Stefan Tietz (Zweiter von links) gab schon beim Spiel gegen Sinzheim als neuer Trainer der Meißenheimer die Richtung vor. Christian Huck ist nicht mehr im Amt. Foto: Wendling

Südbadenliga: Der HTV trennt sich von Christian Huck und unterliegt gegen Sinzheim mit dessem Nachfolger Stefan Tietz

Der HTV Meißenheim hat auch im ersten Spiel nach dem Aus von Cheftrainer Christian Huck keine sportliche Wende geschafft. Auch Hofweier kassierte am Wochenende eine Niederlage. Altenheim siegte derweil deutlich.

nHGW Hofweier - TuS Helmlingen 21:26 (10:11). Der HGW startete ganz stark in die Partie und führte nach fünf Minuten mit 3:0. Die Verletzung von Timo Häß war allerdings die wohl spielentscheidende Szene. Minutenlang war die Partie unterbrochen, nachdem ein Akteur der Gäste dem HGW-Kreisläufer seitlich auf das Knie gefallen war. Der Lauf der Hausherren war gebrochen, die schwere Verletzung beeindruckte die Spieler von Trainer Michael Bohn merklich. Zehn Minuten später musste auch noch Mike Bächle längere Zeit auf die Bank, nachdem er mehr als unsanft im Sprung umgestoßen worden war. Auch wenn er kurz vor der Pause wieder zurückkam, so richtig rund war sein Bewegungsablauf für den Rest der Partie nicht mehr. Tim Stocker war sowieso verletzt, Marcel Blasius krankheitshalber nicht dabei, Timo Häß ausgefallen, Mike Bächle nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte – das alles konnte durch den schmalen Kader der Hausherren nicht mehr kompensiert werden.

Beim HGW muss man sich jetzt erstmal sortieren. Die Anzahl der einsetzbaren Akteure ist kleiner geworden. Im besten Fall wird Timo Häß drei Monate ausfallen, so die Diagnose von Paul Hefner.HGW Hofweier: Neff 1, Isenmann 2, Wildt, Remmel 1, Spraul, Schade, Herbert, Bächle 3, Merz, Häß 1, Knezovic 3, Lauppe 7/6, Volk 3.nHTV Meißenheim - BSV Sinzheim 25:29 (11:17). Bereits vor der Partie fiel auf Meißenheimer Seite die einvernehmliche Entscheidung zwischen Verein und Trainer Christian Huck, ab sofort getrennte Wege zu gehen. "Wir haben auf die derzeitige sportliche Situation reagieren müssen, um für die Mannschaft eine neue Perspektive zu eröffnen, die unter Christian Huck so nicht mehr gesehen wurde", teilte HTV-Vorstandsmitglied André Zipf am Sonntagvormittag in einer Pressemitteilung des Riedvereins fest. Co-Trainer Stefan Tietz übernahm, beginnend mit der Samstags-Partie, als neuer HTV-Coach. "Es gibt günstigere Zeitpunkte für einen Trainerwechsel, aber wir wollen vor dem kommenden Punktespiel den hoffentlich richtigen Impuls geben", führt Zipf aus.

Zu den Entwicklungen seit Freitag wollte sich Tietz nicht ausführlicher auslassen. "Ich bitte da um Verständnis. Es waren jetzt in sehr kurzer Zeitfolge von zwei Tagen viele Eindrücke, die wir alle erst einmal für uns verarbeiten müssen", hielt Tietz am Sonntag fest. Seine Truppe ist mit 0:8 Punkten aktuell Letzter. Nun gelte es, zusammen anzupacken und zu versuchen, wieder den Weg nach oben zu finden.

