Mahlberg - Die musikalische Chemie passte sofort: Das Mahlberger Blasmusik-Orchester hat eine neue Dirigentin. Melanie Huber konnte sich gegen sieben weitere Bewerber durchsetzen und tritt ab September offiziell die Nachfolge von Rüdiger Müller an.

Melanie Huber wird Nachfolgerin von Rüdiger Müller 

Auch wenn der Orchester-Probenbetrieb beim Musikverein Mahlberg (MVM) seit März pandemiebedingt weitgehend zum Erliegen gekommen war, blieb der Verein dennoch nicht untätig. Er suchte und fand eine neue Dirigentin als Nachfolgerin von Rüdiger Müller. Ab September wird jetzt Melanie Huber das Orchester des MVM offiziell leiten – sobald es die weitere Corona-Situation zulässt, die auch die gemeinsamen Proben derzeit schwierig macht.

Das Mahlberger Blasorchester hat sich längst einen hervorragenden Ruf in der ganzen Region erworben, auch mit moderner symphonischer Musik. Darum hatten sich auch gleich acht Dirigenten für den vakanten Leitungs-Posten beworben, vor-ausgewählte vier von ihnen hatten sich dann per Vordirigat persönlich präsentiert. Das Ergebnis geriet eindeutig: In geheimer Wahl kürten die aktiven Musiker "mit klarem Ergebnis" die in Hofweier wohnende Huber zu ihrer neuen musikalischen Chefin, berichtet Vereinsvorsitzende Tanja Lehmann: "Ihre Art zu dirigieren, hat uns sehr gefallen. Zudem passte die Chemie zwischen uns und ihr sofort."

Musikalische Karriere beginnt mit neun Jahren

Und dass Huber "in die großen Fußstapfen" Müllers träte, mache ihr keine Probleme. Hat sie ihre musikalische Karriere doch bereits als Neunjährige an der Musikschule Offenburg bei Rolf Weckerle, sowie später bei Nicola Miorada in Emmendingen begonnen. Bis zu ihrem Studium hat sie beim Berghauptener Blasorchester mitgewirkt, später im Landesblasorchester Baden-Württemberg und der jungen süddeutschen Philharmonie Esslingen.

Schon während ihres Studiums der Orchestermusik ab 1996 hat Huber auch an Theatern in Kaiserslautern und Freiburg gespielt, ebenso in der Münchner symphonischen Meisterklasse. Seit 2010 hat Huber einen Lehrauftrag für Klarinette/Methodik an der staatlichen Musikhochschule in Karlsruhe, seit acht Jahren ist sie als Soloklarinettistin bei den Baden-Badener Philharmonikern angestellt.

Weitere Engagements prägten ihren Weg, ob als Leiterin der Musik- und Trachtenkapelle Fischerbach oder Lehrkraft an der Offenburger Musikschule.

Alles andere als eine Dorfkapelle

Und nun kommt noch die Leitung des Mahlberger Orchesters hinzu. Das ist alles andere als eine Dorfkapelle, denn in den vergangenen 17 Jahren hatte dort Müller gewirkt, bevor er sich beruflich weiter entwickeln wollte (wir berichteten). Der dynamische Dirigent schied aus Mahlberg nicht im Streit, bleibt dort im Gegenteil in bester Erinnerung. Lehmann lobt ihn in höchsten Tönen: "Mit viel Humor, musikalischem Können und leidenschaftlichem Engagement hat er unser Orchester zu Höchstleistungen gebracht!"

Info: Abschied von Rüdiger Müller

Um Rüdiger Müllers Leistungen als Dirigent des Musikvereins zu würdigen, soll es noch eine – schon zweimal verschobene – symbolische Stabübergabe geben, sobald es die Corona-Situation zulässt. Natürlich mit Huber als Nachfolgerin, die sich schon jetzt auf ihren ersten öffentlichen Dirigentinnen-Auftritt beim Musikverein freut.