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Kindergarten: Meißenheimer stimmen für 1,5-Millionen-Euro-Projekt / Einige Räte sind für Neubau

Mehrheitlich hat der Gemeinderat beschlossen, den Bauantrag für die Kindergartenerweiterung an das Landratsamt weiterzuleiten. Einige Ratsmitglieder stellten jedoch in Frage, ob ein kompletter Neubau nicht die bessere Wahl wäre.

Meißenheim. Architekt Frieder Gässler hat im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung die Planungen für die Erweiterung des evangelischen Kindergartens "Arche Noah" in Meißenheim vorgestellt. Es musste das Grundkonzept geändert werden, da das Grundstück nicht weiter bebaut werden konnte. Nun wurden diverse Fragen geklärt, Unterlagen zusammengetragen und die Planungen geändert.

In Meißenheim gebe es vor allem Engpässe im Bereich des Essenssaals und für das Personal. Neu entstehen soll laut den Planungen Gässlers ein Zwischenbau zwischen dem bisherigen Turnraum und dem sogenannten Rabenhaus. Weiter soll ein neuer Verbindungsgang als neuer Hauptzugang entstehen. Im neuen 235 Quadratmeter großen Obergeschoss ist die Betreuung von zwei Krippengruppen vorgesehen; zwei Schlafräume werden dort gebaut. Ein Aufzug soll ins Obergeschoss führen, um die Barrierefreiheit herzustellen. Im Erdgeschoss sieht die Planung einen Zwischenraum als Cafeteria und Speiseraum vor. Auch im Untergeschoss wird es laut dem Architekten Veränderungen geben: Dort soll ein Personalraum und ein Lagerraum entstehen.

Ratsmitglied Sabine Fischer sah es positiv, dass durch den Bau eines Obergeschosses nicht noch mehr Fläche benötigt wird, sondern, dass in die Höhe gebaut wird. Hans Spengler sah dies nicht so. Er kritisierte, dass das Gebäude so nur noch mehr verschachtelt werden würde. Er hätte einen Neubau bevorzugt: "Nach der aktuellen Maßnahme sehe ich keine Möglichkeit mehr, den Kindergarten weiter zu erweitern", so Spengler. Er sieht die Maßnahme als großen Einschnitt in den Gemeindehaushalt für die kommenden Jahre – "insbesondere der Bau in die Höhe mit Aufzug ist ein teures Pflaster." Architekt Gässler hob jedoch positiv hervor, dass durch den Erweiterungsbau die bestehende Infrastruktur genutzt werden kann.

Auch Gemeinderat Otto Meier sah die Lösung nicht als optimal an. Für ihn wäre es eine Überlegung gewesen, den Bau eines neuen Kindergartens voranzutreiben mit der Option, diesen auch in Zukunft erweitern zu können. Weiter stellte er den Bedarf in Frage: Meier zufolge sei kein signifikanter Zuwachs an Kindern zu verzeichnen. Bürgermeister Alexander Schröder appellierte, sich in der Diskussion nicht zu verstricken. Dennoch räumte er ein, dass mit dieser Maßnahme das Grundstück an der Kapazitätsgrenze sei. "Es ist aber um ein vielfaches teurer, einen Neubau zu erstellen", so der Rathauschef.

Mit zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen hat der Gemeinderat dafür gestimmt, den Bauantrag zur Genehmigung an das Landratsamt weiterzureichen.

Mit den Bauarbeiten der Erweiterung des Kindergartens "Arche Noah" soll im September 2020 begonnen werden. Kosten wird der Neubau vorraussichtlich rund 1,6 Millionen Euro.