Die Feuerwehr Mahlberg hatte 2020 acht Brandeinsätze zu bewältigen. Der Brand des ehemaligen Gasthauses "Löwen" im Mai war jedoch der fordernste gewesen.Archivfoto: Kamera 24 Foto: Lahrer Zeitung

Bilanz: Mahlberger Feuerwehr hat vergangenes Jahr 37 Einsätze bewältigt / Kameradschaftspflege fehlt

Corona hatte 2020 der Feuerwehr Mahlberg den Probebetrieb erschwert. Trotzdem hatten die Wehrleute ihre Routine bei der Brandbekämpfung nicht verloren und waren weiterhin einsatzbereit gewesen – wie beim Brand des "Löwen" im Mai.

Mahlberg. Die öffentliche Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Mahlberg ist coronabedingt noch bis auf Weiteres verschoben. Kommandant Rolf Ackermann und sein Stellvertreter Thomas Obergföll haben deshalb schon vorab eine Bilanz für 2020 gezogen.

Die Feuerwehr war im vergangenen Jahr stets einsatzbereit gewesen, wenngleich auch Corona unter anderem den Probebetrieb stark eingeschränkt hatte. So wurden 2020 insgesamt 37 Einsätze gefahren – inklusive zwölf Brandmeldeanlagen-Einsätze, die sich als Fehlalarm entpuppten. Dennoch musste die Feuerwehr auch zu diesem in Einsatzstärke sofort nach Alarmierung ausrücken.

Allerdings gab es auch acht echte Brandeinsätze, allen voran der spektakuläre Vollbrand im ehemaligen Hotel Löwen im Ortszentrum vorigen Mai. Der hatte sämtliche Kräfte samt Nachbarwehr-Unterstützung zur Eingrenzung des Brandgeschehens gefordert.

Ansonsten rückte die Mahlberger Feuerwehr zu einem Keller- und zwei Wohnungsbränden samt einem Flächenbrand aus und sie musste ein Auto, einen Lkw und einen Großgrill löschen. "Bis auf den Brand beim Löwen waren das alles völlige Routine-Einsätze", lautete Ackermanns Bilanz dazu.

Über klassische Brandsituationen hinaus ist die Feuerwehr immer mehr mit Technischen Hilfeleistungen gefordert. So wurde sie vergangenes Jahr zu zwei Verkehrsunfällen gerufen. Bei einem musste sie eine eingeklemmte Person befreien, bei dem anderen den Verkehr absichern. Zudem musste sie eine tote Person aus den Gleisen auf Orschweierer Gemarkung bergen.

Im Oktober mussten die Sturmschäden an den Bäumen beseitigt werden. Zudem gab es 2020 noch einen Gas-Austritt und einen Wasserrohrbruch zu bekämpfen sowie vier angeforderte Türöffnungen vorzunehmen.

Coronabedingt konnten im vergangenen Jahr nur fünf der 25 geplanten Komplett- Proben gemacht werden – üben war nur gruppenweise eingeschränkt möglich. Obwohl das sonstige vierzehntägige Training so 2020 nicht stattfinden konnte, hatten die derzeit 40 aktiven Mahlberger Kräfte ihre Routine bei den Einsätzen des Vorjahres keinesfalls verloren, lobte Ackermann besonders.

Proben und Treffen wurden abgesagt

Neben den Proben fehlte den Feuerwehrleuten auch die Kameradschaftspflege. So fielen nicht nur ein Familientag, Vatertagsausflug, sondern auch eine große Reise nach Tirol und die Weihnachtsfeier mit Angehörigen aus. Auch dass das beliebte jährliche Knoblauchfest und übliche Platzkonzert mit dem Mahlberger Musikverein wegfiel, schmerzte die Feuerwehr – und das nicht nur weil die Feste die Kameradschaftskasse aufgefüllt hatten. Auch die Altersabteilung mit Obmann Lothar Mutz musste sämtliche Treffen absagen. "Es tut sehr weh, dass wir uns nur noch zumeist aus der Ferne sehen und hören können!", erklärte Ackermann. Die sozialen Kontakte hätten extrem gefehlt.

Immerhin ist die Nachwuchs-Ausbildung von vier Mahlberger Feuerwehr-Nachwuchskräften bis auf einen Rot-Kreuz-Kurs abgeschlossen. Zuvor hatten sie überwiegend per Fernausbildung ihr Lernpensum bewältigt, digital gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden aus dem gesamten Südbezirk. Kürzlich hatten deren Ausbildungsgruppen auf drei Standorte verteilt unter Leitung von Kreisausbildungsleiterin Julia Eble sogar praktische Übungen wie die Zerlegung eines Schrott-Autos vollziehen dürfen.

Kommandant Rolf Ackermann merkte an, dass man bei der Mahlberger Feuerwehr noch viel mehr ehrenamtliche Freiwillige brauche. Der aktuelle Nachwuchs sei zwar vielversprechend, werde aber nicht ausreichen. Bei der Feuerwehr seien auch ältere "Quereinsteiger" willkommen, egal ob sie bislang nur ideell feuerwehrbegeistert seien oder noch unsicher, ob sie mitmachen wollten. Frauen seien ohnehin längst bei der Mahlberger Wehr als Kameradinnen integriert. Gemeldetes Grundinteresse und angebotene Gespräche seien völlig unverbindlich.