Hannelore und Harald Stürmlinger aus Kürzell züchten seit Jahrzehnten Vögel. Zahlreiche Titel konnten sie sich mit dem Gefieder bereits einholen. Foto: Lehmann

Vogelzucht: Ehepaar Stürmlinger besitzt die schönsten Hausgimpel / Wollen nicht an Weltschau teilnehmen

Kürzell - Die Stürmlingers aus Kürzell teilen seit Jahrzehnten ihre Leidenschaft zur Vogelzucht. Regelmäßig erzielen die beiden Erfolge bei Ausstellungen - so auch im vergangenen Jahr, wo sie sich in drei Bereichen deutsche Meistertitel holten.

Zucht Stürmlinger Waldvögel seit Jahrzehnten 

Seit Jahrzehnten züchten Harald und Hannelore Stürmlinger Waldvögel. Großzügige Volieren stehen im Garten, wo die derzeit 42 Vögel flattern und zwitschern. Die Leidenschaft zur Vogelzucht hat Harald Stürmlinger von seinem Vater übernommen. 1981 stellte er erstmals auf einer Schau aus. Zwölf Mal war er bereits bei der deutschen Meisterschaft.

Immer wieder ist das Paar unterwegs und sucht frisches hochwertiges Vogelfutter. Da zieht es die beiden schon mal bis auf den Kniebis, wie Hannelore Stürmlinger verrät. Besonders in der Wachstumsphase sei hochwertiges Futter wichtig, um ein schönes Gefieder zu prägen.

Rund 130 Pokale hat das Züchterpaar im Hobbyraum stehen

"Nach der Mauser kann man auch mal auf normales Kornfutter zurückgreifen", erklärt der Kürzeller Züchter. Gemeinsam mit seiner Ehefrau investiert er viel Herzblut in das gemeinsame Hobby.

Seit zwölf Jahren stellen die beiden bei der deutschen Meisterschaft aus und haben bereits einige Male den Titel geholt. Rund 130 Pokale von verschiedenen Ausstellungen zieren den Hobbyraum.

Im vergangenen Jahr wurde in Trossingen mit verschiedenen Vögeln unter anderem die der Titel des Landessiegers und der Titel des Landesgruppensiegers geholt. Bei den südbadischen Verbandsmeisterschaften in Offenburg ging die Erfolgsserie weiter – mit dem Erlenzeisig braun-doppelpastell gewannen die beiden die Meisterschaft in der Einzelwertung.

Besonders freut sich das Züchterehepaar über die Auszeichnung eines Erlenzeisigs in braun-doppelpastell zum "Championvogel der Waldvögel". Aus knapp 100 verschiedenen Tieren sei ihr Vogel der beste gewesen. Fast könnte man meinen, die beiden seien die Erfolge schon gewöhnt, doch freuen sie sich Jahr für Jahr über alle Auszeichnungen.

In den Reihen der Erfolge durften auch Titel bei der deutschen Meisterschaft nicht fehlen. Mit vier Hausgimpel phaeo holten beide den deutsche Meistertitel nach Kürzell.

Wo noch vor einigen Jahren eine Teilnahme bei einer Weltschau geplant war, haben sich die Stürmlingers nun von diesem Vorhaben verabschiedet. Zu lange seien die Vögel unterwegs und von den Züchtern getrennt, was für die Vögel puren Stress bedeute.

Bei allen Ausstellungen sei es so, dass die Vögel am Anreisetag abgegeben werden, bis zum Ende der Schau hat der Züchter keinen weiteren Kontakt mehr zu seinen Tieren. Um Futter und Wasser kümmert sich der Organisator der Ausstellung.

Ausstellungsplanung für dieses Jahr hängt am seidenen Faden

Die Zucht für den Vogelnachwuchs hat hingegen bereits begonnen. "Die ersten Vogelpaare brüten bereits, die Vögel, die sich in den Außenvolieren befinden, erwarten Ende April oder Anfang Mai Nachwuchs", so Harald Stürmlinger. Je früher die Jungvögel schlüpfen, desto besser sei das Gefieder bei den Ausstellungen im Spätjahr ausgeprägt.

Auch in diesem Jahr haben die beiden die Teilnahme bei der AZ-Landesschau, den südbadischen Meisterschaften, den deutschen Meisterschaften und der Europameisterschaft im Visier. Ob diese Wettbewerbe aber trotz Corona-Krise stattfinden werden, gilt es abzuwarten.

Info: Bewertung

Bei der Bewertung der Vögel wird nicht nur auf die Zeichnung und Farbe der Tiere geachtet, sondern auch auf den Typ und die Größe des Vogels, die Ausprägung des Gefieders und die Haltung des Tiers. "Bei der Haltung sei wichtig, dass der Vogel im 45-Grad-Winkel auf der Stange sitzt", erklärte Harald Stürmlinger.