Hausleiterin Susanne Edinger (Mitte) ist froh darüber, die beiden Pfleger aus den Phillippinen Karlo Padilla (links) und Daven Cua in ihrem Team zu haben. Foto: Lehmann

Philippinische Pfleger haben sich im Erika-Zürcher-Haus gut eingearbeitet

Meißenheim - Voll des Lobes ist Hausleiterin Susanne Edinger für ihre beiden philippinischen Pflegekräfte Daven Cua und Karlo Padilla. Die beiden jungen Männer sind seit Anfang September im Erika-Zürcher-Haus und leisten "super Arbeit", wie Edinger betont.

Seit etwas mehr als einem Viertel Jahr sind Daven Cua (27) und Karlo Padilla (28) in Meißenheim im Erika-Zürcher-Haus. Kein einfacher Schritt, wenn man bedenkt, dass die Familien der beiden Männer auf den Philippinen leben und sie hier in einem fremden Land zurechtkommen müssen.

Der Grund, weswegen Cua und Padilla in Meißenheim landeten, ist unter anderem der Mangel an Pflegekräften. Gute Mitarbeiter zu finden ist schwierig, so habe auch Hausleiterin Susanne Edinger auf die Erfahrung anderer Häuser vertraut und über eine Agentur die Pflegekräfte eingestellt. Laut dem Konzept werden immer zwei Pfleger aus dem selben Land vermittelt, um Heimweh und Sprachbarriere in Grenzen zu halten.

Beide Männer haben auf den Philippinen ihre Ausbildung absolviert und eine Zusatzausbildung gemacht. Es wurden Deutschkurse belegt insbesondere auch für den Pflegebereich. Eine Barriere ist hierbei aber immer noch der Dialekt, wie die beiden Männer lachend zugeben. "Dritte Fremdsprache Dialekt", sagte Edinger lachend und die Männer stimmen zu. Und wenn die Deutschkenntnisse einmal nicht ausreichen, ist Englisch die Lösung der Probleme. Für Cua waren die ersten Begegnungen in Meißenheim schwierig, anfangs war er etwas zu schüchtern, um mit den Bewohnern deutsch zu sprechen, was sich nach den positiven Begegnungen jedoch bald legte.

Beide dürfen hier arbeiten solange das Visum gilt

Der erste Winter mit etwas Schnee liegt hinter den beiden Philippinos und sie haben die Winterzeit genossen, wie Padilla erzählt. Auch wenn die Temperaturen erst einmal gewöhnungsbedürftig waren. Schließlich seien die beiden Männer Temperaturen im Winter von rund 20 Grad gewohnt.

Auch im Arbeitsbereich gab es bereits einige Änderungen – bis Ende Dezember haben die beiden Pfleger nicht eigenverantwortlich gearbeitet, es war immer eine Fachkraft dabei. Seit Januar wurde dies reduziert – lediglich der Telefonkontakt mit Ärzten, Krankenhäusern und anderen Institutionen wird noch von den anderen Kollegen geregelt. "Aber sie versuchen es – die beiden sind motiviert und verstecken sich nicht. Sie wollen alles selbst machen", sagte die Hausleiterin. Im Vergleich zur Heimat sind die Pflegeheime in Deutschland wesentlich moderner, von den Patienten unterscheiden sie sich kaum, wie die beiden Philippinos erklären.

Und wo sehen sich die Männer in der Zukunft? Ein Enddatum wurde vorerst nicht gesetzt. Beide erhielten einen unbefristeten Vertrag und dürfen in Meißenheim arbeiten, solange das Visum gilt und sofern möglich auch darüber hinaus. Das Ziel der beiden Pfleger ist es auch, ihre Familien in der Heimat finanziell zu unterstützen. Bei der Entfernung ist auch etwas Heimweh da, aber täglich wird via Internet Kontakt gehalten – das Reiseziel für den nächsten Urlaub steht bereits fest. "Wir kommen wieder zurück", sagen Cua und Padilla lachend. Darüber freut sich auch Edinger, die die beiden Pfleger nicht mehr in ihrem Team missen möchte.

Info: Das Pflegehaus

Die Seniorenpflegeeinrichtung wurde im Jahr 2005 eröffnet. "Jeder wird in seinen Fähigkeiten so unterstützt, dass diese möglichst lange erhalten bleiben", beschreibt die Hausleiterin Susanne Edinger eines der Ziele des Pflege-Teams.