Rund 30 Meißenheimer tauschten sich über ihre Erinnerungen zum Rheinhaus aus. Foto: Lehmann Foto: Lahrer Zeitung

Geschichte: Mundart-Stammtisch diskutiert über Rheinhaus

Meißenheim. Das Rheinhaus ist früher Schauplatz zahlreicher Feiern gewesen. Beim Mundart-Stammtisch in der "Eintracht" berichteten die Meißenheimer von ihren Erinnerungen rund um das Haus am Rhein.

Seit zwei Jahren lädt der Heimat- und Kulturverein Meißenheim immer wieder zu Mundart-Stammtischen ein. Von allgemeinen Begrifflichkeiten über Gewannnamen und "Übernamen" ging es bis zu Geschichten rund ums Rheinhaus. Bereits vor dem Stammtisch herrschte reger Austausch am Stammtisch, zu dem rund 30 Besucher gekommen waren. Das Rheinhaus befand sich im Bereich des heutigen Kieswerks. 1970 hätte das Gebäude sein 100-Jähriges gefeiert. 1968 musste das Rheinhaus dem Damm und dem Hafen weichen.

Funktion war es, die Dorfbewohner vor Hochwasser zu warnen

So war das Rheinhaus in vielerlei Hinsicht eine wichtige Institution. Nicht nur um den eigentlichen Zweck zu erfüllen, nämlich, dass die Rheinwärter den Wasserpegel überwachten und die Dorfbewohner warnten, sondern auch, da dort zahlreiche Feste gefeiert wurden. Vielen der Besucher fiel zunächst "Ostern am Rheinhaus" ein. Oft führte der Weg an Karfreitag oder Ostern zum Rheinhaus, wo auf die Kinder eine Limo wartete.

Namen wie "Marie und Schang Kleis" fielen den Besuchern ein. Und auch eine einstige Bewohnerin Doris Baumann hatte am Stammtisch Platz genommen. Sie erinnerte sich, wie bei Hochwasser das trockene Land vom Haus aus oft nur mit einem Boot erreichbar war, aber auch das Haus sei zwei Mal unter Wasser gestanden.

Das Besondere am Rheinhaus war für die jungen Erwachsenen, dass dort auch zu später Stunde Feste gefeiert wurden. Und auch die Rheinschiffer machten häufig halt. Wenn die Gasthäuser schlossen, war das Rheinwärterhaus die Anlaufstelle im Ort. Und auch einiges an Schabernack wurde getrieben. Baumann, die ihre Kindheit im Rheinhaus verbrachte, räumte jedoch ein, dass trotz allem Spaß es für sie als Bewohnerin nicht immer einfach war. Täglich waren Gäste im Haus. Auch erinnerte sie sich daran, wie das Gebäude abgerissen wurde. So wurde es laut ihren Erinnerungen mit Öl übergossen und abgebrannt.

Am Ende des Abends resümierte der Stammtisch, dass jeder Besuch im Rheinhaus ein Fest war.