Kreisläufer Jonathan Fischer (in Blau) von der SG BBM Bietigheim im Duell mit einem der besten auf der Kreisläuferposition: Hendrik Pekeler. Foto: Eibner Foto: Lahrer Zeitung

Handball: Der Meißenheimer Jonathan Fischer über seine erste Bundesliga-Saison bei der SG BBM Bietigheim

2016 spielte Jonathan Fischer noch in der Südbadenliga. Seit dieser Saison geht der Kreisläufer, der das Handballspielen beim HTV Meißenheim erlernte, in der Bundesliga auf Torejagd und will in den letzten drei Spielen mit Bietigheim die Klasse halten

Erst in der C-Jugend hat Jonathan Fischer beim HTV Meißenheim mit dem Handballspielen angefangen. In seinem allerersten Spiel erzielte er 21 von 30 Treffer. Seitdem geht sein sportlicher Weg eigentlich nur nach oben. Im Sommer 2016 wechselte Fischer vom TuS Altenheim, zu dem er als B-Jugendlicher kam, zum Drittligisten SG Köndringen/Teningen. Als Ersatz für Chris Berchtenbreiter geholt, schlug er direkt ein, wurde mit 143 Toren 17. in der Torschützenliste. In der folgenden Saison, mit Pascal Bührer war der alles überragende Mann der Teninger weg, war Fischer der SG-Topscorer, traf 211 Mal. Den Abstieg des "Dinos" konnte er jedoch nicht verhindern.

Deutlich höhere Intensität

Während es also für die Teninger Ex-Kollegen in dieser Saison in der Oberliga um Punkte ging, wagte Fischer vor der Runde den Sprung ins deutsche Oberhaus. Denn der Bundesliga-Aufsteiger SG BBM Bietigheim sicherte sich die Dienste des 1,88 Meter großen Kreisläufers, der seit Januar 2018 bereits mit Doppelspielrecht für die Schwaben auflief. Im Sommer folgte der endgültige Wechsel. In seiner ersten Bundesligasaison erzielte er in bislang 31 Partien 36 Tore. "Ich kann voll zufrieden sein, ich bereue den Schritt nicht", sagt Fischer im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch mit der Spielzeit in seiner Premierensaison ist er zufrieden.

Viel Kontakt in die Heimat

Dabei war die Umstellung zu Beginn nicht einfach. "Die Intensität im Training ist viel höher, aber man gewöhnt sich dran", sagt er. Dass er sich so langsam eingewöhnt hat, zeigen seine Leistungen zuletzt. Gegen Tabellenführer Flensburg und Wetzlar traf er je sechs Mal, zudem wurde vor wenigen Wochen von der Liga in die Mannschaft der Woche gewählt. Darauf angesprochen gibt er sich jedoch bescheiden: "Das ist eine coole Auszeichnung, aber ich bilde mir nichts darauf ein." Nach einem seiner starken Spiele war Fischer dann sogar im Sky-Interview zu sehen. Wirklich gut sind seine Erinnerungen daran aber nicht. Der Grund: sein Dialekt. "Aber meine Oma fand’s richtig cool und authentisch", sagt er lachend.

Generell hat Fischer, der zum Wintersemester in Ludwigsburg ein Lehramtsstudium beginnen will, noch viel Kontakt in die Heimat. Fast jedes freie Wochenende verbringt er in Meißenheim. Vor allem zu den HTV-Handballern hat er noch viel Kontakt. "Die Meisterschaft hat mich riesig gefreut." Und irgendwann, sagt Fischer, will er auch wieder für seinen Heimatverein HTV Meißenheim spielen.

Hoffen auf den Ligaverbleib

Doch erst mal geht es für ihn und die Bietigheimer Kollegen, unter denen sich mit Domenico Ebner und Michael Oehler zwei weitere Spieler mit Herkunft aus der Region befinden, in den letzten drei Saisonspielen um den Klassenerhalt. Am Samstag kommt Lemgo nach Bietigheim-Bissingen, Mittwoch geht es nach Magdeburg, bevor es am 9. Juni im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten VfL Gummersbach um alles geht. Zwei Punkte trennen die SG derzeit vom Nichtabstiegsplatz, auf dem Gummersbach steht. Das Ziel für das Heimspiel gegen Lemgo morgen (20.30 Uhr) ist daher klar. "Wir müssen punkten", weiß Fischer. Nur so kann man Druck auf den VfL ausüben und sich am letzten Spieltag der Saison das Endspiel sichern. "Es wäre geil, wenn es da um alles geht", sagt Fischer.

Mission Titelverteidigung

In der Sommerpause wird der 21-jährige Kreisläufer dann bei dem ein oder anderen Turnier in der Region auftauchen. Mit seinem Team "31er" – eine bunte Mischung aus Spielern der Region – will er beim Rasenturnier in Meißenheim den Titel aus dem vergangenen Jahr verteidigen. Und auch bei den Beachturnieren wird Fischer mitmischen. Mit der Mannschaft "AirTime Missne" geht er hier auf Torejagd. Daran, dass er die 360-Grad-Drehung noch hinbekommt, hat er übrigens keinen Zweifel. Das viele Training beim Bundesligisten wird ihm da sicherlich zu Gute kommen.