Für die Jahresabschlussübung hatte sich die Mahlberger Feuerwehr die Hansjakob-Förderschule ausgesucht. Dort mussten unter anderem Schüler mithilfe einer Leiter aus dem Gebäude befreit werden. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Übung: Feuerwehr Mahlberg probt zum Jahresabschluss den Ernstfall / Kreisbrandmeister zeigt sich zufrieden

Mahlberg (mm). Wenn die Schule brennt, ist das eine sehr ernste Angelegenheit. Für ihre Jahresabschlussübung am Samstag hatte sich die Mahlberger Feuerwehr zielgerichtet die Hansjakob- Förderschule in Orschweier als Objekt ausgesucht, in der auch zwei Grundschulklassen untergebracht sind. Die Annahme dabei: In einer Schulküche im Keller hat sich nach Kurzschluss an einem Mikrowellengerät ein Brand mit sehr starker Rauchentwicklung entwickelt. Während die Förderschüler aus dem Erdgeschoss das Gebäude bereits verlassen haben, machen sich vier Schüler samt Lehrerin an Fenstern des Obergeschosses bemerkbar, zwei werden vermisst.

Unter den Augen zahlreicher Zuschauer, darunter viele Feuerwehr-Alterskameraden und einige Stadträte, dirigierte Einsatzleiter Martin Müller den anspruchsvollen Einsatz. Menschenrettung hat natürlich Vorrang. Atemschutzträger mit Gruppenführer Harald Hügel machten sich zur Personensuche im Keller auf den Weg, parallel dazu wurden die Schüler aus dem Obergeschoss über zwei Steckleitern leinengesichert nach außen gerettet. Das oblag Trupps mit Gruppenführer Frank Riedel.

Nachbarwehren aus Kippenheim und Schmieheim rückten an

Im weiteren Übungs-Verlauf wurden sämtliche Atemschutzträger flexibel ausgetauscht, zwei weitere Schüler aus dem Keller gerettet, keine weiteren Personen im realistisch völlig kunst-verqualmten Gebäude mehr gefunden. Auch die eigentliche Brandbekämpfung lief routiniert ab. Dafür rückte, wie es für solche Fälle vorgesehen ist, zusätzlich die Nachbarwehr Kippenheim samt Schmieheim unter Zugführer Torsten Hurst und den Gruppenführern Luka Riegger, Rolf Haffke und Kai Mraz mit drei Löschfahrzeugen an, um das Feuer aus verschiedenen Richtungen einzugrenzen. Zur Koordinierung der Einsätze samt Funkverkehr hatte Müller überdies die Lahrer Feuerwehr-Führungsgruppe angefordert, die dann zu seiner Unterstützung für laufenden Überblick über das komplizierte Zusammenspiel der vielen Einsatzkräfte sorgte. Derweil versorgte das Mahlberger DRK mit Einsatzleiter Tobias Wirth die geretteten von der Jugendfeuerwehr dargestellten Schüler samt Lehrerin, die sich als Förderschulleiterin Marianne Thoma entpuppte.

Bei der Manöverkritik lobte der stellvertretende Ortenauer Kreisbrandmeister Thomas Happersberger den perfekten Ablauf der Übung. Das Objekt sei zwar nicht groß, aber in den 60er-Jahren feuerwehrtechnisch kompliziert gebaut worden, wie man es heute nicht mehr täte. Ein neu erstellter Feuerwehrplan habe sich jetzt bewährt, bis auf einige Schwachstellen, etwa einer offenen Brandschutztür.

Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz und Orschweiers Ortsvorsteher Bernd Dosch dankten sämtlichen Übungs-Beteiligten, allen voran dem Feuerwehrkommandanten Rolf Ackermann, für die abermals unter Beweis gestellte Leistungsfähigkeit der freiwilligen Wehr. Benz freute sich auch über die bereits seit zehn Jahren funktionierende Kooperation zwischen den Nachbarwehren Mahlberg und Kippenheim. Die wird am 17. November ihre Fortsetzung finden, wenn zur Jahresabschlussübung der Kippenheimer Feuerwehr an der dortigen Grund- und Werkrealschule dann auch die Mahlberger Wehr zur Unterstützung mit anrückt.