Viele junge Menschen nutzen die Badeseen in den Sommermonaten. Leider hatte unter anderem die Gemeinde Meißenheim im vergangenen Jahr unter anderem mit Vermüllung zu kämpfen. Foto: Sadowski

Corona: Meißenheim und Neuried werden Sicherheitsdienst einsetzen / Schwanau sperrt Zufahrt zum Rhein

Friesenheim/Ried - Die heißen Sommertage rücken immer näher. Gerne werden dann wieder die Seen in der Region zum Ausflugsziel. Das Coronavirus wird dann oft einmal ausgeblendet. Die Gemeinden bereiten sich derzeit bereits auf den Badegäste-Ansturm vor.

Etliche Seen laden in Friesenheim, Meißenheim, Schwanau und Neuried zum Verweilen ein. Da es im vergangenen Jahr – wenn überhaupt – nur mit vorheriger Terminreservierung möglich war, die umliegenden Freibäder zu besuchen, herrschte größerer Badebetrieb an den Seen.

Unabhängig von den geltenden Corona-Regelungen fiel der erhöhte See-Badebetrieb bei einigen Gemeinden negativ auf: Berge von Müll, unzulässige Lagerfeuer und wildes Zelten. Auch in diesem Jahr wird es voraussichtlich nur mit Termin ins Freizeitbad gehen und die Seen dafür mehr genutzt werden. Die Gemeinden gehen entspannt in die Sommersaison, haben sich aber bereits Lösungen überlegt.

"Die Maßnahmen, die am Baggersee Schuttern im Sommer 2021 getroffen werden, sind abhängig von den geltenden Corona-Verordnungen", sagt Pressesprecherin Julia Edel von der Gemeinde Friesenheim. Wie im vergangenen Jahr werde die Gemeinde flexibel auf die Regelungen reagieren und die Camper und Besucher des Baggersees zeitnah und aktuell über die Situation vor Ort informieren.

"Ob Sperrungen notwendig sein werden, wird das Land entscheiden. Verstärkte Kontrollen werden wie im vergangenen Jahr bei Bedarf durchgeführt", so Edel. Eine pauschale Regelung könne zum heutigen Zeitpunkt nicht getroffen werden. Die Gemeinde sei bestrebt, ihren Bürgern einen Besuch am Baggersee mit möglichst wenig Einschränkungen und größter Sicherheit zu ermöglichen.

Vor allem die Gemeinden Meißenheim und Neuried hatten im vergangenen Sommer mit Vermüllung und wildem Zelten an den Seen zu kämpfen – sogar soweit, dass ein Sicherheitsdienst beauftragt werden musste. Die Vorgehensweise habe sich bewährt und soll auch in diesem Sommer genutzt werden: "Wie im vergangenen Jahr hat die Gemeinde Meißenheim gemeinsam und in Absprache mit der Gemeinde Neuried einen Sicherheitsdienst zur Überwachung der Verkehrssicherheit im Bereich der Gewässer sowie der Plätze beauftragt", sagt Hartmut Schröder aus Meißenheim.

Wildes Zelten ist in den Gemeinden ebenfalls Thema

Darüber hinaus verweist der Hauptamtsleiter auf die derzeit geltenden Einschränkung, die es zu beachten gilt. "Da in der Gemeinde Meißenheim keine ›Badeseen mit kontrolliertem Zugang‹ genutzt werden, können die Uferbereiche im Rahmen des Gemeingebrauchs laut den Polizeiverordnungen genutzt werden", sagt Schröder. Zelten sei hingegen nicht zulässig.

Lobende Worte kommen aus dem Schwanauer Rathaus: "Natürlich gibt es Plätze und Lokalitäten, die stärker frequentiert sind und damit etwas im Fokus stehen. Aber die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass wir mit den Anforderungen insgesamt recht gut klarkommen, die pandemischen Verhältnisse inbegriffen", sagte Hauptamtsleiter Patrick Fertig gegenüber der Lahrer Zeitung.

Die Verwaltung habe aber sehr wohl von den Schwierigkeiten in den Nachbargemeinden mitbekommen und sich darüber bereits ihre Gedanken gemacht. Ob Schwanau in diesem Jahr ein Sicherheitsdienst einsetzen wird, wisse Fertig aktuell noch nicht.

Dies müsse abgewartet werden. Öffentliche Zeltplätze hat die Gemeinde keine. "Wildes Zelten könnte gegebenenfalls ein Problem darstellen", ist sich Fertig bewusst. Aber auch hinsichtlich dieser Thematik sei die Gemeinde in der Vergangenheit verschont geblieben – zumindest an den Seen: "Wir haben aktuell eine Dammscharte in Ottenheim am Rhein mit einer Schranke abgeriegelt um zu verhindern, dass Kraftfahrzeuge direkt ans Rheinufer gelangen. Die Situation hat sich in der Vergangenheit zugespitzt, als sich zeitweise an die 30 Wohnmobile am Rheinufer tummelten", sagt Fertig. Die Sperrung erfolgte in Absprache mit den verantwortlichen Behörden.

Info

"Bisher gibt es laut WHO keine Hinweise darauf, dass das Coronavirus über das Wasser übertragen wird", heißt es auf der Homepage der Bundesregierung. Durch die Verdünnung im Wasser sei eine Ansteckung im See äußerst unwahrscheinlich, sagt auch das Umweltbundesamt. Es sollte aber an den Stränden und Liegewiesen – wie auch an anderen öffentlichen Orten – die Hygieneregeln und ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden.