Kita: Weniger Plätze in Orschweier, mehr Kosten in Mahlberg
Orschweier (ir). "Wir müssen flexibel sein", hieß es bei der Mahlberger Gemeinderatssitzung in Bezug auf die Bedarfsplanung in den beiden Kindertagesstätten St. Anna in Mahlberg und St. Josef in Orschweier. Weil mehr Eltern Ganztagesbetreuung und verlängerte Öffnungszeiten wünschen, werden demensprechend im Jahr 2020/2021 insgesamt zwei Gruppen in Mischgruppen umgewandelt. Dafür müssen in Orschweier allerdings drei Plätze gestrichen werden und in Mahlberg erhöhen sich die Personalkosten.
In Mahlberg gilt die Betriebserlaubnis nach wie vor für 140 Plätze in acht Gruppen wie im Jahr zuvor. Fünf Anfragen von Eltern für eine Ganztagesbetreuung liegen vor und können nicht erfüllt werden, weil diese Gruppe schon voll belegt ist. Die Lösung wäre laut Alexandra Kunz von der Verrechnungsstelle der katholischen Kirche als Träger die, dass die Gruppe mit den verlängerten Öffnungszeiten in eine Mischgruppe umgewandelt wird, so dass dann bis zu zehn Kinder davon den ganzen Tag über betreut werden können. Allerdings muss dafür das Personal aufgestockt werden, der Schlüssel dafür erhöht sich um 0,58. Das heißt die Kosten für die Betreuung erhöhen sich in Mahlberg um 31 500 Euro pro Jahr.
In Orschweier gilt die Betriebserlaubnis für 2020/2021 für 85 Kinder in vier Gruppen. Aktuell sind’s noch 88 genehmigte Plätze. Drei Plätze fallen deshalb weg, weil auch in Orschweier eine Mischgruppe eingerichtet wird.
Tageseltern werden weiter bezuschusst
13 Eltern wollen ihre Kinder in der Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten unterbringen. Weil auch diese Gruppe voll belegt ist, wird zum September die Regelgruppe in eine gemischte Gruppe mit Plätzen für die Regelbetreuung als auch für die mit verlängerten Öffnungszeiten umgewandelt. Dafür muss die Zahl der Plätze aber reduziert werden.
Um diese Reduzierung herum komme man nicht, wie Alexandra Kunz auf eine Frage Jürgen Webers nach einer Art Ausnahmegenehmigung antwortete. "Der Gesetzgeber sieht es so vor."
Laut Beschluss ist vorgesehen, die Betreuung von Kindern bei Tageseltern weiterhin zu bezuschussen. Seit 2018 zahlt die Stadtverwaltung freiwillig eine Platzpauschale den Tageseltern, die Kinder im Alter von bis zu sechs Jahre bei sich betreuen, die Leistung ist vorerst einmal auf zwei Jahre befristet. 2019 waren es 23 Kinder, dafür wurden 4610 Euro an die Tagesmütter ausbezahlt.
Zur Warteliste: Die ist mit drei Kindern (eines unter drei und zwei über drei Jahre) in St. Josef erfreulich kurz, wie Bürgermeister Dietmar Benz feststellte. Somit stellt sich laut Kämmerer Frank Zeller und Benz die Frage nach einem Anbau oder Neubau für weitere Gruppen erst einmal nicht so brandeilig, wie es noch 2019 schien. Die Zahlen der Belegung liegen mit voraussichtlich für August 2020 bei 136 Kindern in Mahlberg und 84 in Orschweier unter denen der Betriebserlaubnis. Die durchschnittliche Belegung für das laufende Jahr liegt bei 127 in Mahlberg und 82,9 in Orschweier. Zudem ist die Geburtenrate nach 2016 rückläufig.
