Das alte Rathaus in Meißenheim soll zum Bürgerhaus werden. In unmittelbarer Nähe soll Platz geschaffen werden für Betreutes Wohnen. Wie das Areal künftig genau gestaltet wird und was mit der Villa Beck geschieht, wird ein Wettbewerb klären. Foto: Archiv Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Architekten-Wettbewerb soll Ideen für Nutzung des Areals um Feuerwehr und Villa Beck liefern

Der Bereich rund um das alte Rathaus in Meißenheim soll verändert werden. Die Gemeinde will Architekten und Investoren anschreiben, um ihre Vorstellungen von der Ortsmitte mit Betreutem Wohnen und ergänzendem Wohnen zu erfahren.

Meißenheim. Mittels Mehrfachbeauftragung soll ein neues Konzept für den Bereich erarbeitet werden. Nach dem Umzug der Meißenheimer Verwaltung in das sogenannte "Ufo" soll das Areal rund um das alte Rathaus und das Feuerwehrhaus verändert werden. Dass hierzu Gebäude weichen müssen, ist den Räten in Meißenheim bewusst. Durch die Mehrfachbeauftragung sollen verschiedene Büros ihre Pläne vorstellen.

Das Areal umfasst neben Rathaus und Feuerwehr auch die Villa Beck und die dahinter liegende Grünanlage. Tilman Sperle vom Büro STEG Stadtenwicklung stellte die Pläne und Kriterien für die neue Nutzung vor. Der Standort wird als geeignet für die Etablierung von Seniorenwohnen eingeschätzt. So sollen 20 Wohneinheiten für Betreutes Wohnen entstehen, hinzu soll ein ergänzendes Wohnangebot mit barrierearmen Wohnungen mit acht Wohneinheiten kommen.

Laut Vorstellungen der STEG sollen die Gebäude so angeordnet werden, dass eine hofähnliche Anlage geschaffen wird, die den Innenhof von vier Seiten aus fasst. Weiter könnte die Trafostation vom derzeitigen Standort verlegt werden. Zwei Vollgeschosse plus zurückgesetztes Dachgeschoss sollen möglich sein. Für das Betreute Wohnen sollen 0,8 Stellplätze je Wohneinheit, für das ergänzende Wohnung 1,5 Stellplätze pro Wohneinheit vorgewiesen werden. Wobei die Stellplätze für das barrierearme Wohnen in einer Tiefgarage angelegt werden könnten. Der Stellplatzbedarf des Bürgerhauses soll vornehmlich auf dem Hof gedeckt werden.

Als Vergütung für die Mehrfachbeauftragung wird ein Betrag von 9100 Euro ohne Modell und mit Modell 10 900 Euro fällig. Letztlich waren sich jedoch die Räte einig, dass ein Modell die Entscheidungsfindung erleichtern würde. Beurteilt werden bei der Mehrfachbeauftragung die städtebauliche Qualität, die gestalterische und räumliche Qualität, aber auch Funktionalität, Nutzungs- und Gestaltungsqualität der Freiräume und die Wirtschaftlichkeit.

Ende für Feuerwehrhaus und Trafostation

Fix gesetzt sei das Rathaus, das zu einem neuen Bürgerhaus umgewandelt werden soll. Dazu soll Barrierefreiheit geschaffen werden. Abgerissen werden soll laut Planungen das Feuerwehrhaus und die dahinterliegende Scheune. Trafostation und Villa Beck stehen noch zur Disposition. Eine Jury, bestehend aus Gemeinde- und Bezirksbeiräten soll gemeinsam mit Fachpreisrichtern die eingegangenen Pläne und Vorhaben prüfen und bewerten. Als Fachpreisrichter sollen Wolfgang Schreiber und Ursula Grammel, beide Architekten, hinzugezogen werden. Für dieses Projekt kann die Gemeinde Zuschüsse erhalten, so ist das Projekt bis zu 50 Prozent förderfähig.

Sabine Fischer (FW) sagte, dass sie das Konzept Betreutes Wohnen und ergänzendes Wohnen als gelungen empfindet, da so eine gute Altersmischung vorhanden sei. Hans Spengler (Pro M+K) betonte, dass durch das Betreute Wohnen kein zusätzliches Pflegeheim geschaffen werde. "Ich bin mir sicher, das ist ne gute Sache", lautete das Fazit von Bürgermeister Alexander Schröder zu den Vorhaben. So waren auch die Räte einstimmig für die Vorgehensweise.

Auf dem Weg zur neuen Ortsmitte sollen Anfang Juli die Teilnehmer für die Jury ausgewählt werden. Die Unterlagen sollen dann Mitte Juli ausgegeben werden. Darin wird nach aktuellen Planungen eine Abgabefrist bis Ende September für Entwürfe enthalten sein. Nach einer Vorprüfung soll die Jury dann Ende Oktober/Anfang November zusammen kommen.