Meißenheim - "Viehmäßig" bunt und abwechslungsreich zeigte sich der Brauchtumsabend der Fasentsgemeinschaft Missne. Tänze, Wortbeiträge, Guggenmusik: In der Festhalle in Meißenheim herrschte beste Stimmung und ein Höhepunkt jagte den nächsten.

Obwohl der Brauchtumsabend vor wenigen Wochen mangels Helfer noch auf der Kippe stand, konnte am Fasnachtsfreitag ein buntes Programm in der Meißenheimer Festhalle präsentiert werden. Doch es gab auch ernste Aufrufe zwischen den heiteren Beiträgen. Fasentpräsident Udo Wäldin rief immer wieder das Publikum auf, in Zukunft auch selbst mit anzupacken und zu helfen. Sonst würde dieser Höhepunkt der Meißenheimer Fasent bald aussterben.

Angesichts der kurzfristigen Hilfe von Matthias Kaderlin und seinem Team konnte die "Wirtschaftskrise in Meißenheim" kurzerhand abgewendet werden und Kaderlin wurde der Titel "Retter der Missner Fasent" verliehen. Auch die Hubmattehexe sprangen kurzfristig ein und übernahmen den Barbetrieb.

Zum 34. Mal präsentierten die närrischen Akteure ein buntes Programm auf der Bühne. Gemeinsam mit den Hubmattehexen und den Tänzerinnen der Wolfsgarde Ettenheimweiler marschierte der Fanfaren- und Spielmannszug der Feuerwehren aus Meißenheim und Ichenheim ein und heizte dem närrischen Publikum mit fetzigen Klängen ein. Danach wirbelte wie gewohnt die Wolfsgarde über die Meißenheimer Bühne. Seit einigen Jahren sind die jungen Frauen zu Gast beim Brauchtumsabend.

Jede Menge Tänze bringen den Saal immer wieder zum Kochen

Mit Tamara Krämer und Simon Lechleiter als Kättel und Karlheinz Unterdorfer standen zwei "Exportschlager" auf der Bühne, die bereits in Ichenheim auftraten. Mit Humor und Augenzwinkern sprachen sie über den Ehealltag von Frau und Mann.

Die Wild Girls um Luise Schröder tanzten als Häftlinge über die Bühne, schwangen das Tanzbein und kamen um eine Zugabe nicht herum. Importiert wurde wieder Axel Fischer aus Ichenheim als Nachtwächter, der mit Sprechgesang von verschiedenen Begebenheiten berichtete und das Publikum einspannte. Mit Schunkelrunden und den Tuschs sorgte auch der Musikverein für heitere Stimmung.

Zurück in die Steinzeit ging es mit der Zumbagruppe des TV Freizeit, die als Höhlenmenschen mit Knochen und wallenden Mähnen tanzten. Im Schwarzlicht agierten die Fasentfreunde 09 und nutzten Gymnastikbälle als Trommeln.

Rund um die Bachbrücke ging es bei den "Bach Street Boys". Gleich zu Beginn des Auftritts kündigten sie beim Bürgermeister an, dass er sich einiges anhören müsse. Aufgrund des Brückenneubaus leiden die Bewohner im Hellersgrund sozusagen unter einem "Bachbruckxit". Besungen wurde, dass es schon vielen Meißenheimern so gegangen wäre, dass sie in Gedanken falsch gefahren sind und vor der abgerissenen Brücke standen.

Die HTV-Helden holten Musikstars auf die Bühne. Angelehnt an "The Voice" präsentierten sie die "Helden The Voice" und traten als Robbie Williams, Heino, Andrea Berg, AC/DC, Modern Talking und Village People auf und brachten das Publikum zum mittanzen. Fehlen durfte nicht der Hit "Cordula Grün".

Den Abschluss im Programm setzten die Scholle Dudler, die dem Publikum einheizten und von Jung bis Junggeblieben tanzten alle mit. Einige Gäste stiegen zum Tanzen auf die Stühle. Zum Ende stimmten alle das Meißenheimer Fasentlied an, ehe zur Partymusik von DJ R Serious noch bis in die späten Stunden getanzt wurde.

Neuer Name?

Mit närrischem Augenzwinkern gab es beim Brauchtums-abend eine Bedingung für das Fortbestehen der "Bach Street Boys": Trage die neue Mühlbachbrücke nicht den Namen "Bach Street Boys Bruck", würden das Quintett im kommenden Jahr nach 20-jährigen Bestehen aufhören, feixten die Musiker.