Wie viele Autos rollen jeden Tag über die Kreisstraße durch Mahlberg? Das will die Stadtverwaltung wissen Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Verkehr: Zählstelle soll reaktiviert werden

Die Mahlberger Stadtverwaltung will eine einstige Zählstelle am nördlichen Ortseingang reaktivieren, um zu erfahren, wie viele Fahrzeuge täglich durch den Ort rollen. Das sei vor allem im Hinblick auf die geplante B 3-Umfahrung wichtig.

Mahlberg. Mit Kosten von 22 Millionen Euro rechnet das Landratsamt für den Bau der neuen Kreisstraße zwischen Ringsheim und Lahr. Die Hälfte soll bekanntlich das Land beisteuern, der Rest vor Ort generiert werden. Heißt: Auch die betroffenen Kommunen werden zur Kasse gebeten. Wie stark, das hängt von der zu erwartenden Entlastung in den jeweiligen Orten ab.

Bürgermeister Dietmar Benz will es für Mahlberg vorab genau wissen, indem er die prognostizierten Zahlen mit B 3-Umfahrung den aktuellen ohne neue Straße gegenüberstellt. Das Problem: Die "aktuellsten" Zahlen sind sechs Jahre alt. Damals hatte eine Zählstelle auf der Kreisstraße beim Edeka-Markt im Zuge von Entwässerungsmaßnahmen weichen müssen – und das Landratsamt als Straßenbaulastträger auf einen Wiederaufbau und -betrieb verzichtet.

Zum Zeitpunkt als die Anlage deinstalliert wurde, sollen es regelmäßig bis zu 7500 Autos und Laster gewesen sein, die wochentags über die K 5345 rollten. Aufschluss darüber, ob diese Daten noch immer der Realität entsprechen, erhofft sich die Stadtverwaltung nun mittels Reaktivierung der Zählstelle.

Eine entsprechende Anfrage ans Ortenauer Straßenbauamt hat dessen Leiter Roland Gäßler grundsätzlich positiv beschieden. Man könnte zeitnah "ein Zählgerät bereitstellen und die Auswertung der Zähldaten vornehmen", schreibt Gäßler an Benz. Allerdings hätte die Stadt Mahlberg für die nötige Infrastruktur aufzukommen. Konkret: für einen Stromanschluss, die Beschaffung eines Zählerschranks und das Verlegen von Induktionsschleifen in der Fahrbahn. Unterm Strich rechnet Gäßler mit Gesamtkosten von gut 5000 Euro.

Blick richtet sich auch auf den Schallschutz

Geld, das Benz gerne in die Hand nehmen würde. Schon mehrfach hat der Rathauschef in der Vergangenheit seinen Wunsch nach konkreten Zahlen geäußert. Ohne die würde es der Stadt künftig schwerfallen, in Verkehrsfragen ihren Standpunkt zu vertreten und im Zweifel zu verteidigen.

Auch bei einem möglichen Lärmschutz entlang der Mahlberger Ortsdurchfahrt "ist es wichtig, zuverlässige Verkehrszahlen zu haben", sagt Benz. Genauso wie mit Blick auf eine angedachte innerörtliche Umfahrung der Kreisstraße über Industriestraße, Kreuz- und Schmiedeweg.

Weil im städtischen Haushalt in diesem Jahr keine Mittel für die Einrichtung der Zählstelle bereitstehen, will Benz die Investition über die Planungskosten für die Sanierung der Orschweierer Mehrzweckhalle (50 000 Euro) decken. Diese stünden noch in voller Höhe zur Verfügung.

Ob die Zählstelle am nördlichen Ortseingang von Mahlberg auf Kosten der Stadt wieder in Betrieb geht, soll der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Montag, 9. September, ab 19.30 Uhr im historischen Rathaus entscheiden. Weitere Punkte auf der Tagesordnung: die Bedarfsplanung für das Kita-Jahr 2019/20, die Neugestaltung der Feldstraße (nach Kanalarbeiten) sowie die Verpflichtung von Stadtrat Nikolaj Blasi, der bei der konstituierenden Sitzung gefehlt hatte.