Werner Spanjer teilt das Kesselfleisch in ordentliche Portionen auf. Foto: Masson Foto: Lahrer Zeitung

Vereinsleben: TuS Mahlberg bereitet Schweinebauchfleisch nach traditionellem Rezept zu

Mahlberg. Zu seinem Herbstfest hatte sich der TuS Mahlberg etwas Neues einfallen lassen. Da dampfte es nämlich kräftig, wenn Deckel mal gelüpft wurden, aus drei großen holzbeheizten Wasserkesseln. Darin siedete Schweinebauchfleisch samt Gewürzen, ganz so, wie es früher nach Hausschlachtungen üblich war, als erste, besondere Delikatesse, wenn der Metzger an die schnelle Verarbeitung ging.

Das Bauchfleisch wurde frisch vom Herbolzheimer Metzger Schätzle geliefert. Werner Spanjer, als einer von drei Tus-Vorsitzenden für Logistik zuständig, ließ es sich nicht nehmen, selbst für die zahlreichen Gäste anständige Portionen des Wellfleisches, wie es auch heißt, herunterzuschneiden. Viele holten sich überdies ihre Portionen für zuhause ab, denn mittlerweile ist die Schlacht-Delikatesse nur noch selten siedefrisch zu erhalten, samt heißem Sauerkraut und Bauernbrot.

Ausprobiert hatte das der TuS schon bei einem vereinsinternen Probelauf im Frühjahr, nachdem am Vereins- Stammtisch die Idee dazu aufkam. "Oktoberfeste gibt es mittlerweile überall, aber wir wollten mal was anderes bieten", erklärt Spanjer.

Ob es mit dem TuS-Kesselfleisch- Angebot nächsten Herbst weiter geht, wird noch durchdacht. Denn dann wird zur selben Zeit wieder das Mahlberger Stadtfest veranstaltet das heuer wegen der 800-Jahr-Feier ausgefallen ist. Wenn es nach den Gästen geht, kann der TuS jedoch schon mal getrost fürs nächste Jahr vordisponieren. Das würde auch dem Angelsportverein Orschweier sicher nicht weh tun, der seit einigen Jahren im alten Feuerwehrgerätehaus seine Wellfleisch- Kessel auf siedende Temperaturen bringt, nämlich im Januar. "Wammerl" heißt das Bauchfleisch übrigens in Bayern. Dort werden, je nach Region, Karotten, Sellerie und Petersilwurzeln samt Lauch, Zwiebeln und Knoblauch allesamt in Scheiben oder gewürfelt im kalten Wasser zum Kochen gebracht, dann kommen Wacholderbeeren, Pfefferkörner und Lorbeerblätter hinzu. Natürlich vor allem dann auch das fettdurchsetzte Schweinebauchfleisch.