Der erste Spatenstich ist getan: Die Projektbeteiligten gaben am Donnerstag den Startschuss für das Baugebiet "Orschweier-Nord". Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Erschließung: Startschuss für "Orschweier-Nord" / Einheimische werden bevorzugt / Neuer Spielplatz

Orschweier. Die Erschließungsarbeiten im vorläufig letzten Baugebiet des Mahlberger Ortsteils haben begonnen. Am Donnerstag war der erste Spatenstich für "Orschweier-Nord". Rund 60 Bürger schauten den Projektbeteiligten dabei zu. Vorbereitet werden 41 Bauplätze, davon sind 34 im Besitz der Stadt. Weiter wird es Richtung Mahlberg auf absehbare Zeit nicht mehr gehen, ist dort doch ein Grünzug im Flächennutzungsplan eingetragen.

Bürgermeister Dietmar Benz skizzierte die Entwicklungsgeschichte ausführlich. Nach jahrelangen Vorbereitungen war der neue Bebauungsplan im vorigen Dezember rechtskräftig geworden. Seitdem haben sich mehr als 150 Bauplatzinteressenten gemeldet, Tendenz weiter steigend, viele von auswärts. Doch zuerst sollen Ortsansässige zum Zug kommen. Orschweiers Ortsvorsteher Bernd Dosch freute sich, dass hier vor allem junge Familien bauen würden. Es wird mit bis zu 150 neuen Bewohnern in Einzel- und Doppelhäusern gerechnet.

Die Namen für die Straßen stehen schon fest: Eine Wiesenstraße wird um die Nebenstraßen Amselweg und Drosselweg als Sackgassen ergänzt, ein Schwalbenweg wird als verkehrsberuhigte Zone eingerichtet. Abgerundet wird das Ganze durch eine Streuobstwiese am nördlichen Ortsrand, dazu einem Regenrückhalteraum sowie zwei Rad- und Fußverbindungen Richtung Mahlberg. Außerdem wird ein neuer Kinderspielplatz entstehen. Beim Anschluss an die Hauptstraße am Ortseingang wird eine Überquerungshilfe gebaut.

Mit der Erschließung war die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung beauftragt worden, die schon im Mahlberger neuen Wohnviertel Lachenfeld tätig war. Die nun gestarteten Tiefbauarbeiten werden von der Steißlinger Firma Schleith ausgeführt. Bis Mitte nächsten Jahres sollen sämtliche Erschließungsmaßnahmen abgeschlossen sein.

Technische Details erläuterte Johannes Sackmann vom mit Bebauungsplanung und Bauüberwachung beauftragten Laufener Ingenieurbüro Zink. Er betonte, dass besonderer Wert drauf gelegt worden sei, Regenwasser ökologisch vor Ort in einem bepflanzten Becken zurückzuhalten. Das wird nahezu 480 Kubikmeter Wasser sammeln können. Eine bestehende Abwasserleitung wird aufdimensioniert – auf Kosten der Stadt.

Bürgermeister Benz plagt keine Sorge, dass sämtliche städtischen Grundstücke Abnehmer finden werden, auch wenn sich die Grundstückspreise nach seiner Schätzung seit der bis dato letzten Orschweierer Erschließung im Kirchenfeld Ende der neunziger Jahre von ehedem 250 Mark mittlerweile in etwa verdoppelt haben dürften.

Gesamtfläche: Das Baugebiet ist gut 27 000 Quadratmeter groß, wird mit 2,5 Kilometer Kanälen, 140 Schächten und 900 Metern Wasserleitungen versehen. 8000 Kubikmeter Aushub wird teilweise aufbereitet und wieder eingebaut. Investitionskosten: Rund 1,95 Millionen Euro werden für die reine Erschließung, unter anderem 400 000 Euro für Ingenieurleistungen und 160 000 Euro für diverse Gutachten, fällig.