kürzell kamen zusammen, um von Jung Näheres über das Land zu erfahren.

Die Ehefrau des Pfarrers, Doris Adler, findet es immer besonders reizvoll, wenn die Referenten selbst in dem Land waren, über das sie sprechen, verrät sie im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Auch selbst geschossene Bilder übermitteln andere Emotionen als jene, die einfach so aus dem Internet genommen werden. Surinam ist das kleinste Land Südamerikas.

90 Prozent sind von Regenwald bedeckt

90 Prozent seiner Fläche sind von Regenwald bedeckt. Außerdem hat es eine reiche Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Alleine der Regenwald beheimate mehr als 1000 Baumarten – in Deutschland gibt es, so Jung, lediglich rund 30 Baumarten.

Surinam ist ein "buntes Land" wie Jung erläuterte. Dies resultiere insbesondere auch aus den verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die das Land beheimatet. Einst noch zu den Niederlanden gehörig wurde Suriname 1975 unabhängig. In früheren Jahren war der heute 540 000 Einwohner zählende Staat geprägt von der Plantagenarbeit. So wurden auch immer wieder Sklaven importiert. Auf den Plantagen wuchsen hauptsächlich Kaffee, Kakao, Tabak und insbesondere Zuckerrohr. Als Sklaven wurden hauptsächlich Chinesen, Inder und Indonesier geholt.

Nach der Unabhängigkeit von den Niederlanden sind viele Einwohner dorthin ausgewandert. Fünf Bevölkerungsgruppen leben heute dort: Die Einwohner afrikanischer Herkunft teilen sich hierbei in Kreolen und Maroons.

Weiter beheimatet Surinam Javaner, Hindustanis und gemischte Gruppen. Aufgrund der niederländischen Herkunft ist das Christentum in Surinam weit verbreitet, doch das Land zählt auch Juden, Muslime, Hindus und Anhänger von Naturreligionen. Besonders beeindruckend, wie Jung berichtete, sei, dass alle Religionen und Kulturen friedlich miteinander leben. Surinam lebe von Export von Fischen, Holz, Bananen, Reis und Gold. Doch besonders der Abbau vom Gold führe zu Problemen, häufig gebe es illegale Goldschürfer, die Quecksilber verwendeten und dieses dann im Wasser entsorgten. Dies führe insbesondere zu Missbildungen bei Neugeborenen und zu Fehlgeburten.

Der Weltgebetstag der Frauen am Freitag, 2. März, rückt in diesem Jahr das Land Surinam in den Fokus. Ein Teil der Kollekte in dieser Zeit geht deshalb an die Ausbildung von Jugendleitern in Surinam und zwei weitere Projekte. Außerdem werden viele kleinere Projekte weltweit unterstützt.