Feiern heute, Samstag, das Fest der goldenen Hochzeit: Freifrau und Freiherr Maresa und Charles-Joseph von Türckheim- Böhl. Foto: Masson

Ehepaar von Türckheim-Böhl ist in Mahlberg längst heimisch

Mahlberg (mm). Charles-Joseph und Maresa Freiherr und Freifrau von Türckheim-Böhl feiern heute, Samstag, ihre goldene Hochzeit. Den Dankgottesdienst ab 12 Uhr in der St. Leopold-Kirche werden gleich fünf Geistliche gestalten, einige Enkel des Paares dabei als Ministranten fungieren. Später wird im Familien- und großen Freundeskreis auf dem Mahlberger Schloss weiter gefeiert.

Geboren wurde der heutige Freiherr 1936 als Kaufmannssohn in Mühlhausen (heute Mulhouse), aufgewachsen ist er im Sundgau. Der Jubilar absolvierte eine Bauzeichnerlehre, um mit 18 Jahren im schweizerischen Fribourg zu arbeiten und sich ein Bauingenieur-Studium zu finanzieren. 1962 ließ sich Charles- Joseph in Genf als Architekt nieder.

Seine heutige Frau wurde 1942 als Freifrau Maria Theresia Spies von Büllesheim in Aachen geboren, aufgewachsen ist sie im heutigen Hückelhovener Stadtteil Ratheim. Nach Internatsschule und Auslandsaufenthalten ließ sich die junge Freifrau im neuen Kölner Klinikum zur Kinderkrankenschwester ausbilden, trat dann eine Stelle in Genf an. Sie hatte Verwandte und Bekannte in Fribourg. So dauerte es nicht lange, bis sie ihren heutigen Mann traf, 1966 im Theater.

"Dann ging es relativ schnell", erinnert sich die Freifrau lachend. Am 7.Oktober 1967 wurde in Ratheim kirchlich geheiratet. Eine Weile führten die beiden eine Wochenend-Ehe, weil Charles-Joseph schon zuvor eine Stelle in Basel angetreten hatte und Maresa ihre erste Tochter Marie Sophie, wie auch später Francis, Stephanie und Anne unbedingt in ihrer Heimat zur Welt bringen wollte. Schließlich machte sich Charles-Joseph im nähergelegenen Hückelhoven selbstständig, wo er noch heute ein Büro unterhält.

Die kinderlose Mahlberger Baronin Dagmar von Türckheim-Böhl suchte derweil nach einem würdigen Nachfolger, der das Schloss, Tradition und Verantwortung gebührlich übernehmen könnte. Ihre Wahl fiel 1979 auf die – so unbedingte Voraussetzung – christliche und kindergesegnete Familie, mit der sie dann nach deren Umzug ins Mahlberger Schloss 1985 noch zehn Jahre in Eintracht zusammenlebte. Nun hatte Charles-Joseph allerdings wiederum lange beruflich zwischen Hückelhoven und dem neuen badischen Familiensitz zu pendeln. Zur Jahrtausendwende reichte ihm die lästige Reiserei. Seitdem wohnt er ständig in Mahlberg, wenn er nicht gerade mal wieder einen landwirtschaftlichen Gutsbetrieb besucht, den sein Sohn Francis leitet. Der Vater ist für die Gebäudeunterhaltung zuständig.

Ansonsten fühlt sich der Freiherr in Mahlberg längst zu Hause und pudelwohl: "Das ist meine Heimat geworden." Hier geht er mit einem Freund nach wie vor seiner Jagdleidenschaft nach, samt Landschaftspflege. Die Freifrau hat sich von Anbeginn im Ort blicken lassen, ob in kirchlichen Kreisen, etwa bei den katholischen Frauen, oder bei sozialen Anlässen. "Ich liebe es, unter Menschen zu sein, bin fröhlich und engagiere mich gerne." Dafür ist sie bekannt. Standesdünkel sind ihr stets fremd geblieben, wie natürlich auch ihrem Mann. Zwölf Enkel werden die goldene Hochzeit mitfeiern, 21 Jahre der älteste, zwei der jüngste.