Bundestrainer Wolfgang Lohrer präsentiert sich mit einem seiner viele Pferde im Meißenheimer Stall. Foto: Bühler Foto: Lahrer Zeitung

Porträt: Meißenheimer Wolfgang Lohrer arbeitet erfolgreich als Bundestrainer im Gespannfahren

Wolfgang Lohrer ist mit Leib und Seele Pferdeliebhaber. Der Meißenheimer ist in seinem Heimatort präsent und hat sich dort seinen eigenen Fahrstall aufgebaut. Zudem arbeitet er seit 2013 als Bundestrainer der Ein- und Zweispänner.

Meißenheim. Durch den wohl bekanntesten Meißenheimer Pferdeliebhaber Julius Wohlschlegel ist Wolfgang Lohrer einst zum Pferdesport gekommen. Lohrer war zunächst Mitglied im einstigen Reitverein, dem heutigen Reit-, Renn- und Fahrverein Meißenheim.

Lohrer erzählt im Gespräch mit der Lahrer Zeitung, dass er Ärger mit dem mittlerweile verstorbenen Julius Wohlschlegel gehabt habe, weshalb er schließlich seinen eigenen Fahrstall gründete. Mit den beiden Schimmeln Gina und Gino hat er eine Zucht mit deutschen Reitpferden aufgebaut. Diese haben sich mittlerweile in der vierten Generation fortgepflanzt.

"Ich bin ein ›Pferde-Messi‹. Daher will lieber nicht die genau Anzahl der Pferde nennen, die ich habe", sagt der waschechte Meißenheimer lachend. Seinen ersten Pferdestall hatte Lohrer bereits in jungen Jahren, bei seinen Eltern in Meißenheim. Als dieser zu klein geworden war, wechselte er zu einem Stall bei Jürgen Kässinger. Den dritten Stall fand er schließlich in Ichenheim.

Mittlerweile hat er das Grundstück von Martin Urbat gepachtet und betreibt den Fahrstall Lohrer in der Winkelstraße 40 in Meißenheim.

"Ich wurde nicht unbedingt in den Pferdesport hinein geboren", erläutert der 2013 berufene Bundestrainer für Ein-und Zweispänner, der bereits seit dem Jahr 2008 er Landestrainer von Baden-Württemberg gewesen ist. "Meine Großeltern hatten ursprünglich nur ein Pferd für den Acker", erzählt der 57-Jährige. Heute kümmert sich Lohrer als Disziplintrainer der deutschen reiterlichen Vereinigung um die Ein- und Zweispänner der Pferde sowie der Ponys. "Für mich ist es eine Ehre und eine Herausforderung, mit den besten Fahrern Deutschlands arbeiten zu dürfen", sagt Lohrer stolz. "Wir haben gute Fahrer und gute Pferde, da ist der Erfolgsdruck natürlich da."

Als Bundestrainer ist Lohrer viel auf Reisen

Lohrer bietet auch romantische Kutschfahrten an: "Vor allem Hochzeitsfahrten haben wir im Programm." Als Meißenheimer engagiert er sich gern in seinem Heimatort, bietet beispielsweise kostenlose Planwagenfahrten für den Kindergarten an. Zudem ist er mit seinem Fahrstall auch beim Familientag in Meißenheim präsent. Freilich ist er als Bundestrainer viel unterwegs. Zuletzt war er drei Wochen bei einem internationalen Zweispänner-Turnier in Cottbus. 2008 erschien seine vereinfachte Fahrlehre als Buch: "Abzeichen im Fahrsport" heißt es.

Der Meißenheimer wohnt mit Lebensgefährtin und dem jüngsten Sohn Tim im elsässischen Hilsenheim. Der sechsjährige Tim ist als Nachwuchsfahrer aktiv: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Wolfgang "Wolle" Lohrer wurde 1961 in Meißenheim geboren. Seit 1990 beteiligt er sich am Turniergeschehen und legte die Trainerprüfungen ab. 1999 erhielt er das Goldene Fahrabzeichen, ein Jahr später folgten die Prüfung zum Parcourschef und die Vizeweltmeisterschaft mit der Mannschaft in Ungarn. Seit 2002 ist er Regional-, seit 2008 Landestrainer. 2013 wurde er zum Bundestrainer Ein- und Zweispänner Großpferde berufen.