Manfred Schoor und sein Team freuen sich, bald wieder in die neue Saison zu starten.Foto: Schoor Busreisen Foto: Lahrer Zeitung

Coronavirus: Erste Buchungen gehen bei Manfred Schoor ein / Vorerst nur Ziele innerhalb Deutschlands

Lange Zeit mussten Reiseveranstalter ihre Kunden in der Corona-Krise mit Gutscheinen vertrösten. Doch nun rückt der Saisonstart in greifbare Nähe – und mit ihm auch die Hoffnung auf ein Stückchen Normalität.

Meißenheim. Einige Stuttgarter konnten am vergangenen Mittwoch ihren Augen kaum trauen, als sich eine Kolonne aus rund 100 Bussen ihren Weg durch die Hauptstadt bahnte. Eine Protestaktion des Baden-Württembergischen Busverbands (WBO) unter dem Motto "Busunternehmen jetzt retten". Unter den Aktivisten: Der Meißenheimer Busunternehmer Manfred Schoor vom gleichnamigen Reiseunternehmen.

Regelungen variieren innerhalb Deutschlands

"Zum einen war es uns wichtig, nicht zu lange ohne unsere Fahrgäste auskommen zu müssen. Jedoch ist es uns ebenfalls wichtig, genügend Vorlauf für die Planung und andere Aufgaben zu haben. Deswegen haben wir vom Verbund gefordert, die Saison zum 1. Juli wieder starten zu lassen. Und wir sind zuversichtlich, dass man unserem Anliegen Gehör schenken wird", erklärt Schoor den Grund für seine Teilnahme.

Was den Reiseunternehmen bislang große Sorgen bereitete, seien neben den langfristigen finanziellen Ausfällen die Angst vor einem ungeordneten Übergang in die Normalität.

Problematisch sei auch, dass keine einheitliche Regelung für Gesamtdeutschland getroffen wurde. So durfte in einigen Bundesländern bereits seit einigen Tagen wieder gefahren werden. "Das macht eben auch die Planung von Inlandsreisen schwierig, wenn man in manchen Bundesländern als voll besetzter Reisebus gar nicht unterwegs sein darf und in anderen darf man es", meint Schoor.

Mit der Krise wurde so manche Buchung storniert. Zu groß war die Angst im Ausland festzusitzen oder sich anzustecken. Für viele andere gab es einen Reisegutschein. Wieder andere waren bereit, die Reise zu einem späteren Zeitpunkt anzutreten. Nun erhole sich die Buchungslage spürbar. Das sorgt nicht nur bei den Gästen für Vorfreude.

Reisegäste können es kaum erwarten

"Ich freue mich schon sehr darauf, endlich mal wieder zusammen mit meinen Fahrgästen wegzufahren", sagt Schoor.

Das wird schon bald wieder möglich sein. Die Zahlen sprechen für sich. "Die Auftragslage ist gut. Bei uns kamen in den letzten Tagen sehr viele Anrufe und Buchungen rein. Die Leute können es kaum erwarten", freut sich der Meißenheimer.

Zwar beschränke sich sein Unternehmen vorerst auf Reisen innerhalb Deutschlands, aber auch die ersten Ausflüge ins nahegelegene Ausland stehen bereits auf dem Fahrplan des Meißenheimer Reiseunternehmens.

Der Baden-Württembergische Omnnibusfahrerverband (WBO) existiert seit 1947 und setzt sich für die Interessen von rund 350 privaten Busunternehmen ein. Durch rege Kommunikation mit den Entscheidungsträgern und etwaigen Aktionen wie "Busunternehmen jetzt retten" verleiht der Verbund seinen Forderungen Nachdruck.