Gespannt hören sich die Stammtisch-Besucher einander zu, denn jeder hatte etwas Spannendes zu erzählen. Foto: Lehmann Foto: Lahrer Zeitung

Historie: Heimat- und Kulturverein veranstaltet Mundartstammtisch / Gäste kommen auch aus dem Elsass

Meißenheim (jle). "Erzähl mir was von früher" lautete die Überschrift des letzten Mundartstammtischs des Heimat- und Kulturvereins Meißenheim vor der Sommerpause. Anekdoten über Feste, verwandtschaftliche Beziehungen und weitere Geschichten von Früher wurden diskutiert. Die Federführung übernahm der Vereinsvorsitzende und Bürgermeister Alexander Schröder.

Auch elsässische Gäste haben mit Thierry Wendling und Robert Gaßer nach Meißenheim an den Stammtisch gefunden und erzählten von ihren Verbindungen nach zu diesem Ort. Während Gaßer bereits mit 16 Jahren als Mitglied des Fanfarenzugs der Gerstheimer Wehr nach Meißenheim kam, heiratete Wendling eine deutsche Frau mit Verbindungen nach Meißenheim.

Zwei Geschichten hatte Werner Stielau im Gepäck, die an das frühere Meißenheim erinnerten, wie es noch keiner kannte. Er erzählte von Meißenheim vor 900 Jahren, wie Junker Hans Schalotten nach Deutschland brachte und vom badischen Großherzog Friedrich, nach dem die Friedrichstraße benannt wurde. Die Luisenstraße wurden der Frau des Herzogs gewidmet. So war es auch Thema, wie die Straßennamen entstanden.

Bauernhochzeiten haben zwei bis drei Tage gedauert

Polderbau, Hochwasser und Geschichten rund um das Frauen- und das Männerbad am Mühlbach wurden ebenso diskutiert, wie Geschichten, an die sich noch so mancher erinnern konnte. Etwa die groß gefeierten Hochzeiten, bei denen nach Mittagessen und Kaffee und Kuchen ein Umzug durch das Dorf folgte, ehe am Abend traditionell bei Sauerbraten und Nudeln weitergefeiert wurde. Eine richtige Bauernhochzeit sei damals mindestens zwei bis drei Tage gefeiert worden.

Auch die Feste und Feiern waren früher legendär. "Das gibt es heute nicht mehr", waren sich die Besucher einig. Denn die Art zu feiern von früher könnte man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Festdamen und Vorsitzender an einem Umzug zum Festplatz vorweg. Früher waren derartige Feste und Tanzfeiern ein Höhepunkt. Ebenso wie das Zusammentreffen in Gaststätten um dort Übertragungen von Sportereignissen zu sehen. Viele weitere Ereignisse wurden an diesem Abend am Stammtisch diskutiert.