Alt mit neu verbunden: Das denkmalgeschützte Heimburger-Haus in der Meißenheimer Hauptstraße 34 wurde um einen modernen Anbau ergänzt. Zwölf Wohneinheiten sind dadurch entstanden. Foto: Fotos: Goltz

Eröffnung: Bäckerei Heitzmann öffnet Filiale in Meißenheim

Meißenheim - Die Arbeiten im denkmalgeschützten Heimburger-Haus in Meißenheim sind nach einem Jahr nun fertiggestellt. Bäckerei-Inhaber Dominik Heitzmann begrüßte am Freitag bereits zahlreiche Kunden.

Reger Betrieb herrscht am Freitagmorgen am Heimburger-Haus in Meißenheim. Während die Bauarbeiter draußen sich um die Fertigstellung des Vorplatzes kümmern, kaufen in der neuen Filiale der Bäckerei Heitzmann bereits einige Kunden ihre Frühstücksbrötchen ein. Zur Eröffnung des Geschäfts mit Café sind unter anderem auch Bürgermeister Alexander Schröder und Ortsvorsteher Hugo Wingert gekommen – mit dabei einen Blumengruß und die besten Wünsche für Inhaber Dominik Heitzmann. "Wir freuen uns sehr, dass Herr Heitzmann trotz Corona-Krise diesen mutigen Schritt gewagt hat und mit seiner Filiale zur Belebung des Ortskerns beiträgt", sagt Bürgermeister Schröder im Gespräch mit der Lahrer Zeitung.

Neben der Bäckerei wird im kommenden Jahr noch ein Tattoo-Studio in den neuen Gebäudeteil einziehen, heißt es in einer Mitteilung der Grossman Group. Zusätzlich wird ab November ein Geldautomat der Volksbank installiert sein. Im ersten und zweiten Obergeschoss des Neubaus sind die zwölf möblierten Wohnungen bereits bezugsfertig und vermietet.

Zusammen mit vier Teilhabern erwarb Jürgen Grossmann im Herbst 2019 das Heimburger-Haus, das zuvor lange Zeit leer gestanden hatte. "Es lag uns am Herzen, dieses außergewöhnliche Haus so originalgetreu wie nur irgend möglich zu erhalten", sagt Grossmann-Architekt David Meier, der den Umbau betreut. "Für den Anbau haben wir eine moderne, aber zurückhaltende Formensprache gewählt, die ganz bewusst keine Konkurrenz zum historischen Gebäude darstellen soll." Der weitaus größere Teil des Grundstücks befindet sich weiterhin im Besitz der Gemeinde. Der Kommune bleibe so die Möglichkeit, sowohl den Schulhof zu erweitern als auch zusätzliche Parkplätze rund um die Festhalle zu schaffen. Die Bauarbeiten dazu laufen aktuell noch (siehe Info).

Seit dem Bau im Jahr 1907 war im Heimburger-Haus zu keiner Zeit etwas saniert oder umgebaut worden. Nach dem Tod des letzten Bewohners Hugo Heimburger im Jahr 2007 hatte die Gemeinde das Gebäude für 250 000 Euro erworben. Seither stand es leer. "Das Areal mit dem Wohnhaus ist ein Kleinod im Ortszentrum. Es wäre schade gewesen, wenn dieses Gebäude mit seinem Charme, der das Ortsbild prägt, länger leer gestanden hätte", sagt Grossmann, der miterlebt hatte, wie große Teile der 1932 gebauten Wirtschaftsgebäude, die sich einst an das Heimburger-Haus anschlossen, 2014 abgerissen wurden. Die dadurch entstandene Brache wird nun endgültig geschlossen.

Dass der Platz um das Heimburger-Haus noch nicht in Gänze fertiggestellt ist, liege daran, dass es Lieferengpässe bei den Materialien gab. "Auch hier ist eben die Pandemie zu spüren", sagt Bürgermeister Alexander Schröder. Lange dürfte die Fertigstellung aber auch nicht mehr dauern – "dann wird es hier nochmals eine offizielle Eröffnung geben", so Schröder gegenüber der LZ.