Referentin Silke Bauer erklärte in ihrem Vortrag, was Zucker mit dem Körper anstellt. Foto: Lehmann

Referentin Silke Bauer spricht über "die süße Versuchung" und deren Auswirkungen auf den Körper

Kürzell (jle) - Wie viel Zucker ist gesund? Worauf ist bei Zucker zu achten? Diese und viele weitere Fragen waren Thema beim Vortrag "Die süße Versuchung – Zucker, süßende Stoffe und andere Süßungsmittel". Zahlreiche Besucherinnen folgten der Einladung der Kürzeller Landfrauen. Referentin war Silke Bauer. Bauer ist seit rund 20 Jahren für das Ernährungszentrum Südlicher Oberrhein tätig.

Eröffnet wurde der Vortrag mit der Frage, welche Zucker und Süßungsmittel die Zuhörerinnen kennen. Neben dem Haushaltszucker gehörten Honig, weißer und brauner Kandis, Agavendicksaft und Ahornsirup zu den genannten Zuckern. Aber auch Stevia war bei den Zuhörerinnen nicht unbekannt. Nach einem Ausflug in die Geschichte des Zuckers gab es die erste Überraschung des Abends – während die Zuhörerinnen den täglichen Zuckerverbrauch auf 50 bis 60 Gramm schätzten, sind es durchschnittlich mehr als 110 Gramm täglich, die jeder zu sich nimmt. Dabei würde der Zucker, den jeder auf natürliche Weise mit Obst und Gemüse aufnimmt, bei Weitem ausreichen.

Ein Blick auf die Verpackungen verrät, wie viel "süßer Zucker" Produkten zugesetzt wird. Ausgewiesen wird dieser oft als "Kohlenhydrate – davon Zucker". Ein Blick auf die Zutatenliste ist hier wertvoll um herauszufinden, woher der Zucker stammt. Stammt der Zucker aus Obst oder Trockenobst – beispielsweise im Müsli – sei der Zucker viel gesünder, da er für den Körper besser zu verwerten sei aufgrund der Ballaststoffe.

Die Referentin sprach auch über das Thema Blutzuckerspiegel.

Süßungsmittel sind mit Vorsicht zu genießen: sie regen den Appetit an

Wenn Zucker aufgenommen wird, sei es immer wichtig, diesen mit Ballaststoffen aufzunehmen, um einen langsamen Anstieg und Abbau des Blutzuckerspiegels zu ermöglichen, ansonsten steigt der Spiegel schnell an und sinkt schnell wieder ab, was zu Müdigkeit und Antriebslosigkeit führen kann.

Verschiedene Zuckerarten wurden aufgezeigt. Dem Körper ist es jedoch egal, welchen Zucker er zu sich nimmt, er verwertet ihn auf die selbe Weise. "Der Körper sieht nicht, was für ein Zucker das ist", so das Fazit von Bauer. Zwar gebe es Zucker mit weniger Kalorien, allerdings sei der Süßungsfaktor geringer und es müsse mehr gezuckert werden, was letztlich die Kalorienzufuhr wieder erhöht. Daher ist die Referentin überzeugt: Es ist egal welchen Zucker man zu sich nimmt, das Maß ist entscheidend.

Überraschend für viele auch der Zuckergehalt in Limonaden, Säften, kalten Kaffeegetränken und Smoothies. Besonders Säfte würden schnell den Tagesbedarf an Zucker decken.

Zusammenfassend mahnte die Referentin, den Zucker maßvoll zu verzehren und gegebenenfalls zu reduzieren. Zwar würde vielen der Zucker zunächst fehlen, doch der Körper gewöhnt sich daran.