Gemeinderat: Mahlberger stimmen für Erschließung "Im Bengst" und in der Feldstraße

Mahlberg. Ganz großer Wurf oder erst mal nur einen Teil weiter erschließen? Um diese ging es bei der jüngsten Sitzung des Mahlberger Gemeinderats, als das Gremium einen weiteren Ausbau der Straße "Im Bengst" und der Feldstraße diskutierte. Vorneweg: Man entschied sich in beiden Fällen für die kleine Lösung.

Damit wird der Weg für zwei Firmen frei, die sich in den Straßen ansiedeln wollen (wir berichteten). "Im Bengst" ist es eine Tiefbaufirma, in der Feldstraße ein örtliches Unternehmen. Namen wurden nicht öffentlich genannt. "Im Bengst" müssen für eine Ansiedlung über die vorgesehene Grundstücksbreite (45 Meter) Richtung Norden Leitungen für Wasser, Abwasser und Regenwasser verlegt und die Straße verlängert werden. Die Kosten dafür veranschlagte Johannes Sackmann vom Planungsbüro Zink auf rund 220 000 Euro. Dem stehen 264 000 Euro Einnahmen aus dem Verkauf des 4000 Quadratmeter großen Grundstücks gegenüber.

In der Feldstraße will sich östlich des Bauhofs der Firma Kiesel ein Unternehmen ansiedeln, dafür müssten ebenfalls diverse Versorgungsleitungen verlängert werden, hier jedoch ohne Endausbau der Straße. Die Kosten von 200 000 Euro könnten durch den Verkauf des Grundstücks (2500 Quadratmeter) nicht ganz gedeckt werden. Der Erlös soll bei 165 000 Euro liegen. Attraktiv erscheint die Ansiedlung dennoch, zum einen gibt es Gewerbesteuer, zum anderen wollte Bürgermeister Dietmar Benz den Interessenten in der Feldstraße nicht weiter vertrösten. Für den Grundstücksverkauf im Bengst sei bereits ein Notartermin angesetzt.

Sackmann hatte für beide Straßen zwei weitere, umfassendere Erschließungsvarianten ausgearbeitet. Demnach würden für den Ringanschluss vom "Bengst" zur Carl-Benz-Straße entweder 715 000 Euro (Variante zwei) oder gar 780 000 Euro (Variante drei) fällig, in der Feldstraße kosteten die beiden Alternativen 1,8 beziehungsweise 2,2 Millionen Euro.

Als "interessant" bezeichnete Orschweiers Ortsvorsteher Bernd Dosch (CDU) die große Lösung für das "Bengst". Der Knackpunkt: unterschiedliche Höhenlagen. "Jeder, der hier bauen will, muss wissen, dass er auf seinem Gelände auffüllen muss", erklärte Rathauschef Benz. Zudem würde es Interessenten eher in die Feldstraße ziehen.

Thomas Schwarz (FW) mahnte an, dass nichts über den Untergrund bekannt sei und verwies auf schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit – und weitere Kosten für Altlasten. Jürgen Weber (CDU), Nikolaj Blasi (BFMO) und Manuel Hilß (FW) sprachen die geplanten weiteren Parkplätze in der Nähe des zu verkaufenden Grundstücks im Bengst an. "Brauchen wir die?" fragte Blasi.

Sowohl für das "Bengst" als auch für die Feldstraße gilt laut Rathauschef Benz: keine Flächen erschließen, die man nicht unbedingt brauche. Man wisse nicht, ob und wann jemand die erschlossenen Flächen kaufe.