Die Fassade des Sportheims bei Meißenheim ist beschmiert worden – auch mit rechtsradikalen Parolen. Diese wurden von der Redaktion unkenntlich gemacht. Die Gemeinde hat den Vandalismus angezeigt. Foto: Gemeinde

Vandalismus: Bürgermeister verärgert über Schmierereien am Sportheim in Meißenheim / Polizei ermittelt

Meißenheim - Für die meisten bringt die Nacht auf den 6. Dezember schöne Überraschungen – nicht so für die Gemeinde Meißenheim. Die Wand des Sportheims wurde von Unbekannten mit Schmierereien versehrt. Die Gemeinde geht dagegen vor.

Nicht nur in der Gemeinde Friesenheim müssen rechtsradikale Parolen und Symbole von öffentlichen Gebäuden entfernt werden (wir berichteten). Auch die benachbarte Gemeinde Meißenheim hat mit solch einer Art von Vandalismus nun zu kämpfen.

In der Nacht vom Samstag, 5. Dezember, auf Sonntag, 6. Dezember, haben bislang noch Unbekannte die komplette Fassade des Sportheims in der Mühlstraße 37 in Meißenheim mit Graffiti besprüht. "Die Gemeinde hat einen Strafantrag gegen Unbekannt eingereicht, die Polizei ermittelt derzeit", sagt Hauptamtsleiter Hartmut Schröder.

Immer mal wieder ist es im Sommer zu Beschwerden gekommen

Das Sportheimgebäude gehört seit 30. September 2016, seit der Auflösung des SSV Meißenheim, der Gemeinde. "Derzeit ist es in und um das Gebäude sehr still", weiß Bürgermeister Alexander Schröder. Dass das Sportheim dazu noch etwas außerhalb des Ortschaft stehe, würde vor allem Jugendlichen "reinspielen".

Seit der Corona-Krise seien dort immer wieder junge Erwachsene angetroffen worden. "Und das fanden wir auch gar nicht schlimm – im Gegenteil", sagt Bürgermeister Schröder. "Kleinere Vorkommnisse" und Beschwerden im vergangenen halben Jahr seien hingenommen worden.

Für eine solche Entdeckung, wie sie Sonntagmorgen gemacht worden ist, hat der Meißenheimer Bürgermeister allerdings keinerlei Verständnis mehr: "Das ist einfach nur krank, schade und traurig", ärgert er sich im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Es habe ihn regelrecht sprachlos gemacht. Auch er sei am Sonntag vor Ort gewesen.

Derzeit stünde die Gemeinde Meißenheim in Gesprächen mit der Polizei. "Die rechtsradikalen Symbole und Parolen sollen natürlich schnellstmöglich entfernt werden", sagt Schröder. Man wolle allerdings auch keine Beweisstücke, die noch gebraucht werden, beseitigen.

Über die Schadenshöhe, die durch die Schmierereien an der Fassade entstanden ist, konnte weder Meißenheims Bürgermeister Schröder, noch Yannik Hilger, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Offenburg, Angaben machen. "Derzeit wird noch ermittelt", war die Aussage beider.

Umgang mit rechten Parolen

Zwischen "I love you", "D+L" und "L+D" finden sich an der Wand des Sportheims in Meißenheim auch rechtsradikale Symbole und Parolen wieder. "Derzeit werden die Schmierereien als Sachbeschädigung gehandhabt", erklärt Yannik Hilger von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Offenburg.

Eine Streife aus Lahr habe den Tatbestand aufgenommen, die Ermittlungen haben nun die Beamten in Schwanau übernommen. Dabei werde auch geprüft, ob die Kripo mit der Zuständigkeit für Staatsschutz eingeschaltet werden müsse.

"Vor allem junge Erwachsene schmieren gerne solche Parolen an Wände – ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben. Sie wissen, das erweckt Aufmerksamkeit, das polarisiert", weiß Hilger. Ernst genommen würden solche Schmierereien dennoch.