Marcel Fischer bejubelt den Sieg auf der Tartanbahn. Foto: Team Belle Foto: Lahrer Zeitung

Radsport: Team Belle ist nach langer Pause wieder unterwegs

(red/fg). Nach der Absage der Deutschen Straßenmeisterschaft der Radfahrer in Stuttgart wurde im Juli der neue Termin für den 23. August auf dem Sachsenring bekanntgegeben. Ein negativer Corona-Test, nicht älter als 72 Stunden, war Voraussetzung für den Start. Gar nicht so einfach – viele Hausärzte waren im Sommerurlaub, ein Großteil konnte das Ergebnis nicht so schnell garantieren und als Nicht-Reiserückkehrer ist ein Test noch immer kostspielig. Zusammen mit dem Team Stuttgart fuhr Kerstin Pöhl als Einzelstarterin vom Team Belle Stahlbau zur Meisterschaft. Betreut wurde die Fahrgemeinschaft von Olaf Janson und Rolf Albrecht, Pöhl wurde zudem von Markus Steffens verpflegt.

Früh ins Bett, um am Morgen fit zu sein

Am Freitag vor dem Rennen war klar, dass alle Fahrerinnen negativ getestet worden waren. Treffpunkt für alle war dann am Samstag am Achat Hotel in Chemnitz. Hier ging es für alle noch mal zur Vorbelastung aufs Rad, bevor es zum Italiener ging. Nach einer kurzen Teambesprechung ging es früh ins Bett, da um 8 Uhr schon Rennstart für die Frauen war.

Am Sonntag ging es um 6 Uhr los in Richtung Sachsenring. Um 8 Uhr erfolgte der Start für die insgesamt 53 Fahrerinnen. Direkt nach dem Start attackierte Adelheid Schütz (RSG Gießen Biehler), wurde aber nach einer Runde wieder gestellt. 20 Minuten nach dem Start befand sich Hannah Fandel an der Spitze, wurde aber nach guten zehn Minuten ebenfalls vom Feld gestellt. Nach 45 Minuten im Rennen setzte sich Pöhl mit einer Fahrerin der RSG Gießen Biehler kurz vom Feld ab, auch sie wurde aber nach einer halben Runde wieder gestellt. Zum gleichen Zeitpunkt kam es weiter hinten im Feld zu einem Sturz und Pia Victoria Stender (RV Kiel) musste ins Krankenhaus geflogen werden.

Kerstin Pöhl wird im Zielsprint 20.

Etwa zur Rennhälfte setzten sich Adelheid Schütz (RSG Gießen Biehler) und Dorothea Heitzmann (Maxx-Solar) vom Feld ab und schafften es, eine Minute Vorsprung herausfahren. In der Folge wurde die Angriffe aus dem Feld mehr und der Vorsprung schrumpfte. Heitzmann konnte dem Hinterrad von Schütz nicht länger folgen und musste reisen lassen, dafür schaffte es Svenja Betz (RSG Gießen Biehler) sich vom Feld zu lösen und auch an ihre Teamkollegin Adelheid Schütz vorbeizufahren. Die Fahrerinnen vom Team WNT-Ceratizit hielten das Tempo im Feld hoch und nutzen jeden Anstieg für Attacken.

Schütz wurde vom Feld eingeholt und Betz konnte ihren Vorsprung weiter ausbauen. Bei dem immer höher werdenden Tempo zerfiel das Feld in mehrere Gruppen. Sieben Runden vor dem Ziel hatte Betz noch eine Minute Vorsprung, wurde aber 500 Meter vor dem Ziel vom Feld eingeholt. Es kam zum Zielsprint, den Lisa Brennauer (WNT-Ceratizit) vor Charlotte Becker (Arkéa Pro) und Tanja Erath (Canyon//SRAM) gewann. Belle-Fahrerin Pöhl wurde am Ende 20.

Erkenntnis: Auf Tartan rollt es sich nicht gut

Am Samstag fuhr Pöhls Teamkollege Marcel Fischer ein erstes kleines, aber gut besetztes Rennen nach der Corona-Pause in Offenbach/Queich. Dieses wurde auf einer Tartanbahn ausgetragen, alle fünf Runden gab es eine Sprint-Wertung. Nach der dritten Wertung fuhr Fischer zusammen mit Chris Bork von der Equipe Vaihingen los und überrundete das Feld nach nur zehn Kilometern. Durch einige Siege in weiteren Wertungssprints konnte Fischer das Rennen am Ende souverän vor Chris Bork und Marc Wunderlich (Team Erdinger Alkoholfrei) gewinnen. Die Erkenntnis des Tages für die Radsportler nach zahlreichen Runden im Oval: Tartan rollt nicht! Trotz einer durchschnittlichen Leistung von 311 Watt kam Fischer "nur" auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 42 Stundenkilometern.