"Gegen Sinzheim war es in der ersten Halbzeit schwierig, in Hälfte zwei wurde es besser", so Tietz. Die favorisierten "Feuervögel" bestimmten von Beginn an über 8:3 und 13:8 das Geschehen. In Hälfte zwei blieb der Abstand klar, doch in den letzten 20 Minuten war ein kleiner Aufwärtstrend zu sehen. "Die Spieler haben sich durchgebissen. Es muss jetzt darum gehen, dass wir ein Gesicht zeigen, wie es die Fans vom HTV gewohnt sind – bissig, leidenschaftlich und kämpferisch", so Tietz.HTV Meißenheim: Bader; Ehret 4, Zürcher 2, P. Hasemann 4, Leppert 1/1, Funke 4, Schröder, Nickert 4/3, J. Hasemann, Haag 1, Velz, Jochheim 5. nSG Köndringen/Teningen II - TuS Altenheim 27:38 (12:14). Einen deutlichen Auswärtserfolg fuhren die Gäste aus dem Ried dank einer über 60 Minuten konsequenten Linie ein. In den ersten Minuten war das TuS-Visier noch nicht optimal eingestellt, viele freie Bälle wurden vergeben und die SG setzte sich zunächst etwas ab. Dann aber kam der TuS-Zug auf Touren, über 9:6 gelang Altenheim eine kleine Führung zur Pause. "Wir haben auch in der zweiten Hälfte taktisch nicht groß anders gespielt. Allerdings haben wir in Halbzeit eins bestimmt zehn, 15 freie Bälle verworfen. Das schlägt sich dann auch im Ergebnis nieder", merkte TuS-Coach Stefan Bayer an. Sein Team kam hoch konzentriert aufs Feld zurück und stellte mit einer schnellen Serie zum 19:12 die Weichen auf Erfolg. Die Torschützen und offensiven Protagonisten wechselten dabei immer wieder, sodass sich die Gastgeber nie wirklich auf die Altenheimer Angriff-Schemata einstellen konnten. "Mir gefällt richtig gut, dass die ganze Mannschaft bei diesem offensiven Bestreben mit vorangeht. So sind wir taktisch nicht zu ausrechenbar, je nach Situation stehen immer wieder andere Spieler im Mittelpunkt. Das ist ein großes Plus und kann uns vor allem in künftigen engen Situationen noch von Nutzen sein", ist Bayer überzeugt.

Zusätzlich kam ihm so zugute, dass er den nach wie vor noch nicht ganz fitten Jan Meinlschmidt komplett schonen konnte. "Jan hätte, wenn es absolut erforderlich gewesen wäre, spielen können. Aber es war abgesprochen, dass wir, wenn es eben geht, zur Schonung auf sein Mitwirken verzichten", erläuterte der TuS-Coach. Unaufhaltsam zogen die Gäste in Halbzeit zwei ihre Kreise, über 23:15 und 32:24 gelang es, sogar noch an der 40-Treffer-Marke zu kratzen. "Wir wollten unbedingt gewinnen und unseren guten Weg der vergangenen Wochen fortsetzen. Es war ein kollektiv starker Auftritt", fasste Bayer nach der Partie zusammen.TuS Altenheim: Wilhelm, Knuth; Sutter 9/1, Teufel 1, Ammel 2, Meinlschmidt (n.e.), Barbon 1, Schilling 5, Kircher 1, Glunk 9, Kugler 4/1, Biegert 5, Gieringer 1, Michel. nTuS Ottenheim - SG Muggensturm-Kuppenheim 27:30 (14:12). Ein starker Ottenheimer Auftritt reichte nicht ganz gegen einen noch stärkeren Gegner. "Kompliment an die Mannschaft. Wir haben alles gegeben, am Schluss hat es knapp nicht gereicht", zog TuS-Trainer Heiko Rogge trotz der Niederlage eine positive Bilanz.

Sein Team zeigte sich vor allem in der Chancenverwertung deutlich verbessert und hielt im ersten Durchgang eine Führung. Ottenheim blieb nach dem 15:12 aber fast sechs Spielminuten ohne Treffer und vergab in den entscheidenden Phasen die wichtigen Möglichkeiten. Die SG ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und kippte das Spiel. Die Hausherren ließen sich zwar nicht abschütteln, allerdings hatten die Gäste immer eine Antwort parat und mit ihrem agilen Spielmacher Benjamin Hoffmann den ausschlaggebenden Vorteil auf dem Platz. Mit etwas mehr Fortune und der ein oder anderen unglücklichen Zeitstrafe weniger, wäre ein Punkt drin gewesen. Letztlich musste sich die Ried-Sieben aber geschlagen geben.TuS Ottenheim: Lir 1, Langenbach; Bing 6/1, Emrich, Betzler 3, Kaufmann, Mattes, Frenk 3, Weide 5/2, Funk 3, Thielecke, Métier 1, Schneckenburger, Gäßler 5.