Bernd Dosch ist seit zwölf Jahren Ortsvorsteher von Orsch­weier – und würde es gerne bleiben. Foto: CDU

Wahl: Bernd Dosch würde Amt gerne behalten / Konkurrenz könnte aus Reihen des Bürgerforums kommen

Orschweier - Die Wahl des Ortsvorstehers von Orschweier verspricht viel Spannung: Bleibt Amtsinhaber Bernd Dosch (CDU) auf dem Posten, stellt das Bürgerforum als stärkste Fraktion den künftigen Dorfchef oder macht ein Überraschungskandidat das Rennen?

"Ja, ich würde gerne Ortsvorsteher bleiben", sagt Bernd Dosch klar. Seit fast zwölf Jahren sitzt er in Orschweier auf dem Chefsessel. Eine Aufgabe, die gerade zu Beginn seiner Ägide nicht immer einfach gewesen sei. "Ich wurde zu einer Zeit Ortsvorsteher, als vor allem wegen German Pellets viel Unmut herrschte." Mittlerweile wäre sowohl der Dialog im Ort als auch mit der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat wieder sachlich, nicht nur, was das von vielen ungeliebte Pelletwerk anbelangt. Dass er daran keinen kleinen Anteil trage, hätten die Bürger honoriert, als sie ihn im Mai sowohl in Orschweier als auch im Gemeinderat zum Stimmenkönig gemacht haben, meint Dosch. "So schlecht kann es nicht gewesen." Er wünsche sich, "dass das auch die anderen Fraktionen so sehen und dem Wählerwillen folgen".

Dosch, der schon zahlreiche Punkte für eine mögliche weitere Amtszeit auf der Agenda hat ("Ich kann ja nicht zwei Monate nichts tun"), ist sich bewusst, dass er für seine Wiederwahl vor allem auf das Bürgerforum Mahlberg- Orschweier angewiesen ist. Das BFMO stellt mit vier Sitzen erstmals die stärkste Fraktion im Ortschaftsrat. Die CDU hat drei Mandate, die SPD eins. Vom BFMO weiß man, dass man mit Doschs Arbeit in den vergangenen Jahren grundsätzlich zufrieden ist. Ob das reicht, um ihn dem Gemeinderat als Ortsvorsteher vorzuschlagen, wird sich zeigen. Noch, so ist aus mehreren Gesprächen herauszuhören, hat man sich nicht final positioniert.

Schon kurz nach der Kommunalwahl war davon die Rede, dass das BFMO einen externen Kandidaten als Dorfchef ins Rennen schicken könnte; offensichtlich drängt es keines der vier Ratsmitglieder ins Amt. Möglich wäre aber auch, dass das BFMO einen CDU-Ortsvorsteher unterstützt, wenn die CDU im Gegenzug einen ersten Bürgermeisterstellvertreter aus den Reihen des BFMO akzeptiert. Es ist kein Geheimnis, dass sich die dritte Stellvertreterin, Ulrike Kesselring, Hoffnung macht, in der Hierarchie aufzurücken, vor allem, weil die bisherigen ersten beiden Vize-Bürgermeister, Markus Kromer und Maria Frey, nicht mehr im Gemeinderat sitzen.

Stimmen-Patt ist möglich

Von einem solchen Deal will Dosch noch nichts gehört haben: "Auf mich ist vom BFMO niemand zugekommen." Außerdem, findet er, "sollten die Posten von Ortsvorsteher und Bürgermeisterstellvertreter getrennt betrachtet werden". Er selbst habe Kontakt mit Konstantin Frey aufgenommen, berichtet Dosch. Das einzige SPD-Mitglied im Ortschaftsrat habe ihm Unterstützung signalisiert, wie auch der gesamte SPD-Ortsverein.

Sollte das BFMO tatsächlich einen anderen als Dosch als Ortsvorsteher vorschlagen, könnte es somit zu einem 4:4-Stimmen-Patt kommen. Danach wäre nur eines sicher: Die Entscheidung, wer künftig die Geschicke Orschweiers lenken soll, würde für den Gemeinderat nicht leichter.

Nächsten Termine

Die konstituierende Sitzung des Orschweierer Ortschaftsrats findet am Dienstag, 23. Juli, ab 19.30 Uhr in der Böcklinstube im Rathaus statt. Über den Wahlvorschlag für den Ortsvorsteher soll dann der Gemeinderat eine Woche später befinden.