"S’Bodde Jockels" nehmen gekonnt scharfzüngig das aktuelle Geschehen im Dorf auf die Schippe. Foto: Lehmann

Kulturnacht in Meißenheim lockt viele Besucher an / Buntes Programm mit Drei-Gänge-Menü

Musik, Mundart und Kulinarik sind beim Kulturabend in Meißenheim auf dem Programm gestanden. In kurzweiligen viereinhalb Stunden sorgte das Programm nicht nur für ernste, sondern auch für heitere Momente unter den Besuchern.

Meißenheim. Bereits im Vorfeld versprach die Kulturnacht ein erfolgreicher Abend zu werden. Binnen weniger Stunden war die Veranstaltung ausverkauft und auch am Abend zeigte sich, dass es ein erfolgreicher und unterhaltsamer Abend wurde. In den Tagen zuvor hatten Helfer die Festhalle in einen ansehnlichen Festsaal mit aufwendig geschmückter Tafel dekoriert.

Am Abend trafen sich die Gäste vor der Halle zum Sektempfang und nutzten die Gelegenheit, im Foyer in der Fotobox Fotos von sich zu machen. Im Foyer ausgestellt waren auch Werke von Jochen Scherzinger. Nach der musikalischen Begrüßung durch den Kirchenchor unter Leitung von Frank Spengler wurde bereits die Vorspeise – Feldsalat mit Kracherle – serviert. Wie bei den Brauchtumsabenden führte Udo Wäldin gekonnt durchs Programm.

Tamara Krämer berichtete im Meißenheimer Dialekt von der "Missner Mugg", die ihr die Lust auf Apfelkuchen vermieste, und von den kleinen Mäuschen, die ihre Mutter aufschreckten. Gemeinsam mit ihrer Mutter hatte sie in jungen Jahren Wörter in Mundart notiert und einige dieser Wörter in einem "Missner Duden" am Kulturabend auf den Tischen ausgelegt. Musikalisch ging es dann wieder mit Felicitas Klenert und Uwe Bertsch zu. Das Duo präsentierte Stücke getreu dem Motto "Eros trifft Elisabeth", gesungen wurde "I belong to you" und das Stück "Wenn ich tanzen will" aus dem Musical Elisabeth.

Musiker überraschen mit einem "Handy-Klavier"

"S’Bodde Jockels" (Bernd Heimburger und René Wilhelm) waren bereits bei vergangenen Veranstaltungen des Jubiläumsjahrs dabei. Die beiden Brüder peilten in diesem Jahr den Bürgermeisterstuhl an, hatten aber auf humorvolle Weise festgestellt, dass die Bewerbung am alten Rathaus einging. Dennoch, der Bürgermeisterposten wäre nichts für die Brüder, schließlich seien sie "zu nah am Mittelfinger gebaut". Die Scholledudler zeigten sich von der anderen Seite – nicht fetzige Guggemusik, sondern Klänge aus einer Handy-App gestalteten ihren Programmpunkt. So spielten sie auf dem "Handyklavier" die Lieder "An Tagen wie diesen" und "Hey Jude".

Nach dem ersten großen Programmblock gab es erneut etwas für den Gaumen – Rinderbraten mit Marktgemüse, Zuckerschoten, Blattspinat und Spätzle wurden serviert. Marianne Roth eröffnete den zweiten Programmblock mit "Geschichten us em Dorfsippenbuch" und wie auf wundersame Weise die Asche ihres Onkels verloren ging. Die Bachstreetboys sangen auf verschiedene und humorvolle Weise das Lied vom "Röslein auf der Heide".

Mit Ulrike Derndinger wurde auch eine Brücke zum Ortsteil Kürzell geschlagen. "De Burgermeister het e Wurscht spendiert" lautete die Überschrift mit Anekdoten aus der Grundschulzeit, mit Würsten, Sternsingern und einer unsichtbaren Hexe. "D‘ Missner sin anderscht" hat sie immer wieder von ihrer Nachbarin Elsa gesagt bekommen und auch selbiges erfahren können, kam jedoch zum Fazit "das ist auch gut so". Mit der Klangharmonie in Blech haben Maik Bartkowiak und Freunde den zweiten Programmblock des Abends geschlossen und es wurden Jubiläums-Eisbömble, begleitet von Wunderkerzen, serviert.

Zum Abschluss traten nochmals die Bachstreetboys auf und präsentierten das Lied "Momentensammler" mit Bildern und Texten rund um das Jubiläumsjahr. Abschließend gab es Unterhaltung und Tanz mit dem Salon-Orchester Ortenau.

INFO

Jahr voller Feste

> Die Kulturnacht und die weiteren Jubiläumsfeierlichkeiten wurden auf Video festgehalten. Im Februar 2018 soll der Film rund um das Jubiläumsjahr präsentiert werden. Über das ganze Jahr hinweg wird ein Fotowettbewerb ausgerichtet, bei dem die schönsten Bilder prämiert werden.

 > Der Weihnachtsmarkt am 25. November ist die nächste Veranstaltung im Jubiläumsjahr. Danach steht am 5. Dezember der Seniorennachmittag an.