Die Volkshochschule Lahr hat neun Außenstellen. Bei zweien wird die Leitungsstelle bereits besser bezahlt. Archivfoto: aka Foto: Lahrer Zeitung

Volkshochschule: Mahlberger Stadtverwaltung will Zuschüsse erhöhen / Andere Standorte dürften folgen

Die Mahlberger VHS-Leitung darf sich auf mehr Geld freuen – zumindest, wenn es nach der Stadtverwaltung geht. Die will die Bezahlung deutlich anheben. Andere Gemeinden könnten folgen.

Mahlberg. Die Volkshochschule Lahr hat neun Außenstellen. Deren Leiterinnen bis vor Kurzem allesamt auf Honorarbasis beschäftigt waren. Ein Vergütungsmodell, das – zumindest mit den bisherigen Sätzen – nicht mehr zeitgemäß beziehungsweise unattraktiv geworden ist, wie sich bei der Neubesetzung von Stellen gezeigt hat.

Bekanntermaßen entschied sich der Gemeinderat in Ettenheim, wo die größte Lahrer VHS-Dependance zu Hause ist, nach einer erfolglosen Bewerbungsrunde, ab diesem Jahr ein festes Beschäftigungsverhältnis (Halbtagsstelle) zu schaffen, auf Kosten der Stadt. Auch bei der VHS Seelbach/Schuttertal haben die Gemeinden reagiert. Zwar ist die neue Leiterin dort weiter auf Honorarbasis beschäftigt, allerdings zu deutlich verbesserten Bezügen. Die jährliche Pauschale wurde von 600 auf 1200 Euro angehoben. Hinzu kommen 100 Euro pro stattgefundener Veranstaltung (bisher 60 Euro), wobei die Gemeinden 75 Euro beisteuern, die VHS Lahr weiterhin 25 Euro.

Geht es nach VHS-Gesamtchefin Carmen Wenkert, finden die Seelbach/Schuttertal-Sätze künftig auch andernorts Anwendung. In einem Brief an Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz, den auch die Rathauschefs der sechs weiteren VHS-Standorte erhalten haben dürften, schreibt Wenkert: "Aufgrund dieser neuen Entwicklungen ergibt sich ein Ungleichgewicht gegenüber der Vergütung der derzeitigen Außenstellenleiterinnen." Sie sähen "eine Benachteiligung und wünschen eine Angleichung der Vergütung und damit natürlich auch eine Anerkennung ihrer bisherigen Tätigkeit". Durch den neuen Pauschalbetrag würde auch die Arbeit bei ausgefallenen Veranstaltungen abgedeckt, wirbt Wenkert um eine "Gehaltserhöhung" für die VHS-Leiterinnen. Generell sei "ein höherer Aufwand in den Außenstellen durch die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten und Marketingmaßnahmen zu erkennen".

Zusatzkosten von 2600 Euro pro Jahr

Im Mahlberger Rathaus ist Wenkert auf offene Ohren gestoßen. Benz schlägt dem Gemeinderat vor, bei seiner Sitzung am Montag, 15. April, dem Ansinnen der VHS nachzukommen und die Vergütung der Außenstellenleitung rückwirkend für das laufende Semester anzuheben. Im Haushalt für das Jahr 2020 seien die entstehenden Mehrkosten in Höhe von rund 2600 Euro zusätzlich einzustellen (siehe Info). Aus Sicht von Benz ist die bessere Bezahlung gerechtfertigt: Die Mahlberger VHS-Leiterin Andrea Schaub, seit Juli 2013 im Amt, arbeite "kompetent und zuverlässig".

2018 haben bei der VHS Mahlberg 50 Kurse stattgefunden, die mit jeweils 35 Euro von der Stadt bezuschusst wurden. Machte unterm Strich 1750 Euro. Nach den neuen Sätzen (75 Euro je Kurs) hätte der Zuschuss bei 3750 Euro gelegen. Ergibt eine Differenz von 2000 Euro. Rechnet man den höheren Pauschalbetrag hinzu – 1200 statt 600 Euro – kommt man am Ende auf Mehrkosten von 2600 Euro.