LED-Lampen, wie etwa in Schwanau, soll es auch in Meißenheim geben. Foto: lau Foto: Lahrer Zeitung

Rat: "Contracting" als Chance zur energetischen Sanierung

Meißenheim (jle). Gleich mehrere Vorteile könnten mit dem Abschluss eines Contracting-Vertrags eingeräumt werden, hat Christoph Thomsen von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg bei der Gemeinderatssitzung am Montag gesagt. Durch die Investition des Vertragspartners, dem sogenannten Contractor, werden Maßnahmen in die Wege geleitet, umgesetzt und betreut. Der Contractor finanziert sich über einen Teil der Einsparung, welchen die Gemeinde als "Contracting Rate" bezahlt. Nach der Vertragslaufzeit gehen alle Investitionen in das Eigentum der Gemeinde über.

Vorgesehen wurde das Contracting zur Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED und zur energetischen Sanierung von Gebäuden. Hinsichtlich der Gebäudesanierung wurde durch Christian Dunker von der Ortenauer Energie Agentur eine Übersicht zu möglichen Maßnahmen erstellt. So sollen neben der Grundschule und der Festhalle in Meißenheim auch das Bauhofgebäude und das Gebäude der Förderschule Ried energetisch auf Vordermann gebracht werden. In allen Bereichen wurde der Austausch von Fenstern vorgeschlagen.

In der Schule in Meißenheim sollten danach jedoch einige Klassenräume eine Belüftung erhalten. In der Schule wurde zudem eine Wärmedämmung des Daches vorgesehen. Im Bereich der Förderschule wäre der Einbau eines anderen Heizsystems, basierend auf Pellets und Heizöl energieeffizienter. Weitere Vorteile zeigte Thomsen im Bereich der Straßenbeleuchtung auf – durch die LED werde die Straße gleichmäßig hell beleuchtet. Durch das Contracting würde der Austausch nicht scheibchenweise realisiert. Er schätzt, dass die Kosten um rund 80 Prozent von 65 000 Euro pro Jahr auf rund 10 000 bis 15 000 Euro pro Jahr sinken würden. Außerdem könnte ein anderer Stückpreis erzielt werden.

Nicht berücksichtigt bei den Gesamtkosten beider Pakete von 1,5 Millionen Euro wurden Förderungen und Zuschüsse. Für Hans Spengler waren die Angaben der Referenten nur wenig greifbar. Schließlich sei es immer wieder so, dass Investitionen getätigt werden müssen, wieso also dann, wenn gerade keine Notwendigkeit besteht?

Laut Dunker sei der Contracting-Vertrag die Chance, den Sanierungsstau zu lösen, da die Maßnahmen, ohnehin irgendwann fällig würden. In den kommenden Wochen möchte sich der Gemeinderat Gedanken machen und darüber entscheiden.