Die Kosten für den Umbau der ehemaligen Kanzlei in der Stauferstraße waren vielen Räten zu hoch. Foto: Decoux-Kone

Umbau: Räte finden Einzelposten zu teuer

Mahlberg - Mit Unmut reagierten einzelne Stadträte in der Mahlberger Gemeinderatssitzung auf die Schlussabrechnung zur Stauferstraße 1. Im ersten Obergeschoss des städtischen Anwesens wurden Räume zu Wohnzwecken umgebaut. Nachfragen und kritische Äußerungen gab es nicht wegen der geringfügigen Überschreitung der Gesamtrechnung, sondern zu einzelnen Posten.

Gesamtbetrag wurde nur geringfügig überschritten

120.000 Euro waren für den Umbau der ehemaligen Kanzlei veranschlagt gewesen; diese war dort bis Ende Januar vergangenen Jahres ansässig gewesen. Danach hatte der Gemeinderat zunächst nicht-öffentlich im Februar beraten, im Juli desselben Jahres folgte dann in einer öffentlichen Sitzung der Beschluss zum Umbau der Räume in eine Vier-Zimmer-Wohnung. Im Oktober 2020 wurden neuen Gewerke vergeben und verschiedene Firmen erledigten die Arbeiten zwischen November 2020 und Mai 2021. Die Gesamtrechnung vom Planungsgsbüro Schlager betrug knapp 122. 260 Euro.

Die Überschreitung der ursprünglichen Kosten um 2.260 Euro fand Thomas Schwarz als "nicht gravierend", trotzdem ärgerte er sich darüber, dass die Baukosten im Schnitt um neun Prozent gesunken, die Planungskosten aber um knapp die Hälfte – von 21. 500 Euro auf  32 .500 Euro – hochgegangen seien.

Der Leiter des bautechnischen Amts, Jürgen Kalt, erklärte zwar, dass die Planungskosten von vorneherein zu niedrig angesetzt worden seien, damit gaben sich aber Schwarz und die anderen Stadträte nicht zufrieden – obwohl auch Bürgermeister Dietmar Benz die Kosten verteidigte. Mit Nachdruck verwies er darauf, dass eine Verwaltung kein Leistungsverzeichnis erstellen könne und man auf einen Planer für Bau und einen weiteren für Technik angewiesen gewesen sei. Auch Benz’ Hinweis, dass bei der Abrechnung der Planungskosten nicht der höchste Gebührensatz angesetzt worden sei, konnte die Räte nicht beruhigen.

Andreas Ruder forderte eine Erklärung des Planers zum Gesamtergebnis. Ulrike Kesselring fragte nach dem Grund für die gestiegenen Malerkosten; mit Kalts Begründung – der Maler habe verschiedene Arbeiten vom Gipser übernommen – gab sie sich nicht zufrieden. Jacob Baum fand den Posten Heizung und die hohen Kosten allgemein als "unverhältnismäßig", schließlich handle es sich doch nur um eine einzelne Wohnung. Thomas Schwarz übte indessen weiter Kritik am Planer, so verstand er nicht, dass die Fenster anfangs ersetzt werden sollten, dann aber stattdessen aufgearbeitet wurden. Nun muss sich der Planer laut gefasstem Beschluss erklären, die Stellungnahme kann laut Benz schriftlich vorgelegt und von ihm selbst in einer weiteren Sitzung vorgelesen werden.