Die Stadt Mahlberg wird aus dem Anruf-Sammel-Taxi-System mit der Stadt Lahr aussteigen. Foto: Stefan Sauer/dpa

Verkehr: Stadt steigt zum Jahresende aus der Kooperation mit Lahr aus

Mahlberg - Ein Ausstieg "mit Bedauern", aber man müsse auch mal etwas beenden können: So fasste Bürgermeister Dietmar Benz in der Gemeinderatssitzung am Montag den Tenor zum mehrheitlichem Beschluss der Stadträte zum Ausstieg Mahlbergs aus dem Anruf-Sammel-Taxi-System der Stadt Lahr zusammen. Nach einer kurzen Diskussion wird die Stadtverwaltung in diesem Monat die Mitgliedschaft zum Jahresende hin kündigen.

Montags bis donnerstags von 20.30 bis 0.30, freitags und samstags von 20.30 bis 1.30 Uhr sonn- und freitags von 10.30 bis 23.30 Uhr können Bürger aus Lahr und sieben weiteren umliegenden Gemeinden jeweils stündlich mit dem Anruf-Sammel-Taxi (AST) fahren. Das Angebot ist als Ergänzung zum ÖPNV gedacht, wenn keine Busse mehr fahren. Es war auch schon vor Corona ein Zuschussgeschäft, weshalb man vor drei Jahren beschlossen hatte, jährlich über die Fortsetzung der Mitgliedschaft zu beraten. Obwohl die Ergebnisse immer recht mager in Bezug auf die Inanspruchnahme waren, blieb Mahlberg laut Beschluss weiterhin Mitglied im AST-System.

Wegen Corona fielen die Fahrgastzahlen aus Mahlberg und Orschweier von 324 (2019) auf 187 (2020). Und zwischen Ende März und Ende Juni 2020 stand das AST überhaupt nicht zur Verfügung, wie Hauptamtsleiterin Tanja Kopp erläuterte. Um die 5.000 Euro habe die Stadt allein im vergangenen Jahr als Zuschuss gezahlt, umgerechnet pro Fahrt sind es 26,50 Euro Zuschuss.

Wenige Fahrgäste trotz hohen Zuschusses

Den Zuschuss wollte Bürgermeister Benz künftig nicht mehr zahlen, auch wenn er den Vorschlag dazu selbst bedauerte. Angesichts der schwierigen finanziellen Lage, auf die sich auch Mahlberg als Kommune künftig wegen Corona einstellen werde, müsse man verschiedene Haushaltsposten eben überprüfen. Mit seinem Vorschlag tat sich Thomas Schwarz anfangs schwer, weil man ja schließlich den ÖPNV unterstützen wolle. Wie Andreas Weber und Konstantin Frey enthielt er sich der Stimme. Nach kurzer Diskussion, in der sich auch Rolf Baum und Dieter Beck zu Wort meldeten, steigt die Stadt nun nach acht Jahren als Mitglied aus. 2013 war Mahlberg als Mitglied eingetreten, bis dato zahlte sie dafür 47. 000 Euro anteilig an den Kosten.