Getrennt durch einen Tisch lauschten Friedlinde Gurr-Hirsch und Marion Gentges gespannt den Anliegen der Meißenheimer Landfrauen.Foto: Landfrauen Foto: Lahrer Zeitung

Politik: Staatssekretärin Gurr-Hirsch lobt politisches Engagement / Nachhaltige Ernährung war Thema

Zum Austausch trafen sich die Landfrauen aus Meißenheim und Kürzell mit der Landtagsabgeordneten Marion Gentges und Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch. Es ging um Umwelt, Ernährung und Corona.

Meißenheim. Zum ersten mal nach den Coronabeschränkungen haben die Landfrauen zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen. "Wir sind heute hier versammelt, um zuzuhören und die Themen, die Sie bewegen nach Stuttgart zu bringen", sagte Marion Gentges. Auch Gurr-Hirsch nahm die Anregungen der Landfrauen interessiert mit, da sie schließlich auch selbst Mitglied bei den Landfrauen sei. "Es ist wichtig, dass sich die Frauen eine Stimme geben", erklärte die Staatssekretärin. So sehe sie die Landfrauen als politische Organisation, die sich im politischen Leben einbringen kann und auch soll.

Umwelt und Ernährung stehen auf der Agenda

Neben dem Volksbegehren "Rettet die Biene" war auch Corona eines der Themen des gemeinsamen Treffens. Die beiden Gäste aus dem Landtag betonten, dass Corona riesige Auswirkungen habe und deswegen beschlossen wurde, dass die Verbände in diesem Rahmen finanzielle Unterstützung erhielten, um Einnahmeausfälle abzufangen.

Wichtig sei beiden Frauen auch der Umgang mit Lebensmitteln. So hat sich die Staatssekretärin für einen Ernährungsführerschein an Schulen eingesetzt. So können Schüler den richtigen Umgang mit Lebensmitteln lernen und auch das Bewusstsein für die Lebensmittelverschwendung entwickeln. Besonders durch Corona sei im Lebensmittelbereich der Bezug zur Regionalität gestiegen und mehr Familien hätten auch selbst und dabei vor allem frisch gekocht. Besonders hob Staatssekretärin Gurr-Hirsch auch die App "Too good to go"-App hervor, die vor der Verschwendung von Lebensmitteln schützen soll und besonders im benachbarten Frankreich angenommen wird.

Auch die Landfrauen konnten von Projekten mit Jugendlichen berichten, bei denen die Lebensmittelkunde im Vordergrund gestanden habe. So werde in Meißenheim regelmäßig im Ferienprogramm eine Kochaktion mit verschiedenen Themen angeboten.

Ein Thema für die Landfrauen waren auch die Erntehelfer, die bedingt durch Corona nicht ins Land kommen konnten. "Das ist eine haarige Geschichte", sagte Gurr-Hirsch. Insbesondere deswegen, da nicht damit zu rechnen sei, dass die einheimischen und die Verbraucher mithelfen. "Als Verbraucher sind wir nicht aus der Verantwortung zu nehmen", so die Staatssekretärin.

Eine weitere Sorge im Hinblick auf Corona sei laut Marion Gentges auch, dass ein Teil der Gemeinschaft wegbricht, wo die Kontaktbeschränkungen viele Treffen unmöglich machen. Insbesondere für die Vereine sei dies eine schwierige Zeit. So appellierten beide Abgeordneten an die Vernunft und die Solidarität der Bürger, auf den Abstand und die Hygieneregeln zu achten, um eine zweite Welle zu vermeiden.

Abschließend wurden die Abgeordneten zu einem Umtrunk eingeladen. Dominik Heitzmann, Vorsitzender des CDU Ortsverbands Meißenheim-Kürzell sorgte für entsprechendes Gebäck.

Die Landfrauen sind ein rein weiblicher Verein mit zahlreichen Ortsgruppen in der Region. Dazu gehören Allmannsweier, Friesenheim, Grafenhausen, Ichenheim, Kippenheimweiler, Kürzell, Meißenheim, Nonnenweier OttenheimRingsheim und Schmieheim.