Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Mahlberg will Bepflanzung und Pflege am nördlichen Ortseingang selbst übernehmen / Kippenheim signalisiert Unterstützung

Weil es das Landratsamt nicht tut, will es die Stadt selbst machen: Der Kreisverkehr am nördlichen Ortseingang von Mahlberg soll nach Jahren des Wildwuchses gärtnerisch gestaltet werden. Unterstützung kommt von den Nachbarn aus Kippenheim.

Mahlberg. Zweckmäßig ist er – nicht mehr, nicht weniger. 2014 angelegt sorgt der Kreisel seitdem für mehr Sicherheit an der einst unfallträchtigen Kreuzung von K 5345, Industrie- und Bernhard-von-Clairvaux-Straße zwischen Kippenheim und Mahlberg. Ein schönes Bild gibt das Bauwerk auf Höhe des Edeka-Markts nach Meinung vieler Anwohner und Durchreisender indes nicht ab. Sowohl in der Bevölkerung als auch unter den Stadträten wurde in der Vergangenheit immer wieder Unmut über den Wildwuchs auf dem Platz laut.

Weil die maßgebliche Straße eine Kreisstraße ist, ist für die Pflege und Unterhaltung das Landratsamt zuständig. Eine Pflicht, der die Behörde zu selten nachkommt, findet die Mahlberger Stadtverwaltung. Derzeit ist es frisch gemäht, doch "zeitweise wächst das Unkraut mannshoch", heißt es in der Vorlage für die Gemeinderatssitzung am kommenden Montag (ab 19.30 Uhr im historischen Rathaus).

Stadt will sich Segen aus Offenburg holen

Schon vor Jahren habe Offenburg deutlich gemacht, keinen gesteigerten Wert auf das Erscheinungsbild des Kreisverkehrs zu legen. Man werde den beiden betroffenen Gemeinden – der Kreisel liegt zu etwa drei Vierteln auf Mahlberger und zu einem Viertel auf Kippenheimer Gemarkung – aber keine Steine in den Weg legen, sollten sie den Innenplatz auf eigene Kosten gestalten wollen.

Genau das hat Mahlberg nun vor. Bauhofleiter Christopher Gass hat zwei Bepflanzungsvorschläge ausgearbeitet, mit ähnlichen Kosten und etwa gleich großem Pflegeaufwand. Beide sehen auf der Fläche (Durchmesser: 22 Meter) Reben, Tabakpflanzen, Rasen und eine Beetbegrenzung aus Cortenstahl vor. Bei Variante eins würde zudem ein sogenanntes Buntes Bienenparadies, Lavendel, Zierstaude und Sonnenhut gepflanzt, bei Variante zwei eine Polsterphlox-Mischung, Gräser und Geranien. Nach Rücksprache mit den Nachbarn aus Kippenheim spricht sich die Verwaltung für Vorschlag Nummer eins aus.

Die Kosten für die Anpflanzung (Material und Arbeitszeit) taxiert das Rathaus auf rund 6500 Euro. Das pflegeintensivere erste Jahr soll mit 3000 zu Buche schlagen, ab dem zweiten Jahr werden Unterhaltungskosten von etwa 500 Euro erwartet. Kippenheim hat finanzielle Unterstützung signalisiert. So sollen ein Viertel des nötigen "Startkapitals" vom Nachbar fließen, für die Pflege im ersten Jahr weitere 750 Euro. Den künftigen "überschaubaren Pflegeaufwand" will Mahlberg alleine stemmen. So würden unnötige Verwaltungskosten in Form von Abrechnungen mit der Nachbargemeinde vermieden.

Nach dem Willen der Verwaltung soll der Kreisverkehr noch in diesem Jahr bepflanzt werden. Vorausgesetzt Kippenheim gibt sein finales Ja und auch das Landratsamt stimmt den Plänen zu. Möglicherweise müsse der Boden im Innern des Kreisels aufgefüllt werden, weil darin eine Stromleitung liegt. Unter anderem dies gelte es mit der Behörde abzuklären.

Die Baukosten für den Kreisverkehr am nördlichen Ortseingang von Mahlberg, der einen Gesamtdurchmesser von 35 Meter hat, lagen 2014 bei 360 000 Euro. Jeweils 100 000 Euro schossen Land und Kreis zu, den Rest übernahmen die Stadt Mahlberg und die Gemeinde Kippenheim. Außerdem wurde vor fünf Jahren ein 800 Meter langer und zweieinhalb Meter breiter Rad- und Fußweg entlang der Kreisstraße zwischen Mahlberg und Kippenheim angelegt. Auch die Kosten dafür (rund 240 000 Euro) teilten sich die Land, Kreis und die beiden Kommunen.