Die Initiatoren und Autoren von "G’schichte üs Mohlburg" (von links): Andrea Meyer, Holger Otto und Kathrin Kaufmann Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Jubiläum: Buch mit Anekdoten und Erlebnissen der Stadtgeschichte vorgestellt

Mahlberg. Rechtzeitig vor dem großen Festbankett zur ersten urkundlichen Erwähnung Mahlbergs vor 800 Jahren am kommenden Freitag ist nun auch ein Büchlein gedruckt, treffend betitelt mit "G’schichte üs Mohlburg". Es beinhaltet auf 90 spannenden Seiten mit Texten und vielen Fotos genau das, was es verspricht – nämlich Mahlberger Anekdoten, Erlebnisse, Geschehen, Sagen und Ereignisse aus vergangenen Zeiten.

Gesammelt hatten die schon seit vergangenem Jahr die Jubiläums-Fachgruppe 3 mit ihrer Leiterin Kathrin Kaufmann. Die Geschichten wurden bereits in Einzel-Häppchen monatlich im Gemeindeblatt veröffentlicht. Dabei hatte sich derart viel "Stoff" angehäuft, dass der in einem eigenen Buch zusammengefasst wurde – ohne Anspruch auf ein wissenschaftlich-historisches Werk. Trotzdem finden sich darin auch Geschichtsdaten, beginnend vom Besuch des mittelalterlichen Stauferkaisers Friedrich II. auf der Mahlberger Burg.

Bürgermeister Dietmar Benz dankte neben der federführenden Arbeitsgruppe auch den Mitgliedern aller weiteren, die das Stadtjubiläum bei der Feier im Juli mitsamt vielen Vereinen und Bürgern in eine geschichtsreiche Stadt verwandelt hatten. Das einmalige G’schichtsbüchlein ist für elf Euro ab sofort im Rathaus erhältlich, ein Muss nicht nur für echte "Mohlburger" und "Orschwierer". Die sind auf Freitag, 23. November, ab 19 Uhr zum Festbankett in die Stadthalle, wo sie neben einem Vortrag auch ein Theaterstück mit dem Stauferkaiser Friedrich II. und seinem Hofstaat erwartet.

Das Büchlein liest sich äußerst kurzweilig, mit Themen vom einst maroden markgräflichen Schloss oder bis zur hart umkämpften Verwaltungsreform von 1973, bei der schließlich das Dorf Orschweier den werbenden Ettenheimern knapp vor der Nase weggeschnappt worden war. Auch bunt Gemischtes über eine "gemeuchelte" Dorflinde oder Mundart-Erinnerungen "üs minnere Jugendzitt" sorgen dafür, dass beim Leser keine Langeweile aufkommt. Ebenso wie Sagen und Märchen, etwa über das spukende "Stadttier" und einen gräflichen Totentanz. Nicht weniger interessant: Begebenheiten aus Kinder- und Jugendzeit aus dem vorigen Jahrhundert samt lustigen Streichen und einem rasanten Seifenkistenrennen die steile Karl-Kromer-Straße hinunter. Auch eine "Heyratseinzeige" von 1794 findet sich in dem Büchlein. Die Gesuchte musste damals zwar nicht außerordentlich schön sein, jedoch mindestens 4000 Gulden in die Ehe mitbringen.