Die Silbermannorgel in Meißenheim wird im Jahr 2026 250 Jahre alt. Das Instrument soll gereinigt werden. Foto: Archiv Foto: Lahrer Zeitung

Kirchengemeinde: Meißenheimer Silbermannorgel wird auf Vordermann gebracht

Einiges hat sich bei der Kirchengemeinde in Meißenheim getan, einiges kommt auf die Kirchengemeinde zu. Im Jahr 2026 feiert die Silbermannorgel ihr 250-Jähriges. Für 100  000 Euro soll das Instrument auf Vordermann gebracht werden.

Meißenheim. Pfarrer Heinz Adler gab im Rahmen der Gemeindeversammlung einen Überblick über die Zahlen der Kirchengemeinde. So gehörten 2018 insgesamt 1596 Mitglieder der Kirche an – allerdings seien bei dieser Zahl katholische und konfessionslose Ehepartner nicht mitgezählt worden. Demnach zähle die Gemeinde 1906 Gemeindeglieder. 19 Kinder seien getauft worden, acht Paare getraut und 19 Gemeindemitglieder beerdigt worden.

Kirchenaustritte machen Pfarrer Heinz Adler zu schaffen

Die Anzahl an Konfirmanden sei rückläufig, wie Pfarrer Adler schilderte. Während in seinen ersten Jahren noch 30 bis 35 Jugendliche konfirmiert wurden, wären es 2018 nur 13 Jugendliche gewesen, 2019 sind es 14 Jugendliche. Generell sei die prognostizierte Entwicklung alles andere als positiv: Die Kirchenaustritte machen der Kirchengemeinde zu schaffen. 2018 standen zwei Kircheneintritten sechs Austritte gegenüber.

"In den vergangenen Jahren wurden große Vorhaben erledigt", sagte Pfarrer Adler und zählte unter anderem die Außenrenovierung anlässlich des Jubiläums für rund 110 000 Euro auf. Positiv hob er den Zuschuss der politischen Gemeinde in Höhe von 15 0 00 Euro hervor.

Sorgen bereite ihm die Zukunft des Krankenpflegevereins. Sinkende Mitgliederzahlen und hohe Ausgaben geben dem Kirchengemeinderat zu denken. "Alleine 14 bis 20 Mitglieder bezahlen die Kontoführungsgebühren aus eigener Tasche", erklärte Adler. Das leidige Thema greife auch bei der Einbezahlung der Kollekte. Pro Münzbeutel der einbezahlt werde, würden fünf Euro Gebühren anfallen. Insgesamt sei die Finanzlage der Kirchengemeinde zufriedenstellend. Schulden lägen in nicht gravierendem Maße vor.

Engagierte Personen seien ebenfalls gesucht, nicht nur, um das Kindergottesdienst-Team zu unterstützen, sondern auch für die Kirchengemeinderatswahlen, die im Dezember anstehen werden. "Der künftige Kirchengemeinderat trägt große Verantwortung, da er meine Nachfolge bestimmen wird", sagte Adler. Neu sei, dass in diesem Jahr Jugendliche ab 16 Jahren mit Zustimmung der Eltern gewählt werden können.

Im Bereich der Kirchenmusik sehe es finanziell ebenfalls schwierig aus: "Der Kirchenchor braucht dringend finanzielle Unterstützung", sagte der Pfarrer. Schön wäre es, wenn sich Fördermitglieder finden ließen, die 12 Euro jährlich bezahlen würden.

2026 steht zudem das Jubiläum der Silbermannorgel an. "Wenn man so alt ist, muss man mal entstaubt werden", erklärte Adler. Einige Teile wurden morsch, die Prospektpfeifen wurden etwas matt. Für 100 000 Euro soll die Orgel und somit das Schmuckstück der Kirche entstaubt und wieder auf Vordermann gebracht werden. Verschiedene Veranstaltungen sind über das Kirchenjahr angedacht.

Ärgerlich fände es Pfarrer Adler, dass er aufgrund der neuen Datenschutzgrundverordnung keine Krankenhauslisten mehr bekäme und die Gemeindeglieder so nicht mehr besuchen könnte. Und schilderte es anhand eines kürzlichen Vorfalls: Ein Gemeindemitglied hätte im Krankenhaus gelegen, das er besuchen wollte. "An der Pforte konnte ich nicht in Erfahrung bringen, wo die Person liegt. Man hatte mir gesagt, ich sei ›nur Pfarrer‹ und keine Verwandtschaft", sagte Adler.