Dirigent Rüdiger Müller verabschiedet sich mit Wehmut. Archivfoto: dec Foto: Lahrer Zeitung

Hauptversammlung: Leiter der Kapelle hört nach 17 Jahren aus beruflichen Gründen auf / Zuhörerzahlen steigen stetig

Mahlberg. Der Mahlberger Musikverein ist gut aufgestellt, vermeldete die Vorsitzende Tanja Lehman bei der Hauptversammlung. Allerdings: Er muss sich nach einem neuen Dirigenten umsehen. Rüdiger Müller hört aus beruflichen Gründen auf.

Müller stattete seinen letzten Bericht als musikalischer Leiter "mit etwas Wehmut" ab. Er ist neuer hauptamtlicher Stadtmusikdirektor von Endingen, wird weiterhin als Verbandsdirigent des Blasmusikverbands Ortenau und in Oberharmersbach und Heitersheim tätig bleiben. Warum nun der Rückzug gerade aus Mahlberg? Die Entscheidung sei, so Müller im Gespräch mit der LZ, lange gereift, zumal viele Freundschaften entstanden sind und die Musikkapelle stets, wenngleich gelegentlich mit Murren, seinen musikalischen, gelegentlich "verrückten Ideen" gefolgt sei und großartige Konzerte gegeben habe.

Engagement nie bereut

Doch nach nunmehr "17 tollen Jahren" habe der längst auf hohem Niveau stehende Verein auch mal einen Wechsel verdient. Der MV ist übrigens schon längst auf der Suche nach einem Nachfolger, demnächst sollen sich sechs Bewerber in Mahlberg vorstellen.

Müller: "Ich habe kein einziges Mal daran gezweifelt, dieses Mahlberger Orchester übernommen zu haben." Indes: Zu Beginn vor 17 Jahren hatte ihn der damalige Vorsitzende Hermann Kopf etwas überzeugen müssen, es mit den Mahlbergern zu versuchen. Doch das hat Müller dann nie bereut.

Das längst "angeprobte" Frühjahrskonzert des Musikvereins am 28. März in der Stadthalle wird Müller zum Abschied noch selbst dirigieren. Karten gibt es per E-Mail an kartenvorverkauf@musikverein-mahlberg.de.

Von Jahr zu Jahr seien die Zuhörerzahlen beim MV stetig gestiegen, stellte Lehmann fest. So auch bei den musikalischen Höhepunkten des Frühjahrskonzerts und der neuen Veranstaltung "Musik von Groß und Klein". Hinzu kam das schon traditionelle Platzkonzert bei der Feuerwehr. Beim Lindenhock hatte man indes leider Pech mit dem Wetter.

Laut Schriftführerin Julia Küntzler sind derzeit 56 Musiker in der Erwachsenenkapelle aktiv, im Ausbildungs-Status sind 116, darunter 55 Zöglinge und 33 Jungmusiker plus musikalischer Früherziehung. Dazu kommen noch 136 passive Mitglieder.

Rechnerin muss Minus vermelden

Die Jugendleiter Kevin Ehret und Sarina Smolinski berichteten vom Nachwuchs, bei dem Colin Drews, Maurin Geldreich, Maxi Scheer und Emilie Bildner jüngst das Jungmusiker-Leistungsabzeichen erspielt haben. Auch dieses Jahr sind schon wieder Projekte in Arbeit, darunter Jugendwerbung an der Grundschule, ein Infoabend für Eltern und die abermalige Teilnahme am städtischen Ferienprogramm – dieses Mal nicht mehr mit Spiele- und Bastelnachmittag, sondern musikalisch ausgerichtet.

Rechnerin Katja Beck musste trotz besagtem Publikumszuspruch und Spenden ein ernüchterndes Minus vermelden. Das war nicht nur einem teuer angemieteten Konzertflügel geschuldet, sondern auch der Kameradschaftspflege und nachlassenden Einnahmen bei den Altpapiersammlungen. Bürgermeister Dietmar Benz dankte dem Musikverein für sein Engagement in der Stadt.

Geehrt wurden Annette Burger für 35-jährige aktive Mitgliedschaft beim MV Mahlberg, Benjamin Jäger, Theo Sattler (25 Jahre), Anne Vögele (20 Jahre), Selina Hunn, Michell Baum und Jonas Ehret (15 Jahre).